Die Körper ausgepumpt, der Geist voller Aufstiegshoffnung und die Emotionen am Überkochen – in dieser Gemengelage mussten die Fußballer des SV Aschau/ Inn eine Entscheidung treffen: Fairplay oder Aufstiegschance? Mannschaft und Trainerteam haben sich dafür entschieden, dem frisch erzielten und viel diskutierten Führungstreffer die Gültigkeit zu nehmen und dem Gegner den Ausgleich schießen zu lassen. Mit dem 2:2 verbleiben die Aschauer in der Kreisliga und müssen in der neuen Saison den nächsten Anlauf starten.
Ob ich auch so entschieden hätte? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Ob es die richtige Entscheidung war? Für das gute Gewissen sicherlich. Es ehrt Trainer Thomas Deißenböck und die Aschauer Mannschaft, dass sie ihre Entscheidung so durchgezogen haben und auch so dahinter stehen. Und es ehrt den Coach, dass er den Nicht-Aufstieg nicht auf diese Szene schiebt, sondern mehr mit den vergebenen Torchancen seiner Elf hadert. Einer Mannschaft, die sich als aufstiegswürdig erwiesen hat. Die an einem Werktagnachmittag mit einem 22-Mann-Kader bis nach Ingolstadt fährt – mit Spielern, die mitten im Prüfungsstress stecken oder ihren Urlaub kurzerhand verkürzt haben. Solch ein Teamgeist ist mittlerweile rar!
Genau dieser Teamgeist wird den SV Aschau/Inn aber an dieser Situation wachsen lassen. So etwas schweißt zusammen. Und manchmal kommt der Lohn halt ein bisschen später. Mein Respekt für diese Entscheidung in erhitzter Atmosphäre ist jedenfalls schon jetzt da!