Anger – Eines wurde im ersten Relegationsspiel zum Aufstieg in die Bezirksliga klar: Die beiden Kreisliga-Vizemeister SC Anger (Gruppe 2) und SV Aschau/Inn (Gruppe 1) befinden sich niveautechnisch auf Augenhöhe. Über das 1:1 im Hinspiel entwickelten die Gäste schließlich etwas mehr Freude als die Gastgeber, die ihren zahlreichen Top-Chancen nachtrauerten – den Kopf aber gleichwohl nicht in den Sand steckten: „Jetzt wissen sie, wie stark wir sind, jetzt machen wir’s halt auswärts“, zeigte sich SCA-Coach Andi Brandl im Anschluss zuversichtlich.
Vor rund 400 Zuschauern im Waldstadion dauerte es 20 Minuten bis zum ersten spielerischen Höhepunkt. Er gehörte jenem Team, das versuchte, Ball und Gegner zu kontrollieren: Tobi Nitzinger schoss aus spitzem Winkel knapp vorbei. Die Gäste-Stärke blitzte auf, sobald die Elf von Coach Tom Deißenböck am Leder war: Bei den weiten Bällen in die Spitze, meist von Kapitän Maxi Wintersteiger geschlagen, musste Anger höllisch aufpassen. Für etwas Beruhigung im Platzherren-Lager sorgte freilich das Traumtor von Michi Noppinger, erzielt aus 14 Metern mit Lattenunterstützung in den entlegenen Knick – 1:0 (26.).
Die Aschauer antworteten aggressiv und kamen zur ersten guten Gelegenheit: Daniel Steinhauer drosch die Kugel aus 20 Metern haarscharf links vorbei (31.). Erstmals ernsthaft eingreifen musste SCA-Keeper Alex Koch dann gleich darauf bei einem Kracher von Christoph Scheizeneder von der Strafraumgrenze (33.). Und noch vor dem fiel der Ausgleich: Ecke Scheitzeneder, Kopfballverlängerung Johannes Asanger am ersten Pfosten, Kopfballtor von Stefan Oberbauer fünf Meter vor dem Kasten – 1:1 (43.).
Die Top-Chance nach dem Wechsel gehörte Andi Nitzinger bereits in der 50. Minute, es hätte das 2:1 für Anger sein müssen: Ganz allein steuerte er auf SVA-Goalie Maxi Hopf zu, setzte die Kugel jedoch völlig frei an den rechten Außenpfosten. Erst 20 Minuten vor Schluss musste Angers Tormann Alex Koch mal wieder eingreifen, um einen starken Abschluss des Aschauer Torschützen Stefan Oberbauer zu entschärfen.
Brenzlig auf beiden Seiten wurde es schließlich in der Nachspielzeit: Manuel Kraus zwang SCA-Keeper Koch mit einem wuchtigen Schuss noch einmal zu einer spektakulären Parade (90. + 2). Gegenüber sahen die Fans am Rande die vielleicht spektakulärste Situation der Partie: Ein 45-Meter-Freistoß von Anger-Verteidiger Christian Mühlbauer – halb Flanke, halb Torschuss – hätte genau in den Winkel gepasst. Gäste-Keeper Maxi Hopf machte sich lang und bugsierte das Leder mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte, wobei er sich noch leicht am Rücken verletzte (90. + 5). Mit einem 1:1 geht’s am Samstag ab 15 Uhr in Aschau in die Entscheidung. bih