Erding – Die regionalen Leichtathleten haben bei den deutschen Meisterschaften der Senioren in Erding zwei Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen gewonnen. Nationale Meisterschaften in Bayern gab es für die 35- bis 93-jährigen Senioren zuletzt im Jahr 2022 – ebenfalls in Erding.
Der erfolgreichste regionale Athlet war diesmal Michael Pagels vom TSV 1860 Rosenheim: Im Dreisprung der Männer M65 wurde er überlegen deutscher Meister mit einer neuen persönlichen Bestmarke von 10,63 Metern. „Ich bin mit meiner Serie und der Leistung sehr zufrieden, denn meine besten Versuche waren technisch in Ordnung und bei allen Sprüngen kam ich gut auf das Sprungbrett“, kommentierte Pagels seinen Wettkampf, allerdings „fehlt noch ein wenig die perfekte Anlaufgeschwindigkeit“. Der Rosenheimer möchte in den nächsten Wochen noch weiter springen: „Ich möchte in Richtung der elf Meter landen, da ich dies bei der WM in Göteborg für eine Medaille brauchen würde“, so der Personal-Trainer. Der DM-Titel kam nicht überraschend für den erfahrenen Sportler, der in den letzten Jahren übrigens auch mehrfacher Europameister im Gewichtheben war, da er in der Meldeleistung bereits als Favorit in den Wettkampf ging.
Auch im Weitsprung lief es rundum gut für Pagels: Mit 4,62 Metern eroberte er den zweiten Rang. Dabei beendete der Sechziger seinen Wettkampf bereits nach drei Versuchen vorzeitig, da er keine Verletzung mehr riskieren wollte. „Mir war zu diesem Zeitpunkt auch klar, dass ich nicht gewinnen könnte, und habe mein eigentliches Soll mit meiner Leistung zu 100 Prozent erfüllt“, so Pagels.
Als jüngster regionaler Athlet ging Michael Eder vom PTSV Rosenheim erstmals bei einer Bahn-DM an den Start. Seine derzeit ausgezeichnete Verfassung bestätigte der 37-Jährige im 1500-Meter-Lauf der Männer M35. Bereits früh entwickelte sich ein erbittertes Rennen mit harten Zwischenspurts und Führungswechseln. Noch auf den letzten 200 Metern lag er auf dem fünften Rang, dann konterte er auf den letzten 100 Metern und eroberte schließlich die Bronzemedaille. „Das ging echt sehr dicht aus“, kommentierte der PTSV-Athlet seinen Lauf in 4:15,44 Minuten. Eder zeigte sich zufrieden, meinte aber: „Ich hatte ein wenig Pech, zumal ich mit meiner Bestzeit hätte gewinnen können“. Allerdings war es diesmal sehr schwer, zumal die taktischen Spielereien für massive Unregelmäßigkeiten im Tempoverhalten sorgten. Im 800-Meter-Rennen spurtete er auf glänzende 2:04,00 Minuten und erzielte eine neue Bestzeit: In der Endabrechnung holte er damit den fünften Rang. „Damit kann ich zufrieden sein“, kommentierte der PTSV-Läufer sein Rennen.
Ein wenig kurzfristig ging Barbara Stich an den Start im 1500-Meter-Lauf der Frauen W55. Vor wenigen Wochen erfüllte sie die Qualifikation für diese Strecke und trainierte deshalb kurz auf für ihren Start. Im Trikot des PTSV Rosenheim arbeitete sie sich auf eine neue Bestzeit von 6:25,60 Minuten: In der Endabrechnung sicherte sich die 58-Jährige damit den siebten Platz.
Reinmund Hobmaier vom TuS Prien ging im Trikot der LG Chiemsee über 1500 Meter der Männer M60 an den Start – und feierte am Ende eine gelungene Überraschung. Der 62-Jährige überzeugte mit einem starken Rennen und zeigte alle Raffinessen auf der für ihn kurzen Strecke. Am Ende spurtete er auf 4:58,97 Minuten und sicherte sich damit Bronze. „Ich bin taktisch gut und gleichmäßig schnell gelaufen“, sagte Hobmaier zufrieden. „Eigentlich dachte ich, dass ich mit so einer Zeit gewinnen könnte, doch dieses Rennen war einfach schneller als die letzten Jahre, deshalb bin ich rundum zufrieden mit der Leistung und der Medaille“, freute sich der Routinier. Über 800 Meter waren seine Chancen erwartungsgemäß nicht so groß: Mit 2:30,77 Minuten präsentierte er sich dennoch von seiner besten Seite und wurde Fünfter.
Josef Anglhuber vom TSV Wasserburg konzentrierte sich auf den Hochsprung der Männer M50 – und feierte am Ende einen unerwarteten Erfolg. Mit 1,60 Metern überquerte der 50-jährige Architekt eine neue Saisonbestmarke und eroberte damit die Bronzemedaille. Nach einer sehr langen Wettkampfpause meldete sich auch der 54-jährige Johannes Geiger im Weitsprung der Männer M50 zurück. Mit 5,13 Metern wurde er Vierter und verfehlte Bronze um 16 Zentimeter.