Rosenheim – Die Stellungnahme von Wolfgang Schellenberg ließ die Verantwortlichen des Fußball-Landesligisten TSV 1860 Rosenheim mächtig aufschrecken. Der Sechziger-Coach war im Rahmen einer Pressekonferenz zu Laurin Demolli befragt worden und antwortete darauf bestimmt: „Er hat sich vor dem ersten Training im Winter bei mir mit der Begründung abgemeldet, dass er sich beruflich umschaut. Seitdem ist kein Kontakt mehr da.“ Und das, wo die Rosenheimer den 23-jährigen Offensivspieler so dringend benötigen könnten, haben sie mit 35 Treffern den schwächsten Sturm der Liga!
Und sie hatten auf einmal auch noch ein kräftiges Kommunikationsproblem auf höherer Ebene, denn kurz davor hatten die 1860-Verantwortlichen mit Demolli einen Gesprächstermin vereinbart. Der war nun – mit dem Ergebnis, dass der Angreifer, der in 14 Spielen dieser Saison auf vier Tore kam, demnächst wieder mit an Bord ist. „Alle konzeptionellen und beruflichen Dinge sind mit ihm besprochen, und er wird wieder für uns auflaufen“, erklärte 1860-Sportchef Peter Wimmer. Auch Schellenberg hat sich mit Demolli schon wieder zusammengesetzt: „Er hat seine Umschulung gehabt und ich hatte ja auch schon erklärt, dass die Tür für ihn nicht zu ist“, so der Rosenheimer Coach, der aber trotz der neuen Einigkeit nicht von einem schnellen Comeback des Stürmers ausgeht. „Er war zuletzt Mitte November im Mannschaftstraining. Er ist in der Schlussphase der letzten Saison nach einer Verletzung schon einmal zu früh eingesetzt worden und war dann wieder verletzt. Diesen Fehler werden wir nicht machen.“ Ob Schellenbergs PK-Auftritt ein Fehler war? „Mir hat das einfach nicht gepasst, dass das Thema vor sich hergeschoben worden ist“, sagt der Trainer. Zumindest hat er der ganzen Angelegenheit damit neuen Schwung verliehen.