Rosenheim – Zwei überregionale Meistertitel für den SV Erlbach (Bayernliga) und den ESV Freilassing (Bezirksliga) sind eine stolze Bilanz für den Fußball-Kreis Inn/Salzach. Zwischen der Kreisliga und der C-Klasse erwies sich das Saisonfinale an Pfingsten als echter Fanmagnet mit bis zu vierstelligen Zuschauerzahlen – auch weil sieben Meister und viele Absteiger erst am letzten Spieltag gekürt wurden. Am spannendsten machten es die Kreisklasse 3 und die A-Klassen 2 und 3, in denen die Tabellenführer am letzten Spieltag noch gestürzt wurden.
Regionalliga
Meister: Würzburger Kickers
Absteiger: FC Memmingen, SV Schalding-Heining
Was für ein Endspurt! Fünf Spiele vor Saisonende lag der TSV Buchbach zehn Punkte hinter dem SV Schalding-Heining. Vor dem letzten Spieltag trennten Buchbach und die Passauer Vorstädter noch immer drei Punkte und fünf Tore. Die entscheidenden Treffer, die die Buchbacher vorläufig retteten und Schalding zum sofortigen Wiederabstieg verurteilten, fielen in der 87. (in Nürnberg) und 90. Minute (in Buchbach). Die letzten Vier trennen am Ende zwei Punkte.
Bayernliga Süd
Meister: SV Erlbach
Aufsteiger: TSV Schwaben Augsburg
Absteiger: Kirchheimer SC
Elf Punkte Rückstand auf Herbstmeister TSV Landsberg hatte der SV Erlbach als Sechster nach der ersten Saisonhälfte, doch eine furiose Rückrunde machte die Elf um Spielertrainer Lukas Lechner zum Meister. Aber die Regionalliga trauten sich die Holzlandler ebenso wenig zu wie Heimstetten, Deisenhofen, Landsberg und Nördlingen. Nur der Dritte Schwaben Augsburg rang sich in letzter Minute zum Aufstieg durch. In der Gruppe Nord hat die SpVgg Hankofen-Hailing (bei Straubing) das Kunststück geschafft, binnen zwei Jahren den Titel in der Bayernliga Süd und Nord zu holen. Und auch Vizemeister VfB Eichstätt ist eigentlich im Süden zuhause…
Landesliga Südost
Meister: TSV Grünwald
Absteiger: SV Neufraunhofen, SpVgg Feldmoching
Der TSV 1880 Wasserburg ließ in Traunstein nichts mehr anbrennen und sicherte sich den Platz in der Bayernliga-Relegation. Die größte Überraschung schaffte zum Saisonfinale Holzkirchen, das sich mit einem 2:1 gegen Meister Grünwald noch in die Relegation mit den Bezirksligisten rettete und Neuling SV Neufraunhofen auf einen direkten Abstiegsplatz verdrängte.
Bezirksliga Ost
Meister: ESV Freilassing
Absteiger: VfL Waldkraiburg, SG Reichertsheim-Ramsau/Gars
Mit einem 2:1 gegen Teisendorf sicherte sich der FC Moosinning Platz zwei – und schickte die Gäste in die Abstiegsrunde. Der TSV Peterskirchen rettete sich mit einem 5:3 beim Absteiger VfL Waldkraiburg. Den Ausschlag gab am Ende Florian Rudholzners 1:0 im August 2023 im direkten Duell gegen Teisendorf, das Peterskirchen den direkten Vergleich sicherte. Die SG Reichertsheim-Ramsau-Gars bekam keine Schützenhilfe vom Nachbarn TSV Dorfen, der den SV Waldperlach noch vorbeiziehen ließ und die SG zum sofortigen Wiederabstieg verurteilte.
Kreisliga 1
Meister: TSV Bad Endorf
Absteiger: SV/DJK Griesstätt
Nach der Hinrunde hatte Bad Endorf genau einen Punkt mehr auf dem Konto als Griesstätt – dann trennte sich die Spreu vom Weizen. Zehn Punkte holte die Elf von Nenad Grizelj danach mehr als Herbstmeister SV Aschau/Inn und steigt nach zwei Jahren wieder in die Bezirksliga auf. Griesstätt blieb seither sieglos und stieg umgehend wieder ab. Neuling Söchtenau avancierte mit dem 2:0 in Aschau noch zur zweitbesten Rückrunden-Elf. Im Abstiegskampf konnte der Rechenschieber schnell wieder weggepackt werden. Zwar lagen zeitweise fünf Mannschaften gleichauf, doch Emmering und Au mussten die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt schnell begraben. Für Brannenburg – klar die beste Heimmannschaft – war das 4:2 in Ostermünchen der erste Auswärtssieg der Saison.
