Den Plan früh verworfen

von Redaktion

Ricco Groß ist nicht mehr Nationaltrainer in Slowenien

Ruhpolding – Gut zwei Jahre hat der Ruhpoldinger Ricco Groß jetzt als Trainer in Slowenien gearbeitet. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion ließ der Biathlon-Olympiasieger nun die Bombe platzen: Die Zusammenarbeit mit dem slowenischen Verband ist beendet.

Wie zufrieden sind Sie mit der vergangenen Weltcup-Saison?

Wir haben große Fortschritte gemacht. Annamaria Lampic ist 17. im Gesamtweltcup geworden. Das ist schon mal ein Zeichen, dass wir uns gut entwickelt haben. Im Männer-Bereich kam Jakov Fak auf den 24. Platz, obwohl er viele Wettkämpfe nicht bestreiten konnte. Lovro Planko wurde 40., er ist zudem zum ersten Mal in die Top Ten gelaufen. Er hat am Anfang der Saison alle Rennen in den drei Weltcups bestritten und war immer in den Punkten. In der Nationenwertung sind wir vom elften auf den neunten Rang vorgerückt. Das bedeutet, dass wir in der neuen Saison fünf Starter haben. Bei den Frauen haben wir uns um fünf Plätze auf den elften Rang vorgeschoben. Auch in den Staffelrennen hat es Verbesserungen gegeben – eine große Leistung, auch mit dem Anteil von Lampic. Sie ist bis auf ein Rennen immer in den Punkten gewesen – und das war ihre erste komplette Weltcup-Saison.

Sie waren jetzt zwei Jahre in Slowenien. Wie schaut Ihre Bilanz aus?

Die Fortschritte sind klar erkennbar. Wir hatten mit Lampic immer die schnellste Läuferin des Feldes. Sie ist sogar noch schneller gegenüber ein Jahr zuvor geworden. In diesem Bereich haben wir gut gearbeitet. Bei den Männern gibt es laut Statistiken zwei sichere Schützen unter den Top Ten: Jakov Fak und Mika Dovzan tauchen in diversen Listen auf. Das alles spiegelt die Arbeit wider. Ich glaube, dass wir es geschafft haben, ein sehr gutes Team zu formen. Das fängt an bei den Trainern und geht zu den Sportlern und weiter zu den Ärzten, Physios und Technikern. Ich denke, wir sind zu einer verschworenen Mannschaft herangewachsen. Es hat großen Spaß gemacht, mit diesem Team zu arbeiten.

In zwei Jahren sind die Olympischen Winterspiele in Italien mit Biathlon in Antholz. Welche Pläne werden da jetzt gemacht?

Ja, das ist der große Vierjahresplan, den ich begonnen habe. Aber mein Vertrag ist nicht verlängert worden. Die Ursache hat finanzielle Gründe, hat man mir gesagt. Das heißt, dass sie sich mich nicht mehr leisten können. Die Vorgabe vor zwei Jahren war, das Team mit meinen zwei slowenischen Co-Trainern zu formen. Die haben gut lernen können und nehmen jetzt das Heft in die Hand.

Wie geht es bei Ihnen jetzt weiter?

Das ist offen. Es ist bei den anderen Nationen alles besetzt. So kommt der Zeitpunkt für mich – ich habe es kurz vor Ostern erfahren – denkbar ungünstig. Aber es ist jetzt so, wie es ist, und ich werde schon Alternativen finden.

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