Kolbermoor – Wie kann man dem TTC Berlin auch in nächster Zeit gefährlich werden? Diese Frage stellt man sich beim Tischtennis-Bundesligisten schon länger. Jetzt steht fest, dass man die Antwort auf die Frage auf alle Fälle ohne Svetlana Ganina suchen muss. Sie verlässt nach sieben erfolgreichen Spielzeiten das heimische Team.
Verpflichtet wurde Ganina zur Saison 2017/2018 und gehörte von Anfang an fest zum Bundesligateam. Mit zwölf Einsätzen und einem ausgeglichenen Punktekonto fügte sie sich gleich hervorragend in die Mannschaft ein. Interessant hierbei war aber, dass sie ein wesentliches Mosaiksteinchen darstellte, das wesentlich dazu beitrug, dass Kolbermoors Damen ihre erste Mannschaftsmeisterschaft feiern konnten. Im deutschen Oberhaus hatte sie sich sehr schnell einen Namen gemacht, denn ihre defensive aber erfolgreiche Spielweise führte dazu, dass sie für viele Gegnerinnen zum Stolperstein wurde. Dies war unter anderem 2019 der Fall, als sie mit Kolbermoors Damen deutscher Pokalsieger wurde. Das Finale der Pokalmeisterschaft in der Saison 2022 blieb ihr allerdings besonders in Erinnerung. Im Endspiel gegen den TSV Langstadt lag sie im Auftakteinzel gegen die damals für die Hessinnen spielende Petrissa Solja mit 0:5 im Rückstand, gewann aber mit 11:5 und ebnete den Oberbayerinnen den Weg zur zweiten Pokalmeisterschaft. Dank ihrer kämpferischen Mentalität war sie nicht nur ein zuverlässiger Punktegarant, sondern hat sich in den letzten Jahren auch zu einem echten Publikumsliebling entwickelt. Die inzwischen 45-jährige Spielerin, die international unter anderem Europameisterin im Doppel wurde, den ETTU Cup gewann und auch Olympia-Teilnehmerin war, kam bislang auf 102 Einsätze bei 110 Siegen und nur 58 Niederlagen.
Besonders erfolgreich verlief dabei die Rückrunde 2020/2021, in der sie mit 8:0 Siegen ungeschlagen blieb. Svetlana Ganina, die – sofern sie Zeit hat – ihrem Hobby Yoga nachgeht, will nun etwas kürzer treten. Die langen Fahrten von ihrem Wohnort Mettmann nach Kolbermoor bedeuteten für sie einen erheblichen zeitlichen und körperlichen Aufwand, den sie nun reduzieren möchte, um mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Kolbermoors Abteilungsleiter Michael Fuchs trauert seiner Sympathiespielerin nach und sagte: „Wir werden Svetlana Ganina in Kolbermoor sehr vermissen und wünschen ihr von Herzen alles Gute für die Zukunft.“