Rosenheim – Auch nach der Saison herrscht im Rosenheimer Eisstadion Hochbetrieb. Das Rofa-Stadion wird nämlich weiter aufgemotzt. Es ist die nächste geplante Phase des Umbaus, die von der Stadt und den Starbulls Rosenheim angegangen wird. Der größte Posten: Der Einbau der Flexbande.
„Das ist ein sehr großer Aufwand“, erklärt Andreas Huber, Leiter Marketing und Technik bei den Starbulls Rosenheim. Die alten Bandenteile müssen entsorgt werden, für die neue Bande müssen neue Bohrpunkte gesetzt werden. Erst dann kann die neue Spielfeldumrandung eingebaut werden. Die Flexbanden sind in Grenzen beweglich und stellen beim Aufprall einen weicheren Kollisionspartner dar. „Es gibt wissenschaftliche Studien, dass sich das Verletzungsrisiko damit um 29 Prozent verringert“, sagt Huber. Damit werde der veränderten Athletik und der erhöhten Geschwindigkeit des Spiels auch Rechnung getragen. Ein so unvorstellbarer Unfall wie der von Mike Glemser wäre wohl auch mit der Flexbande nicht zu vermeiden, vor allem in Sachen Schulterverletzungen oder Gehirnerschütterungen kann sich das Risiko aber vermindern. „In der DEL ist die Flexbande seit der Saison 2020/21 schon Pflicht“, sagt Huber, auch die DEL2 wird nachziehen: Ab 2025 ist sie verpflichtend vorgeschrieben.
„Das Licht und viele andere Themen sind schon auf DEL-Standard gebracht worden, die Bande ist ein weiterer Baustein“, erklärt Huber, „die Stadt hat sich da ins Zeug gelegt“. Zumal mit dem Einbau der neuen Bande auch die Spielerbänke und Strafbänke Veränderungen erfahren. „Die sind dann nicht mehr so breit und tief und entsprechen damit auch dem Standard des Weltverbandes IIHF“, so Huber. Erfreulicher Nebeneffekt: Weil damit hinter den Bänken mehr Platz ist, „wird es auch für die Zuschauerströme einfacher, denn das Nadelöhr wird größer“. Das Spielfeld selbst wird mit der neuen Bande geringfügig kleiner, allerdings nicht auf dem Format der nordamerikanischen Profiliga NHL.
Mit der Bande wird auch das Plexiglas neu, auch das Netz darüber wird neu angefertigt. Weil die Flexbande etwas niedriger ist, gibt es möglicherweise auch ein bisschen mehr Spielunterbrechungen, weil der Puck öfter im Netz landen könnte. Im Rofa-Stadion selbst kümmert sich die Stadt in dieser Bauphase zudem noch um einige weitere Themen. So wird der komplette Umlauf am Boden neu gemacht. Die Rollstuhlplätze werden erneuert und künftig mit einem hydraulischen System aktiviert. „Die Rampe fällt weg, das wird eine Art Aufzug“, erklärt Huber. Und die Eingangstüren werden auch neu gemacht. „Das ist vor allem ein energetisches Thema“, weiß der Starbulls-Technikchef.
Für ein optisches Highlight sorgt der Verein selbst: Anstelle der LED-Anzeigenwand an der einen Stadionseite wird künftig ein Videowürfel oberhalb der Spielfeldmitte den Zuschauern die Spielzeit, den aktuellen Stand und die besten Szenen in der Wiederholung näherbringen. „Ich hätte mir vor ein paar Jahren nie gedacht, dass wir überhaupt darüber nachdenken können“, erklärt Huber begeistert. Möglich gemacht hat dies eine neue Netzbauweise, die den Würfel wesentlich leichter macht. „Wir kommen deshalb auf rund 1200 Kilogramm anstatt über drei Tonnen“, berichtet er. Und weiter: „Das kann unser Dach tragen, deshalb ist es dann auch realisierbar geworden.“ Der Würfel ist wesentlich größer als das bisherige dort ausgehängte Element (54 statt 31,5 Quadratmeter) und ist vor allem von allen Seiten gut sichtbar. „Bisher hatten die Zuschauer in der Mangfallkurve über 60 Meter bis zur LED-Wand“, erklärt Huber die deutliche Verbesserung. Er kann stolz sein, denn: „Wir sind die Ersten, die das in dieser Form machen. Das hebt das Stadion wieder ein Stück mehr in die Neuzeit und trägt zum Stadionerlebnis bei.“