Kreisliga 2
Meister: TSV Fridolfing
Absteiger: SV Kay
Von der A-Klasse in die Bezirksliga: Der dritte Aufstieg in Folge für den TSV Fridolfing ist perfekt! Die letzte – und bisher einzige – Bezirksliga-Saison des Meisters ist übrigens schon 38 Jahre her. Ein Pünktchen trennt die ersten Drei in der Abschlusstabelle – aber Tüßling/Teising konnte als Spielgemeinschaft ohnehin nicht aufsteigen. Der SC Anger hatte die Bezirksliga-Aufstiegsrunde damit sicher, Michael Noppingers 2:1 in der 95. Minute in Schönau brachte auch sportlich noch Platz zwei. Der TSV Bad Reichenhall, nach der Hinrunde Neunter, spielte dank einer furiosen Rückrunde bis zum letzten Spieltag um den Titel mit.
Kreisklasse 1
Meister: TuS Bad Aibling
Absteiger: SV Pang
Der ASV Kiefersfelden hat dank David Kamufs 1:0 in Vogtareuth Platz zwei verteidigt und darf in die Relegation gegen den ASV Au ran. Für den Lokalrivalen SV Nußdorf ist die Saison beendet. Bad Aiblings Torjäger Mark Arnold blieb auch am letzten Spieltag mit drei Treffern torhungrig: 33 Tore stehen für ihn zu Buche – mehr schaffte kein anderer Kreisklassen-Kicker in allen vier Gruppen.
Kreisklasse 2
Meister: SV Tattenhausen
Absteiger: FC Maitenbeth
Alle drei Anwärter auf den direkten Klassenerhalt siegten zum Abschluss – und damit zog der SV Ramerberg den Kürzeren und muss in die Relegation. Die ersten beiden aus der Hinrunde hatten mit der Meisterschaft nichts zu tun. Bei Herbstmeister SV Schechen lässt sich das leicht erklären: Er bestritt in der Hinrunde nur Heimspiele, trat in der Rückrunde wegen Bauarbeiten am Sportplatz nur auswärts an – und rutschte ab.
Kreisklasse 3
Meister: TSV Neuötting
Absteiger: TSV Tittmoning
Vor einer Woche hatte die DJK Pleiskirchen schon eine Hand am Meisterpokal – nun geht der Tabellenführer vor dem letzten Spieltag ganz leer aus. Pleiskirchen verlor das Top-Duell gegen den TuS Traunreut vor gut 600 Zuschauern durch Tore von Ersel Aydinalp und Marko Jurcevic und musste den TuS wegen des schlechteren direkten Vergleichs vorbeiziehen lassen. Mehr noch: Der TSV Neuötting schoss in Halsbach spät das 2:1 und kürte sich damit zum Meister. Nach sechs Jahren ist der TSV wieder Kreisligist! Der FC Mühldorf muss in die Abstiegsrunde, weil sich der SV Oberbergkirchen gegen Tittmoning keine Blöße gibt.
Kreisklasse 4
Meister: SV Oberteisendorf
Absteiger: SV Unterwössen
Der SV Oberteisendorf ließ beim 7:0 gegen den sieglosen Absteiger Unterwössen nichts anbrennen. Das Verfolger-Derby zwischen Waging und Otting elektrisierte die Massen: Rund 1300 Zuschauer sahen ein souveränes 5:0 der Hausherren, die damit wieder ans Tor der Kreisliga klopfen. Zur Erinnerung: Waging musste die Heimspiele im Herbst „auswärts“ in Otting, Petting und Taching bestreiten, weil das eigene Stadion umgebaut wurde.
A-Klasse 1
Meister: TSV Aßling
Absteiger: SV Westerndorf II, ESV Rosenheim
Herzschlagfinale um Platz zwei: Während sich der TSV Aßling mit einem 0:0 zur Meisterschaft quält, liefern sich Hohenthann und Höhenrain ein packendes Duell. Die Hausherren machen in der Nachspielzeit ein 2:4 wett. Das 4:4 hätte für Platz zwei gereicht, doch dann bekommt der SCH einen Elfmeter, den Savio Stahuber zum 4:5 verwandelt – das Aus für Hohenthann! Iliria Rosenheim rettet sich noch, der ESV muss zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die B-Klasse.
