Wasserburg/Rosenheim – Die großen Fußballverbände dieser Welt haben in den vergangenen Jahren aus den Untiefen ihrer Funktionärsbüros unzählige Ideen für Neuerungen und Reformen für den Fußball und seine Wettbewerbe ausgespuckt. Die Einführung von Play-offs wie im Eishockey oder Basketball war bislang noch nicht dabei. Auch wenn es diese Form der Entscheidungsspiele so (noch) nicht gibt, befindet sich der Fußball-Landesligist TSV 1880 Wasserburg gefühlt in eben solchen. Am heutigen Freitagabend, 19.30 Uhr, kämpfen die Innstädter in ihrem letzten Liga-Heimspiel der Saison gegen den FC Unterföhring um den zweiten Platz. Die Betonung dabei liegt auf „Liga“, denn die Löwen wollen in dieser Spielzeit in der Relegation noch weitere Heimspiele austragen.
Wasserburg zeigte in den letzten Wochen starke Leistungen, die Spielfreude ist zurück und beim 1:0-Erfolg in Schwaig hat die Mannschaft von Trainer Florian Heller einmal mehr gezeigt, dass sie enge Spiele für sich entscheiden kann. Der Coach verhilft seinen Spielern zu eben jener Mischung aus Lockerheit und Fokus, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein: „Wir freuen uns auf das Spiel. Die Jungs sind heiß, alle wollen. Ich hoffe, dass wir wieder ein typisches Heimspiel zeigen können und natürlich dementsprechend auch das Ergebnis für uns einfahren können.“ Gleichzeitig schärft Heller die Sinne und spitzt die Aufmerksamkeit zu: „Darauf lag in der Spielvorbereitung der Fokus. Alles andere interessiert uns nicht. Demzufolge richten wir den hundertprozentigen Fokus auf das Spiel gegen Unterföhring.“
Auch gegen den FC Unterföhring müssen die Löwen wieder an ihr Limit kommen, denn auch wenn die Truppe von Trainer Andreas Faber derzeit nur Rang zwölf belegt, gehörte sie in den vergangenen Jahren immer zu den besten Mannschaften der Liga. Als ehemaliger Offensivspieler ist Faber dem schönen Fußball zugeneigt, was sich im Torverhältnis von 60:67 widerspiegelt. Mit dem FCU ist Spektakel garantiert, aber den Löwen geht es um Ergebnisse. Wie das in den Play-offs eben so ist.
1860 zum Heimfinale
mit Inn/Salzach-Duell
Für den TSV 1860 Rosenheim und den TSV Kastl ist das große Ziel schon durch. Der Absteiger aus der Bayernliga und der Aufsteiger aus der Bezirksliga haben sich bereits für eine weitere Landesliga-Saison qualifiziert. Heute Abend treffen beide Teams um 19 Uhr im Jahnstadion aufeinander. 1860-Trainer Wolfgang Schellenberg hatte nach dem Erreichen des Klassenerhalts schon noch vor, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Mit der Auswärtsniederlage in Neufraunhofen ist die erste von drei Gelegenheiten dabei zuletzt aber nicht genutzt worden. Und damit haben die Sechziger auch Schellenberg bestätigt, der nach dem jüngsten Heimerfolg über Geretsried noch von „Wellentälern“ sprach, die seine Mannschaft noch immer hätte. „Es gibt weniger Ausschläge als in der Vorrunde, aber sie sind noch da“, meinte Schellenberg da, und hatte damit die Niederlagen in Eggenfelden und Ampfing angesprochen. Was den Rosenheimer Coach aber gnädig stimmte: „Daheim haben wir in der Rückrunde sehr stabil gespielt.“ In der Tat: Vier Siege, ein Remis und nur zwei Niederlagen im Jahnstadion in der Rückrunde sind eine ordentliche Bilanz. Gegen den Tabellennachbarn – 1860 ist Zehnter, Kastl Neunter – will Schellenberg diese Statistik aufpolieren. jah/tn