Gelsenkirchen – Die Ju-Jutsoka Anja Guercke, Sophie Büscher, Bianca Feichtlbauer und Lukas Bombik vom TSV Bergen haben in Gelsenkirchen bei der Heim-EM gegenüber 350 Athleten und Athletinnen aus 27 Ländern überzeugt.
Bei den Schwergewichten machte Lukas Bombik in der Disziplin Fighting +94 kg den Anfang. Im ersten Kampf ging es für Bombik gegen den U21-Europameister dieses Jahres, Svetlin Zankov aus Bulgarien. Bombik hatte seinen Gegner von Anfang an gut im Griff und dominierte den Kampf mit Schnelligkeit und präzisen Schlag- und kraftvollen Wurftechniken, womit Bombik nach Ende der Kampfzeit nach Punkten gewann (19:5).
Bombik marschiert
bis zum Titel
Im zweiten Kampf stand Bombik gegen Paris-Open-Sieger Pierre-Louis Guerin (Frankreich) auf der Matte. Auch diesen Kampf dominierte Bombik mit deutlich schnelleren Fausttechniken und ließ den Franzosen nicht zum Zuge kommen. Mit zwei Beinhebeln konnte sich Bombik die Punkte im Bodenkampf holen und auch diesen Kampf mit Punktevorsprung (19:6) für sich entscheiden. Im Finale traf Bombik auf den Schweden Johannes Bolander, wobei auch der Schwede Bombiks starken Faust- und Fußtechniken nichts entgegenzusetzen hatte. Mit einem 13:5-Punktsieg sicherte sich Bombik den Europameistertitel.
Vom TSV Bergen gingen Anja Guercke für Deutschland und Bianca Feichtlbauer für Österreich in der Gewichtsklasse +70 kg in der Disziplin Fighting an den Start. Dabei durfte sich Guercke als Weltranglisten-Erste über ein Freilos in der ersten Runde freuen und traf in der nächsten Runde auf die Paris Open-Siegerin Emma Lette. In diesem Kampf hatte sich die Schwedin gut auf Guerckes Taktik eingestellt und siegte nach Punkten.
Guercke kämpft sich
noch zu Bronze
Um den Sprung auf das Siegertreppchen noch zu schaffen, ging es für Guercke gegen die Montenegrinerin Andjela Vukcevic. ln diesem Kampf ließ sich Guercke nicht aus der Ruhe bringen, ging nach einer Aufholjagd nach Punkten in Führung und sicherte sich die Bronzemedaille.
Bianca Feichtlbauer (+70 kg) startete für Österreich bei der Europameisterschaft und traf im ersten Kampf auf Diana Skrypniuk. Feichtlbauer wurde von ihrer Gegnerin gut unter Druck gesetzt, doch das forsche Vorgehen der Ukrainerin endete in einer Disqualifikation, womit Feichtlbauer in die nächste Runde vorrückte. Hier traf Feichtlbauer auf die Französin Lauryne Lage und musste sich dieser nach Wurf- und Haltetechnik mit Full Ippon (technische Überlegenheit) geschlagen geben. Im letzten Kampf des Tages ging es für Feichtlbauer gegen die deutsche Bundeskaderathletin Laura Müller. Die Deutsche konnte, trotz intensiver Aufholjagd, einen kleinen Punktevorsprung über die Kampfzeit erhalten, womit Feichtlbauer auf dem fünften Platz landete.
Büscher schlägt die
Weltranglisten-Erste
Sophie Büscher machte den Abschluss der Einzelwettkämpfe im Fighting in der Gewichtsklasse -57 kg. Büschers erster Kampf ging gegen die Türkin Elmas Hasibe Eylul. Büscher sicherte sich den vorzeitigen Sieg mit starken Schlag-, Wurf- und Bodentechniken (Full Ippon). Im folgenden Kampf traf Büscher auf Marina Rounti. Die Griechin war der Bergenerin deutlich unterlegen, womit Büscher mit einem vorzeitigen Full Ippon-Sieg in das Halbfinale einzog. Hier wartete die ewige Dauerrivalin Rebekka Dahl (Dänemark). Diesmal konnte sich Dahl im Kampfverlauf einen Punktevorsprung erarbeiten und bis zum Ende halten. Büscher musste sich mit 6:8-Punkten geschlagen geben und traf im abschließenden Kampf um die Bronzemedaille auf die amtierende Weltranglisten-Erste Genevieve Bogers. Mit einem Punktsieg (20:6) konnte sich die bayerische Spitzenathletin die Bronzemedaille sichern.
Am Folgetag gingen Guercke, Büscher und Bombik bei den Team-Wettkämpfen für Team Deutschland an den Start. Bei den Team-Wettkämpfen treten je Nation drei Männer und zwei Frauen in weiter gefassten Gewichtsklassen gegeneinander an und das Team, welches zuerst drei Siege erreicht, kommt eine Runde weiter. Die erste Runde konnte Team Deutschland mit einem 5:0-Sieg gegen Spanien für sich entscheiden. Im zweiten Kampf gegen Montenegro punkteten Guercke und Bombik für das deutsche Team und leisteten somit einen entscheidenden Beitrag zum 5:0-Sieg und den damit einhergehenden Finaleinzug.
Im abschließenden Finale stand der Gastgeber dem amtierenden Europameister Niederlande gegenüber. Den letzten und entscheidenden Kampf bestritt Bombik für Deutschland und sicherte dem deutschen Team mit einem Punktsieg gegen den Vize-Europameister Boy Vogelzang den entscheidenden Punkt und damit den Titel bei der Heim-EM. re