Rosenheim – Mit 16 Jahren ist er der Top-Scorer in der Deutschen Eishockey-Nachwuchsliga (DNL) und Teil der deutschen U18-Nationalmannschaft. Jetzt darf der gebürtige Rosenheimer Elias Schneider bei den Profis des amtierenden deutschen Meisters, den Eisbären Berlin, trainieren.
Vergangenes Jahr stand er noch im Kader der U17-Jugend der Starbulls Rosenheim und wechselte im Sommer in den Nachwuchs der Hauptstädter. Und das mit Erfolg: In 38 Spielen für die Eisbären Juniors erzielte Schneider 52 Scorerpunkte (28 Tore, 24 Vorlagen).
Auf den Spuren
von Lukas Reichel
Zum Vergleich: Schneiders großes Vorbild Lukas Reichel, der 2020 im NHL-Draft von den Chicago Blackhawks an 17. Stelle gedraftet wurde, wechselte im Sommer 2018 im Alter von 17 Jahren von den Starbulls nach Berlin. In seiner Debüt-Saison erzielte Reichel damals für die Eisbären-U20 in 32 Spielen 42 Scorerpunkte (11 Tore, 31 Vorlagen). Parallelen auf sportlicher Ebene sind durchaus zu erkennen.
Das Top-Talent Schneider, das in Berlin bei einer Gastfamilie wohnt, fühlt sich also sichtlich wohl in seinem neuen Zuhause. „Ich bin schon fertig mit der Schule und gehe neben meinem Training mit der U7, U9 und U13 aufs Eis und schaue, dass sie auch immer in Bewegung bleiben und nicht nur herumstehen“, scherzt Schneider, der sein Talent in die Wiege gelegt bekam. Denn Vater Andreas und Mutter Astrid Schneider waren selbst einmal aktiv auf der gefrorenen Spielfläche. Genauso wie sein zwei Jahre älterer Bruder Andreas, der für die Starbulls U20 aufläuft.
In der kommenden Saison könnte es somit zum Brüder-Duell in der DNL kommen. „Wenn mein Bruder früher mit seinen Freunden draußen Hockey gespielt hat, habe ich natürlich immer mitgespielt. Daher kannte ich das schon, mit älteren zu spielen“, sagt Elias Schneider.
Mit der U18-Nationalmannschaft machte Schneider im April ungeschlagen den Aufstieg in die Top-Division fix. Beim 6:2-Sieg über Japan traf er sogar dreifach und wurde zum Spieler des Spiels gewählt. „Da hatte ich den ganzen Tag schon ein gutes Gefühl und wir hatten beim Warm-up schon viel Spaß gehabt. Da wusste ich schon, das wird ein gutes Spiel“, erinnert sich Schneider. Ziele für die kommende Saison hat er ebenfalls bereits formuliert: „Mein Ziel ist es, nächstes Jahr mit der U18-Nationalmannschaft zur WM in die USA zu fliegen. Das wäre schon was Besonderes.“ Doch vorerst darf er in der Vorbereitung auf die kommende Saison mit den Profis auf dem Eis trainieren. „Darauf freue ich mich schon. Das wird sicher nochmal ein großer Unterschied zum Eishockey im Nachwuchs“, sagt Schneider.
Computergestützte
Trainingsmethoden
Bei Mediana am Schloßberg bereitet sich das Eishockey-Wunderkind auf die anstehende Saison vor. Der Fokus liegt vor allem auf Koordination und Kraft, wie der Trainer verrät. Und dabei kommt die neueste Technik zum Einsatz: Kameras erfassen ein abgestecktes Feld, in dem sich der Athlet zu einer bestimmten Zeit in ein vorgesehenes Feld bewegen muss. Angezeigt wird ihm das auf einem Bildschirm und am Ende wird die Leistung mittels Punktestand bewertet. Danach geht es für den 16-jährigen Schneider zum Gewichte stemmen. Schließlich werden im Sommer Eishockeyspieler gemacht.