Kufstein/Kolbermoor – Mit Lobeshymnen soll man ja recht vorsichtig umgehen. Aber bei Alexander Mayer trifft dies nicht zu. Der zehnjährige Schüler hat in der abgelaufenen Tischtennissaison in Österreich für außerordentlich viel Furore gesorgt.
Alexander Mayer sorgte 2022 erstmals für Aufsehen, als er als Achtjähriger den Sprung zum Bundesfinale der Minimeisterschaften schaffte und auf Anhieb einen Podestplatz belege. Dass dies keine Eintagsfliege war, stellte er bei seinem ehemaligen Verein SV DJK Heufeld in den folgenden Wochen und Monaten immer wieder unter Beweis. Die Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz führte zuweilen sogar soweit, dass er gelegentlich unterfordert war.
Im Sommer des vergangenen Jahres wagte er den Sprung nach Österreich zur Sportunion Sparkasse Kufstein, die in der nationalen und internationalen Tischtennisszene einen sehr guten Ruf hat. Beispielsweise trainiert hier gelegentlich auch die ehemalige Kolbermoorer Bundesligaspielerin Naomi Pranjkovic. Der Verein unterhält zahlreiche Nachwuchsmannschaften und ist im Erwachsenenbereich sowohl bei den Herren wie auch bei den Damen in der Bundesliga vertreten.
Die Saisonpremiere im September vergangenen Jahres bei seinem neuen Verein fiel mit der Niederlage gegen seinen Vereinskollegen Peter Nagy-Horvath beim Leistungsklassenturnier in Kirchbichl zwar negativ aus, aber bei der gleichen Veranstaltung feierte er bereits seinen ersten Sieg gegen den Lokalmatador Valentin Mayr-Toll. Die ersten Sprossen der Erfolgsleiter hatte Mayer dann schnell überwunden. Was folgte, waren zahlreiche Erfolge bei österreichischen Turnieren und auch im Ligabetrieb, bei dem er im Jugendbereich in vier Altersklassen und auch im Herrenbereich in der Landesliga zum Einsatz kam.
Kufsteins Abteilungsleiter Hermann Moser ist auch voll des Lobes des jungen Kolbermoorers: „Neben den Jugendspielen ist er ein fester Bestandteil unserer vierten Herrenmannschaft in der Landesliga.“ Ein weiteres Erfolgsrezept ist seine Schwester Katharina, die in Kufstein zur Bundesligaspielerin aufgestiegen ist. Auf ihre Ratschläge hält er außerordentlich viel und ist bislang auch sehr gut damit zurechtgekommen.
Als sich vor Kurzem die Saison dem Ende neigte, lieferte er bei den Herren im Landesliga-Playoff gegen St. Johann seine wohl beste Leistung ab und zermürbte förmlich zwei Abwehrspieler. Aber mit dem Erfolg gab er sich noch nicht zufrieden, denn in der Altersklasse U17 gewann er die letzten sechs Ligaspiele, fünf davon mit 3:0.
In der abgelaufenen Spielzeit hat der Schüler 95 Spiele absolviert und dabei 69 Siege, was einer Siegquote von etwa 73 Prozent entspricht, eingefahren. Bei den diversen ÖTTV-Turnieren ging er bei 34 Starts 21 Mal als Sieger hervor. Im Ligenbetrieb (Herren/Jugend) standen 61 Begegnungen auf dem Programm. Alexander Mayer fuhr dabei 48 Siege (Siegquote über 78 Prozent) ein. Auf die Frage, welcher dieser Erfolge wohl bislang sein größter war, führte er den Titel mit der Mannschaft in der Altersklasse U19 an. Der Kolbermoorer kann aber auch noch auf ein anderes Highlight verweisen. In Österreich ist er in der Altersklasse U11 hinter dem Weltranglistenfünften Louis Fegerl aus Wiener Neudorf inzwischen zur Nummer zwei aufgestiegen.
Aber nicht nur für Alexander Mayer hat sich in den letzten Monaten einiges geändert. Auch seine Eltern mussten sich umgewöhnen. Denn die Entfernungen von Kolbermoor nach Kufstein und zu den Turnieren in Österreich sind natürlich deutlich länger geworden. Aber bei einem so erfolgreichen Auftreten ihres Sohnes nehmen sie dies gerne in Kauf. Das Nachwuchstalent will nun versuchen, in der neuen Saison seine Erfolgsquote weiter zu verbessern. Und wer Alexander Mayer kennt, der darf davon ausgehen, dass er dies auch schaffen wird.