Kolbermoor – Für Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen ist die diesjährige Saison nach dem Aus im Play-off-Viertelfinale gegen den TSV Dachau 65 vorbei. Warum sie aber für Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs noch nicht beendet ist und welche Rolle die Neuzugänge spielen, erläutert dieser unter anderem gegenüber der OVB-Sportredaktion.
Die Saison in der Bundesliga endete mit den beiden Niederlagen im Play-off-Viertelfinale gegen den TSV Dachau 65. Wie lange hat es gedauert, bis Sie das Aus verarbeitet hatten?
Nicht sehr lange. Dachau war in den beiden Spielen die insgesamt bessere Mannschaft, weshalb wir die Niederlage auch akzeptieren konnten.
Wie hat die Mannschaft auf die beiden Niederlagen reagiert?
Wir waren nach dem Hinspiel, genauso wie vor dem Hinspiel, hoch motiviert und haben an unsere Chancen geglaubt. Auch wenn klar war, dass wir ohne Dina Meshref eher die Außenseiter sind.
Wie schätzen Sie die Saisonleistung der Mannschaft allgemein ein?
Für uns war es eine Saison mit Höhen und Tiefen. Wir haben eigentlich häufig gut gespielt, aber gerade in der Vorrunde gegen die vermeintlich schlechteren Mannschaften nicht gepunktet und gegen die „guten“ Mannschaften teilweise spektakuläre Unentschieden und Siege geholt. In der Rückrunde waren wir mit Dina Meshref natürlich noch mal stärker. Aber es war auch klar, dass sie nicht immer zur Verfügung stehen würde.
Welche Gedanken kamen auf, als Sie mit Ihrer Mannschaft nach der Vorrunde auf dem vorletzten Platz standen und in Abstiegsgefahr waren?
Da haben wir uns schon auch mit der Möglichkeit eines Abstiegs befasst, wo wir aber dann durch die zusätzliche Verpflichtung von Dina Meshref auch gegengesteuert haben. Dennoch war es für uns eine nicht ganz einfache und neue Situation, keine Frage.
Sie konnten zur Rückrunde Dina Meshref verpflichten. War dies eine Folge des Tabellenstandes und stellte sie für Sie die erhoffte Verstärkung dar?
Wie schon erwähnt, war das mit ein Grund. Aber natürlich wäre Dina auch im Hinblick auf mögliche Playoffs eine Verstärkung für uns gewesen. Dass sie dann im Viertelfinale leider nicht zur Verfügung stand, war ihren vielen internationalen Verpflichtungen geschuldet. Insgesamt war und ist Dina eine super Verstärkung für uns – sowohl sportlich, als auch menschlich.
Die Spielerinnen sind nach dem letzten Spiel sicherlich in ihre Heimatorte beziehungsweise -länder zurückgekehrt. Wie schauen die künftigen Wochen aus?
Swastika war kurz zurück in Indien und spielt jetzt viele internationale Turniere. Vor Kurzem hat sie bei einem WTT-Turnier in der Türkei das Finale im Mixed erreicht. Kristin und Svetlana sind zurück in Richtung Düsseldorf. Laura Tiefenbrunner hat ihre Bachelorarbeit geschrieben und abgegeben und Naomi Pranjkovic, die uns ja verlassen wird, bereitet sich unter anderem auf die deutschen Meisterschaften vor.
Genießen Sie selber jetzt die tischtennislose Zeit oder arbeiten Sie bereits an der kommenden Saison?
Die ersten Planungen für die kommende Saison beginnen zwar, aber vorerst wird es bezüglich Bundesliga natürlich erst mal ruhiger. Beruflich habe ich in Thailand beim Paralympic World Qualification Tournament 2024 zu tun und danach beginnen auch die Vorbereitungen auf die Paralympics im August – das heißt, eine wirklich tischtennislose Zeit wird es bei mir in der nächsten Zukunft nicht geben.
Mit Annett Kaufmann und Qianhong Gotsch konnten Sie zwei namhafte Spitzenspielerinnen nach Kolbermoor holen. Welche Rolle werden diese in Ihren Planungen spielen?
Annett soll sich zu unserer neuen Spitzenspielerin entwickeln, um die in Zukunft die Mannschaft aufgebaut wird. „Hongi“ soll, zusätzlich zu ihrem immer noch hervorragenden spielerischen Niveau, ihre Erfahrung an unsere jungen Spielerinnen wie Annett Kaufmann, Hana Arapovic, Laura Tiefenbrunner und Swastika Ghosh weitergeben.
Wird man diese Spielerinnen bereits im Vorfeld der neuen Saison zu sehen bekommen oder erst mit Beginn der neuen Spielzeit?
Wir planen wieder mit einem offiziellen Fototermin, allerdings gestaltet sich die Terminfindung beim aktuellen internationalen Kalender und den kommenden Olympischen Spielen schwierig. Wir hoffen aber, dass wir einen Termin finden und alle Spielerinnen auch vor der Saison frühzeitig zusammen in Kolbermoor begrüßen können.