Rosenheim – Auf der Tennisanlage an der Pürstlingstraße sorgen die Vorstände der Rosenheimer Tennisspieler für den Feinschliff, auf dem „Centre Court“ schlägt Nikoloz Basilashvili bei brütender Hitze einen Return nach dem anderen. Der erste Heimspieltag in der Tennis-Bundesliga rückt für 1860 Rosenheim näher. Und es ist gleich ein Heimspiel-Doppel für die Sechziger: Am Freitag ab 13 Uhr treffen sie auf TK Kurhaus Aachen, am Sonntag ab 11 Uhr ist dann Aufsteiger Blau-Weiß Aachen zu Gast. Vor dem ersten Heimspiel hat die OVB-Sportredaktion mit dem 1860-Tennis-Vorstand Wolf-Dieter Dörfler und dem Rosenheimer Vorstand Bundesliga, Thomas Detterbeck, gesprochen.
Zum Auftakt gab‘s ein 3:3-Remis beim deutschen Meister TC Bredeney. Wie bewerten Sie das Resultat im Nachgang?
Detterbeck: Das 3:3 geht schon in Ordnung. Es wäre aber auch ein 4:2 für uns möglich gewesen. Thiago Monteiro hatte im zweiten Satz einen Matchball und dann im Match-Tiebreak schon mit 6:2 geführt. Wir haben mit der Doppel-Zusammenstellung alles richtig gemacht, als wir die Landsleute zusammen spielen haben lassen. Die beiden Tschechen Jebavy/Nouza kennen sich schon lange und auch unsere beiden Brasilianer haben schon miteinander Doppel gespielt.
Dörfler: Natürlich hätte Monteiro sein Spiel gewinnen können, dann wäre es 2:2 nach den Einzeln gestanden. Ich glaube aber nicht, dass wir dann volles Risiko in den Doppeln gegangen wären. So haben wir aber gesehen, dass wir durchaus zwei Top-Doppel haben, und sind mit dem 3:3 auch zufrieden.
Jetzt gibt es das erste Heimspiel-Doppel gegen die beiden Aachener Mannschaften. Auf was freuen Sie sich besonders?
Detterbeck: Ganz besonders, dass wir vielleicht den ein oder anderen Spieler hier auf der Anlage begrüßen dürfen, der schon einmal für uns gespielt hat. Es kann sein, dass Federico Coria für Aachen spielt. Kurhaus Aachen, unser Gegner am Freitag, hat einen extrem starken Kader.
Dörfler: Es wird ein total irres Spiel am Freitag!
Warum das?
Dörfler: Ich denke, dass es fast keinen Punktspieltag gibt, der stärker besetzt ist. Aachen hat zum Auftakt schon 4:2 gegen Großhesselohe gewonnen, was sehr stark ist. Wir gehen davon aus, dass Flavio Cobolli mit dabei ist, der ist aktuell die Nummer 48 und war in Paris schon sehr stark. Aachen ist unglaublich stark, wir werden auch stark aufstellen – das wird ein kranker Spieltag!
Welche Spieler wird man auf Rosenheimer Seite sehen?
Detterbeck: Sebastian Ofner ist da und wird spielen. Die weitere Aufstellung hängt noch davon ab, wie unsere Spieler bei ihren laufenden Turnieren abschneiden. Gut möglich, dass wir auf Felipe Meligeni, Thiago Tirante, Thiago Monteiro oder Francisco Comesana zurückgreifen können. Das wird eine Top-Mannschaft und wir werden mit Aachen auf Augenhöhe sein. Das ist wirklich 50:50 und top-spannend!
Dörfler: Wir haben auch noch Nikoloz Basilashvili hier, der ja schon die Nummer 16 der Weltrangliste war. Er kann auch auf Sand sehr schnell spielen.
Detterbeck: Und Lorenzo Giustino steht uns auch immer zur Verfügung. Und der hat ja in den letzten Jahren viele Spiele für uns gewonnen. Das war einer der erfolgreichsten Spieler in den letzten Jahren in der Bundesliga.
Das Spiel am Sonntag ist dann von einer anderen Kategorie: Blau-Weiß Aachen ist Aufsteiger!
Detterbeck: Die haben schon auch gute Spieler mit de Jong und Bergs. Wenn wir einen einigermaßen ordentlichen Kader haben, dann sollten wir gewinnen.
Wie passen denn die Neuzugänge?
Detterbeck: Man merkt, dass das Team gut zusammenpasst. Wir haben da mit Lukas Jastraunig zusammen viel richtig gemacht. Die Neuen passen super rein. Das ist schon immer so ein bisschen wie in die Glaskugel schauen, aber wir haben da in den letzten Jahren eigentlich immer ein gutes Händchen gehabt.
Was sind denn die Wünsche fürs erste Heimspiel?
Dörfler: Bei gutem Wetter hoffen wir schon, dass 800 bis 1000 Leute da sind.
Detterbeck: Wir haben mehr Werbung gemacht und hoffen, dass wir mehr Leute auf die Anlage kriegen. Wir haben heuer auch ein völlig neues Essenskonzept mit Food Trucks, das wird sich gut einspielen. Das Wetter macht vielleicht noch Probleme. Wenn es wirklich regnet und wir in die Halle ausweichen müssen, dann kriegst du halt kaum Leute rein.
Dörfler: Aber wir sind der einzige Bundesliga-Verein, der vorbereitet ist und Planen zum Abdecken hat. Das haben wir bislang immer geschafft.