Trotz Anfragen: Schellenberg bleibt

von Redaktion

Fußball-Lehrer auch nächste Saison als Trainer beim Landesligisten 1860 Rosenheim

Rosenheim – „Die Möglichkeiten hätte es gegeben – ohne Wenn und Aber“, sagt Wolfgang Schellenberg. Der Fußball-Lehrer hatte andere Anfragen. Und er hat diese abgesagt und bleibt dem Landesligisten TSV 1860 Rosenheim auch in der kommenden Spielzeit erhalten. Nachgefragt nach dem Grund erklärte Schellenberg der OVB-Sportredaktion schlicht und einfach: „Weil’s mir Spaß gemacht hat.“

Er habe schon im vergangenen Sommer gesagt, das machen zu wollen, was ihm Spaß mache. „Bis auf Cheftrainer bei den Profis habe ich schon alles gemacht“, betont Schellenberg, der unter anderem bei den Münchner Löwen und beim österreichischen Bundesligisten Austria Klagenfurt als Co-Trainer arbeitete, an der Grünwalder Straße, in Kärnten und auch beim 1. FC Nürnberg zudem den Nachwuchs verantwortete. Nun sei der Anreiz ein anderer: „Ich will was machen, wo ich mich verwirklichen kann – und dann macht es mir auch Spaß.“

Schellenberg ist quasi zu seinen Wurzeln zurückgekehrt, hatte seine Trainerlaufbahn doch im Nachwuchs von 1860 Rosenheim seinen Weg nach oben genommen. Allerdings übernahm er die Mannen von der Jahnstraße in ihrer schwierigsten Phase. Nach dem Doppelabstieg musste er den Abwärtstrend stoppen, gleichzeitig eine neue Mannschaft aufbauen und Glaubwürdigkeit beim Rosenheimer Publikum zurückgewinnen – das ist durchaus gelungen. Drei Spieltage vor Schluss hatten die Sechziger den Klassenerhalt in der Landesliga geschafft und stellen die jüngste Mannschaft in der gesamten Liga.

„Es hat extrem viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten“, sagt Schellenberg, „auch wenn natürlich nicht immer alles Gold war“. Er erwähnt die „extrem hohe Trainingsbeteiligung, die sehr hohe Bereitschaft, Sachen anzunehmen, und den guten Zusammenhalt“ und sagt deshalb: „Für Landesliga-Verhältnisse ist das eine Truppe, die man so normal nicht erlebt.“ Dazu habe sich auch das Umfeld entwickelt, Schellenberg zählt dabei seine Co-Trainer Markus Wallner und Max Mayerl auf, Torwart Alin Goia, der sich ums Torhütertraining kümmert, die Betreuer und medizinische Abteilung, „aber auch Zico Kammerer und Franz Pritzl, die ab der Winterpause ihre Expertise im Nachwuchs mit reingebracht haben“. Der Fußball-Lehrer hatte im Herbst auch die Leitung der A-Junioren übernommen, von denen viele Spieler nun schon Landesliga-Luft im Herrenbereich geschnuppert haben. „Ich bin auch nicht immer der Einfachste“, gibt Schellenberg gegenüber der OVB-Sportredaktion zu, „aber man hat mich hier das machen lassen, was ich mir in den Kopf gesetzt habe. Da hatte ich dann stets die totale Rückendeckung von Peter Wimmer und Richard Meisinger.“

Und Schellenberg macht weiter, denn: „Die Aufgabe ist ja noch nicht abgeschlossen. Letztendlich geht es ja darum, eine Generation zu entwickeln, dass wieder ein neuer Franz Höhensteiger entsteht, um mal ein Beispiel zu nennen.“ Auch die Entwicklung der Mannschaft sieht er bei Weitem noch nicht abgeschlossen. „Wir müssen stabiler werden und schauen, dass wir die Fehler abstellen, die uns Punkte gekostet haben. Und wir müssen bei eigenem Ballbesitz dominanter werden.“

Der 52-Jährige wird auch in der neuen Saison als Cheftrainer für den Herrenbereich und die U19 wirken. Mit Markus Wallner, Max Mayerl und dem neu hinzukommenden Helmut Luksch (ehemals Nachwuchs Deisenhofen und 1860 München sowie Herren FC Moosinning) wird es drei weitere Trainer im Herrenbereich für zwei Mannschaften – 1860 wird wieder eine Reserve an den Start schicken – geben, zudem Alin Goia für die Torhüter. Auch die A-Junioren bekommen zwei weitere Coaches. „Diesen Staff werde ich dann anleiten“, erklärt Schellenberg. Es hat nicht nur den Anschein, als wäre die Aufgabe 1860 Rosenheim für Schellenberg noch nicht abgeschlossen – es schaut so aus, als sollte es jetzt erst so richtig losgehen!

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