Bruckmühl – Mit seinem Hattrick war Michael Barthuber der Matchwinner für den TSV Wasserburg im Landkreis-Duell am ersten Spieltag der Fußball-Landesliga Südost beim SV Bruckmühl. Doch trotz des 3:0-Erfolges wirkte der 29-jährige Angreifer der Innstädter nach dem Spiel etwas nachdenklich. Im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion erklärt er den Grund dafür.
Erstes Spiel und gleich drei Tore – schöner kann die Saison doch gar nicht beginnen, oder?
Ja, klar. Der Start war für mich persönlich gut. Als Mannschaft haben wir in der ersten Halbzeit nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen hatten. Da hat dann auch zwischenmenschlich der Ton auf dem Platz nicht so gepasst, was im Nachhinein auch ärgerlich ist. Gerade, wo wir das Miteinander in den Fokus stellen wollten, war es vom Umgangston untereinander nicht ideal. Das hat dann auch der Trainer zurecht angesprochen.
Warum war das so? War zuviel Ungeduld im Spiel?
Ja, wir waren zu ungeduldig. Wir sind teilweise auch in den Druck reingelaufen, haben nicht abgekappt und den einfachen Ball nicht gespielt. Und dann haben wir zum Schimpfen angefangen. Aber wir haben als Mannschaft erkannt, dass wir das in der zweiten Halbzeit anders machen müssen und haben das dann auch so gemacht. Wir haben hinten nichts zugelassen, sind dann auch geschlossen aufgetreten und haben das Spiel verdient gewonnen.
Es brauchte ein Standard-Tor, um den Knoten zu lösen!
Genau. Das ist ja auch unsere große Qualität. Gerade wenn der Gegner so tief steht, dann ist ein Standard einfach eine Waffe. Man weiß, dass wir bei Standards gut sind, und das war diesmal auch ein bisschen der Dosenöffner zum Sieg.
Sie sind jetzt nicht der längste Spieler, haben aber eine unheimliche Kopfballstärke. Was ist denn Ihr Geheimnis?
Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau. Einen guten Riecher, ein gutes Timing, ich kann den Ball gut antizipieren. Ich habe das in der Jugend nicht explizit trainiert.
Beim zweiten Treffer hat man schon gesehen, was der TSV Wasserburg für eine Offensivkraft hat!
Wenn man einen Robin Ungerath ins Spiel bringt, dann weiß der auch ganz genau, wo seine Spieler sind, zu denen er die Bälle ablegen kann. Da hat er den Ball einfach über die Brust klatschen lassen, das ist eine Mega-Qualität von ihm. Da sind die Absprachen schon ganz gut, die Abstimmung passt. Das hat man schon in der Vorbereitung gesehen, schön, dass es jetzt auch gleich ein Tor gebracht hat.
Ihr dritter Treffer ist dann schon in Richtung Traumtor gegangen, oder?
Ja, aber da war auch Glück dabei. Der Bruckmühler lupft den erst ein bisschen hoch. Und klar: Wenn du schon zwei Tore geschossen hast, dann triffst du so einen auch noch. Als er eingeschlagen hat, da hat es ganz gut ausgeschaut…
Sie sind jetzt nicht gerade euphorisch!
Warum auch? Das war erst der erste Spieltag und die Saison ist noch lang. Wir sind sehr selbstkritisch und haben auch einiges vor. Und deshalb wollen wir an diesen Stellschrauben arbeiten, an denen es diesmal noch nicht so funktioniert hat.
Ist da vielleicht das Relegationserlebnis noch Warnung, nicht zu früh euphorisch zu werden?
Glaube ich nicht. Es waren ja etliche neue Spieler mit auf dem Feld, die das damals ja nicht miterlebt haben. Und diejenigen, die dabei waren, haben es relativ schnell geschafft, das aus den Köpfen zu verdrängen.
Sie haben jetzt drei Tore. Gibt es denn eine Anzahl, die Sie sich immer vornehmen?
Nein, das mache ich nicht. Ich lege viel Wert auf die Basics. Und wenn man die auf den Platz bringt, dann geht viel von alleine. Und wenn nicht, dann bringt man auch keine Leistung. Deshalb schaue ich genau auf die Basics und möchte als Führungsspieler in diesem Jahr auch vorangehen.
Und deshalb sprechen Sie das auch direkt an, was Ihnen nicht gepasst hat?
Genau.