Abschied von fünf Stammspielern

von Redaktion

Umbruch beim Fußball-Landesligisten SV Bruckmühl: Gürtler & Co. treten kürzer

Bruckmühl – Dass der Umbruch beim Fußball-Landesligisten SV Bruckmühl im Sommer größer ausfällt, das hatte sich schon angedeutet. Dass gleich fünf Stammspieler bei den Mangfalltalern kürzer treten, ist schon ein gewaltiger Schlag. Das letzte Heimspiel gegen Traunstein (1:0) hatten die Bruckmühler Verantwortlichen genutzt, um die scheidenden Leistungsträger – Thomas Festl, Anian Folger, Maximilian Gürtler, Philipp Keller und Gerhard Stannek – noch einmal gebührend zu verabschieden.

„Keine Frage, der Großteil der Jungs, die uns nach dem Jahr für die erste Mannschaft nicht mehr zur Verfügung stehen werden, hinterlässt kaum auszufüllende Fußstapfen, weil da eben auch so viel Identifikation und Vereinsliebe drinsteckt. Charly Kunze ist verletzungsbedingt schon lange raus, Luki Peetz und Sebi Marx sind seit diesem Jahr auch nicht mehr dabei. Wenn man so will, dann ist es das Ende einer goldenen Generation“, hatte Bruckmühls Abteilungsleiter Michael Straßer erst kürzlich verkündet.

Mit der Verabschiedung würde letztlich auch das Geheimnis gelüftet, welche Bruckmühler Akteure künftig nicht mehr in der Landesliga Südost auflaufen werden – und da war schon ganz viel Emotion dabei, als Festl, Folger, Gürtler, Keller und Stannek bereits vor dem Spiel auf dem Platz verabschiedet und vom Bruckmühler Publikum mit reichlich Applaus bejubelt wurden. Da hat sich nämlich ganz viel Vereinsgeschichte verabschiedet: Kapitän Keller (33) ist seit 27 Jahren beim SVB und hat auch schon den Meistertitel in der A-Klasse 2011/12 mitgemacht, Mittelfeldspieler Stannek (30), bei der Verabschiedung „die Lunge“ getauft, ein Vierteljahrhundert in Bruckmühl, Folger (31) hat ebenfalls 25 Jahre im SVB-Dress auf dem Buckel, beim Offensiv-Allrounder Gürtler (28), der aktuell der beste Torschütze des SVB in dieser Saison ist, waren es 23 Jahre. Und bei Festl (31), der aus Feldkirchen kam, stehen immerhin acht Spielzeiten zu Buche.

Die ebenfalls scheidenden Trainer Mike Probst und Michael Wolff hatten sich vorgenommen, jedem Spieler auch auf dem Rasen den gebührenden Abschied zu bereiten. „Das haben sie sich auch verdient“, erklärte Probst. Das Vorhaben klappte aber nur bei drei Akteuren, denn Folger konnte wegen einer Verletzung überhaupt nicht mitwirken und Festl musste in der ersten Halbzeit nach einem Zusammenprall mit Platzwunde und Kopfverband den Rasen verlassen. Keller, Gürtler und Stannek hingegen wurden bei ihren Auswechslungen kräftig beklatscht und danach von Trainer Probst lange und innig umarmt und gedrückt.

Ob Folger und Festl beim großen Abschluss mitwirken können, ist noch fraglich. Am letzten Spieltag müssen die Bruckmühler noch beim SV Pullach antreten. Mit einem Sieg könnten die Mangfalltaler den Kontrahenten in der Tabelle noch überholen. Derzeit ist der SVB Neunter, ein einstelliger Platz dürfte noch ein lohnenswertes Ziel sein. Für einige der scheidenden Akteure geht es im Bruckmühler Dress aber noch weiter: Gerhard Stannek hatte bereits angedeutet, künftig in der zweiten Mannschaft aufzulaufen.

Die Verantwortlichen des Landesligisten haben mit dem Umbruch im Kader eine große Aufgabe vor sich. Mit Felix Scherer und Marco Schmidt vom FC Deisenhofen II übernimmt ein junges Trainerduo, nach Marlon Radzynski (FC Deisenhofen Junioren) und Michael Kraxenberger (TSV Brannenburg) haben die Bruckmühler mit Lukas Steidl (ASV Großholzhausen) und Ridvan Ulu (SV Miesbach) zwei weitere interessante Spieler verpflichten können. Der 20-jährige Steidl hat in der laufenden Saison bereits 14 Tore für den Kreisligisten erzielt und ist beim SVB im Sturm eingeplant. Der hochveranlagte Offensivspieler Ulu kam bei seinem Heimatverein schon als A-Jugendlicher bei den Herren zum Einsatz, ehe ihn ein Kreuzbandriss ausbremste. Von diesem hat sich der 19-Jährige mittlerweile wieder erholt und ist wichtiger Bestandteil der Miesbacher „Ersten“, die auf dem besten Weg zurück in die Bezirksliga ist.

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