Eggstätt – Wenn man das Jugend-Tischtennistraining in den vielen heimischen Hallen besucht, dann findet man viele Parallelen vor. Die Trainingspläne der Jugendleiter sehen oftmals zunächst ein Aufwärmtraining vor, ehe es an die diversen Übungen geht. Dies gilt natürlich auch für die Hartseehalle in Eggstätt. Aber hier gibt es doch einen kleinen Unterschied, denn unter den vielen trainingsfleißigen Nachwuchsakteuren stechen mit Rosalie, Johanna und Leonhard Lex drei Aktive heraus.
Lex, die Familienbande, hört man immer wieder. Und dieser Ausdruck scheint nicht aus der Luft gegriffen zu sein, machen sie doch vieles gemeinsam. Da ist es sicherlich nicht schlecht, wenn Jugendleiter Martin Huber das Trio auch anderen Spielerinnen beziehungsweise Spielern zuteilt. Sofern man den Ausdruck Aushängeschild verwendet, trifft dies in erster Linie auf Johanna Lex zu. Die 13-Jährige agiert auf einem ganz hohen Level, eilt sie schon seit vielen Monaten bei den diversen Turnieren von Erfolg zu Erfolg. Abgesehen davon, dass sie schon viermal bei den bayerischen Meisterschaften mit von der Partie war, gewann sie zuletzt das südbayerische Verbandsranglistenturnier ohne Niederlage und stand auch bei diversen anderen Turnieren auf dem Siegerpodest. So nebenbei hat sie sich den Titel bei den Vereinsmeisterschaften der Erwachsenen gesichert. Auch im Meisterschaftsbetrieb ist sie eine Klasse für sich. In der abgelaufenen Saison gelang ihr in der Bezirksliga beziehungsweise -oberliga eine Bilanz von 38:5 Siegen bei den Buben.
Johanna Lex, die auch als eines der größten heimischen Talente gilt, kam auf nicht ganz konventionelle Weise zum Tischtennis. Nach einem Besuch bei ihrem Cousin Korbinian und ihrer Cousine Anna-Maria Sulzer wurde sie in die Turnhalle zum Training mitgenommen. Von diesem Zeitpunkt an ließ sie das Spiel mit dem kleinen weißen Ball nicht mehr los. Dreimal in der Woche heißt es Trainieren, wobei sie mittwochs der Chiemgauer Trainingsgruppe in Chieming angehört. Dabei war es Sepp Radlbrunner, der die Schülerin von einigen Turnieren kannte, von ihren Fähigkeiten überzeugt war und sie in diese Gruppe integrierte. Johanna Lex hat noch große Zukunftspläne, wobei diese unter anderem das Top-10-Ranglistenturnier einbeziehen und vor allem die Tatsache, dass sie mit 14 Jahren in der Altersklasse U19 mitspielen wird.
Wie es in der U19 zugeht, davon kann Leonhard Lex ein Lied singen. Der 15-Jährige spielt bereits bei den um einige Jahre älteren Akteuren. Dennoch kann er, der wie seine Schwester zum Tischtennis gekommen ist, zahlreiche Erfolge vorweisen. Auffälliger ist aber, dass er ein mehr als guter Nachwuchsakteur im Punktspielbetrieb ist. 30:13 Siege in der Bezirksoberliga sprechen für sich. Einen Namen hat er sich zudem als guter Doppelspieler gemacht.
Wenn man Rosalie Lex, der Dritten im Bunde, zuschaut, kann man auf den ersten Blick gar nicht glauben, dass sie mit ihren 1,29 Metern den kleinen Ball ordnungsgemäß über das Netz bringt. Bald fällt aber auf, dass ihr Einsatzwille so manches Defizit ausgleicht. Das Spiel mit dem Plastikball scheint hier in die Wiege gelegt worden zu sein. Jugendwart Martin Huber ist auch dementsprechend zufrieden mit ihr. Ihr Stellungsspiel und ihre Schlagkraft sind nicht von schlechten Eltern, das Vorhand- und Rückhandspiel ist bereits weit fortgeschritten und auch andere Eigenschaften des Tischtennissports beherrscht sie größtenteils. Dass sie bereits so gut ist, liegt unter anderem darin begründet, dass sie sich an ihren Geschwistern sozusagen hochziehen kann, die ihr immer beratend zur Seite stehen. Rosalie Lex ließ die Konkurrenz ziemlich schnell hinter sich. Den starken Vorstellungen bei den Orts- und Kreisentscheiden der Mini-Meisterschaften folgten sehr gute Leistungen beim Bezirksentscheid. Stand vor zwei Jahren noch der zweite Platz zu Buche, gewann sie die letzte Veranstaltung in Haiming. Ihr Pensum mit drei Trainings pro Woche ist ebenfalls sehr hoch. Ein Ziel steht beim Küken der Familienbande Lex in nächster Zukunft im Vordergrund, sie will noch besser werden. Zweifel, dass dies nicht klappen könnte, sind sicherlich unbegründet. eg