Wasserburg/Traunstein – Wer kämpft am Ende der Saison um den Aufstieg in die Fußball-Bayernliga? In den letzten drei Spieltagen der Landesliga Südost geht es darum, wer den zweiten Platz hinter dem bereits feststehenden Meister TSV Grünwald einnimmt. Vier Mannschaften sind noch im Rennen, darunter mit dem TSV Wasserburg und dem SB Chiemgau Traunstein zwei Vereine aus dem Kreis Inn/Salzach. Die OVB-Sportredaktion hat alle Daten beleuchtet und liefert einen Überblick über die Chancen auf den Relegationsplatz.
Die Ausgangslage: Aktuell nimmt der TSV Wasserburg den zweiten Platz ein, nach 31 Spielen stehen für die Löwen 58 Punkte zu Buche. „Heimlicher“ Zweiter ist allerdings der VfB Hallbergmoos-Goldach, der 57 Zähler aufweist und noch ein Nachholspiel – am Maifeiertag – zu absolvieren hat. Nur ein Punkt weniger steht in der Bilanz des Tabellenvierten FC Sportfreunde Schwaig, der es in 31 Partien auf 56 Punkte brachte. Theoretische Chancen besitzt auch der SB Chiemgau Traunstein noch, der aber bei 52 Zählern aus 31 Begegnungen auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen muss. Der SBC war ja im letzten Sommer schon in der Aufstiegsrelegation zur fünften Liga und musste sich damals dem Bayernliga-Vertreter Türkspor Augsburg geschlagen geben.
Die Form: Den besten Lauf seit der Winterpause besitzt Hallbergmoos, das aus den bislang neun Spielen im Jahr 2024 insgesamt 22 Punkte errungen hat. Die Mannen vom Flughafen haben wohl auch ein gutes Nervenkostüm, denn sechs der sieben Siege gab es mit jeweils einem Tor Unterschied. Und das Selbstvertrauen ist da, denn zuletzt lag man gegen Kastl schon mit 0:2 im Rückstand, um dann noch mit 3:2 zu gewinnen. Der TSV Wasserburg – 13 Punkte aus zehn Matches – verspielte eine bessere Ausgangsposition zum Jahresstart, denn in den ersten sechs Begegnungen gab es nur einen Sieg (3:0 über Schlusslicht Feldmoching). Doch die aktuelle Formkurve zeigt steil nach oben: Aus den letzten vier Partien gab es drei Siege, die einzige Niederlage setzte es bei der Grünwalder Meisterfeier, als man in der Nachspielzeit noch mit 3:4 verlor. Die Sportfreunde aus Schwaig ließen mit 17 von 30 möglichen Punkten einen richtigen Lauf nach der Winterpause vermissen, während der SB Chiemgau aus zehn Begegnungen 19 Punkte holte, aber zwischen zwei Serien von jeweils drei Erfolgen eine Negativtendenz von vier Spielen mit nur einem Zähler erlebte.
Die Statistik: Für Wasserburg spricht, dass die Löwen in der Fremde stark aufspielen und in der Auswärtstabelle den zweiten Rang einnehmen. Denn die Mannen von Coach Florian Heller haben noch zwei Auswärtsspiele zu bestreiten. In der Heimtabelle stehen die Innstädter nur auf dem sechsten Platz – da schlagen die beiden bitteren Niederlagen gegen Holzkirchen und Neufraunhofen (jeweils 0:2) im Frühjahr zu Buche. Traunstein ist in der Heimtabelle Dritter und hat noch zwei Begegnungen im Jakob-Schaumaier-Sportpark zu absolvieren. Daheim steht auch Hallbergmoos gut da, ist aktuell zweitbestes Heimteam der Liga – allerdings stehen für den VfB noch drei Auswärtsspiele auf dem Plan.
Das Restprogramm: Spannend wird es vor allem für Wasserburg, denn die Löwen haben noch zwei direkte Konkurrenten vor der Brust. Den Auftakt macht das Spiel in Schwaig, zum Saisonfinale geht es nach Traunstein – ob dieses Inn/Salzach-Duell noch entscheidenden Charakter hat? Für Hallbergmoos und Schwaig geht es noch gegen jeweils zwei Teams aus dem Abstiegskampf. Das Restprogramm der vier Clubs in der Übersicht:
TSV Wasserburg: FC Sportfreunde Schwaig (A), FC Unterföhring (H), SB Chiemgau Traunstein (A).
VfB Hallbergmoos-Goldach: TuS Holzkirchen (A), 1.FC Garmisch-Partenkirchen (A), TSV Grünwald (H), VfB Forstinning (A).
FC Sportfreunde Schwaig: TSV Wasserburg (H), TSV Ampfing (A), SSV Eggenfelden (H).
SB Chiemgau Traunstein: SV Pullach (H), SV Bruckmühl (A), TSV Wasserburg (H).
Übrigens: Würde man die jeweiligen Hinspielergebnisse auf das Restprogramm verwenden, dann würde Wasserburg den zweiten Tabellenplatz verteidigen. Die Löwen hatten im Herbst sechs Punkte aus den drei Spielen geholt, Hallbergmoos ebenfalls sechs Zähler aus den vier Begegnungen. Die sieben Punkte von Schwaig würden daher nicht ausreichen, Traunstein hätte mit nur drei Punkten sowieso das Nachsehen.
Die Direktduelle: Höchst interessant wird es, wenn möglicherweise Punktgleichheit zwischen den Konkurrenten zustande kommt. Der TSV Wasserburg hat von seinen bislang vier gespielten Direktduellen nur eines verloren – das 0:6 gegen Schwaig könnte dann aber vom Torverhältnis her eine gewaltige Rolle spielen. Der VfB Hallbergmoos hat schon alle sechs Duelle gespielt – und keines davon gewonnen. Zu den beiden Unentschieden gegen Traunstein und den beiden Remis gegen Wasserburg kamen auch noch zwei Niederlagen gegen Schwaig. Die Bilanz der Sportfreunde ist bislang die beste, denn aus fünf Duellen sprangen für die Schwaiger bislang drei Siege heraus. Der Angstgegner ist Traunstein, denn der SBC hatte gegenüber Schwaig zweimal die Oberhand. Die Truppe um Spielertrainer Danijel Majdancevic hat auch nur eines von fünf Direktduellen verloren (1:2 gegen Wasserburg) und ansonsten zwei Siege und zwei Unentschieden verbucht.