A-Klasse 2
Meister: Croatia Rosenheim
Absteiger: SV Höslwang, TSV Bernau
500 Zuschauer verfolgen in Breitbrunn das direkte Duell um die Meisterschaft, das Silvio Stapic und Kristijan Bulatovic zugunsten von Croatia Rosenheim entscheiden. Ein Elfmetertor gegen Prutting rettet die SG Raubling II/Nicklheim vor dem Abstieg, für Bernau ist das 1:1 in Rimsting zu wenig.
A-Klasse 3
Meister: TV Kraiburg
Absteiger: TSV Taufkirchen, TSV Aßling II
„Wichtig ist, was hinten rauskommt“ wusste schon Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl. Am letzten Spieltag erklomm der TV Kraiburg zum ersten Mal in der Saison die Spitze, weil Oberndorf beim ASV Rott nicht über ein 3:3 hinauskam. 37 der 125 (!) gingen allein auf das Konto von Tobias Voglmaier – so oft traf sonst keiner in den sechs A-Klassen. Dabei hatte der SVO zur Saison-Halbzeit noch acht Punkte Vorsprung auf den TVK. Trotz einer einzigen Niederlage müssen die Oberndorfer nun in die Relegation.
A-Klasse 4
Meister: SVG Burgkirchen
Absteiger: FC Perach, FC Mühldorf II
Die SG Marktl/Stammham holt gegen Polling den einen Punkt, den sie noch für Platz zwei braucht, Emmerting nutzt das 5:1 gegen die sieglosen Peracher nichts mehr.
A-Klasse 5
Meister: TSV Palling
Absteiger: SV Kay II, TuS Kienberg
Traunwalchen durfte schon vorzeitig über Platz zwei jubeln, weil Kammer im Nachholspiel nicht über ein 1:1 gegen Tengling hinauskam. Der SV Kay steigt mit beiden Mannschaften ab, Kienberg leistete sich bereits die dritte Spielabsage.
A-Klasse 6
Meister: TSV Petting
Absteiger: DJK Traunstein, SC Schleching
Der SV Saaldorf II wehrte sich lange, musste sich der zweiten Mannschaft von Bezirksligist TSV Siegsdorf letztlich aber mit 1:2 geschlagen geben – zum Leidwesen der SG Chieming/Grabenstätt, die noch auf Platz drei verdrängt wurde.
B-Klassen
Meister: TSV Brannenburg II, TuS Prien II, SV Albaching, SV Unterneukirchen II, SV Taching, FC Reit im Winkl.
Weitere Aufsteiger: FV Oberaudorf, SV Schonstett, TSV Babensham II, SV Oberbergkirchen II, DJK Nußdorf, TSV Teisendorf II.
Absteiger: SV-DJK Kolbermoor II (zurückgezogen), Dardania Bad Aibling, SV Vogtareuth II, SV Pang II, SK Waldkraiburg, SV Ramerberg II (vor der Saison zurückgezogen), SG Hirten/Garching, DJK Raitenhaslach, TSV Tengling, FC Traunreut, BSC Surheim II, ASV Piding II.
Der FC Reit im Winkl überholte auf den letzten Metern noch Teisendorf II und kürte sich zum Meister. Auch der TSV Brannenburg II sicherte sich den Titel. Zwischen Oberbergkirchen II und Reischach II musste die Tordifferenz über den Aufstieg entscheiden. Die Folge: ein regelrechtes Scheibenschießen. Trotz eines 10:2 fehlten Reischach am Ende vier Tore, weil Oberbergkirchen 5:0 gewann. Den letzten freien Platz in der A-Klasse sicherte sich Babensham II im Fernduell gegen Grünthal. Der SV Pang steigt mit beiden Mannschaften ab.
C-Klassen
Meister: FT Rosenheim II, SG Übersee/Grassau II, Genclerbirligi Wasserburg, Wacker Burghausen II, TSV Bergen II, FC Bischofswiesen II.
Weitere Aufsteiger: TuS Großkarolinenfeld II, TSV Marquartstein, TV Kraiburg II, TSV Kastl II, DJK Traunstein II, TSV Petting II.
Die SG Übersee/Grassau II bleibt ungeschlagen – bei nur neun Gegentoren! Die Torfabrik der C-Klasse steht in Wasserburg beim SV Genclerbirligi: 105 Tore in 24 Spielen. Petting II verpasste durch den Bischofswiesener 2:3-Siegtreffer in der Nachspielzeit das „Double“, steigt aber mit beiden Mannschaften auf.