Rosenheim/Wasserburg – Vier Spieltage vor Schluss sind die Ziele der heimischen Fußball-Landesligisten klar definiert. Der TSV 1880 Wasserburg kämpft um Platz zwei, der SBC Traunstein will den Aufstiegskandidaten auf den Fersen bleiben, mit einem Heimsieg könnte der TSV 1860 Rosenheim den Klassenerhalt fix machen und der TSV Ampfing hängt derzeit auf einem Abstiegs-Relegationsrang. Alle vier Teams sind am heutigen Freitagabend im Einsatz, der SV Bruckmühl folgt morgen.
Mit einem Heimsieg alles klar machen, für den Rest der Saison befreit aufspielen und frühzeitig die wichtigen Haken unter die Planung für die neue Runde machen – das ist der große Wunsch beim TSV 1860 Rosenheim vor dem viertletzten Spieltag in der Fußball-Landesliga Südost. Die Sechziger erwarten am Freitagabend um 19 Uhr den TuS Geretsried im Jahnstadion und können mit einem Heimsieg alles klar machen in Sachen Klassenerhalt. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn 1860-Coach Wolfgang Schellenberg meint: „Das wird eine Mammutaufgabe für uns.“ Geretsried kommt nämlich nicht nur mit der Empfehlung eines 6:1-Erfolgs über Holzkirchen, sondern präsentiert sich schon seit Wochen und Monaten in glänzender Form. „Wenn man mal die ersten Spiele wegnimmt, dann würden die auf dem zweiten Platz stehen“, sagt Schellenberg. In der Tat holte Geretsried aus den ersten fünf Begegnungen nur einen Zähler. Danach sind es 47 aus 25 Partien! Und der TuS hat einen Traumsturm, bestehend aus Srdan Ivkovic (23 Treffer), Belmin Idrizovic (13) und Sebastian Schrills (10) – diese drei haben damit schon mehr Tore erzielt als die komplette Rosenheimer Mannschaft! Bei den Sechzigern sind Edis Muhameti und Adel Merdan wieder in den Trainingsbetrieb eingestiegen, für einen Platz in der Anfangsformation reicht es möglicherweise aber noch nicht. Offen ließ Schellenberg, ob er der Geretsrieder Sturm-Wucht eine Vierer- oder Fünfer-Abwehrreihe entgegensetzt. Läuft einer mehr in der Defensivformation auf, dann könnte Auron Hetemi wieder in die Startelf rücken. „Es wird eine sehr disziplinierte Defensivarbeit und ganz viel Laufarbeit notwendig sein“, prophezeit Schellenberg.
Der TSV 1880 Wasserburg hat vergangenen Freitag den TSV Grünwald in dessen Stadion an die Wand gespielt, musste sich aber am Ende dem neuen Meister 3:4 geschlagen geben. Von der hervorragenden Leistung konnten sich die Innstädter nichts kaufen. Trainer Florian Heller: „Ich habe nicht den Eindruck, dass uns die Niederlage zurückgeworfen hat. Im Gegenteil. Es wird wichtig sein, dass wir gegen Forstinning an die Leistung und an den Einsatz anknüpfen können, weil dann werden solche Spiele auch wieder auf unsere Seite kippen.“ Auch der VfB Forstinning, den die Löwen um 19 Uhr erwarten, hat vergangenes Wochenende 3:4 verloren. Anscheinend waren die Verantwortlichen des Tabellensiebten über das Ergebnis hinaus mit der Leistung und Entwicklung derart unzufrieden, dass sie nach nicht einmal einem Jahr Trainer Florian Hahn freistellten. Für die restliche Spielzeit werden in Mohamad Awata und Matthias Hirt der mit Abstand beste Spieler und der Kapitän der Gäste die Geschicke leiten.
Mit zwei überzeugenden Siegen im Rücken geht der SB Chiemgau Traunstein um 19 Uhr in das drittletzte Heimspiel der Saison. Zu Gast im Jakob-Schaumaier-Sportpark ist der FC Unterföhring. Die Marschrichtung des Teams aus der Großen Kreisstadt für den Liga-Endspurt ist klar: „Wenn wir ansatzweise noch eine Chance nach oben haben wollen, müssen wir alle Spiele gewinnen“, betont Spielertrainer Danijel Majdancevic. Seine Mannschaft hat im Kampf um den zweiten Platz die schlechteste Ausgangsposition. Neben dem TSV Wasserburg (30 Spiele/55 Punkte) sind der VfB Hallbergmoos (29/54), die Sportfreunde Schwaig (30/53) und eben der SBC (30/49) im Rennen um Platz zwei. Die Traunsteiner wollen unbedingt Wiedergutmachung für die 0:5-Pleite in Unterföhring in der Vorrunde betreiben. Für Unterföhring, das eine sehr wechselhafte Frühjahrsrunde hingelegt hat und seit vier Spielen sieglos ist, ist die Saison allerdings bereits mehr oder weniger gelaufen. Der Tabellenneunte (30/42) hat nach oben keine Chance mehr und auch nach unten sollte im Normalfall nichts anbrennen.
Für den TSV Ampfing geht es um die Wurst. Nach der 2:4-Pleite in Garmisch-Partenkirchen fehlen den Schweppermännern fünf Punkte zum rettenden Ufer, umgekehrt hat das Team von Björn Hertl vor der heutigen Partie gegen Meister TSV Grünwald um 19.30 Uhr sechs Zähler Vorsprung auf den TuS Holzkirchen, der den ersten Abstiegsplatz einnimmt, aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Zu einem Wiedersehen kommt es mit Trainer Rainer Elfinger, der letzte Saison die Schweppermänner zwischenzeitlich auf Platz eins geführt hat, dann aber zurückgetreten ist, nachdem sein Vertrag nicht verlängert wurde. Inwieweit der Grünwalder Coach nach der Meistersause noch Rachegefühle gegen Ampfing hegt, ist nicht klar, aber Hertl kann sich vorstellen, dass Elfinger seinem Ex-Verein eins auswischen will. tn/jah/bst/mb