Rosenheim – Mit Vollgas geht es für die Landesliga-Fußballer in die neue Saison. Denn nach der Saisoneröffnung startet die Liga direkt mit einer Englischen Woche. Bis auf den SV Bruckmühl müssen die Mannschaften aus dem Landkreis am Mittwoch allesamt in der Ferne ran.
Für den TSV 1860 Rosenheim geht es um 19.30 Uhr zum VfB Forstinning. Trainer Wolfgang Schellenberg weiß: „Für uns wird es ein brutaler Abstiegskampf bis zum Saisonende. Man hat gesehen, dass wir mehr oder weniger mit einer unveränderten Truppe an den Start gehen.“ Der Übungsleiter wittert nach dem Auswärtssieg aber keine Gelegenheit, zu verschnaufen, denn die Personaldecke ist nach wie vor dünn. „Es kann sein, dass wir im Laufe der Woche, sei es am Mittwoch schon oder am Wochenende, die Konsequenzen kriegen werden“, sagt der Rosenheimer Trainer und sieht im VfB einen spielstarken Gegner: „Forstinning hat wesentlich mehr Fußball gespielt als letzte Saison und hat mit Mike Opara und Mohamad Awata zwei Top-Stürmer vorne drin.“ 1860-Siegtorschütze und Neuzugang Julian Höllen wird wohl erneut auf der Bank Platz nehmen müssen. „Der Julian ist annähernd noch nicht fit“, bemängelt Schellenberg und fügt an: „Das Tor hat er gut gemacht. Aber das läuferische Pensum hat er einfach noch nicht machen können.“ Gute Nachrichten gibt es bei der Personalie Malik Salkic. Der 21-Jährige ist vergangene Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und könnte im Kader sein. Laurin Demolli fehlt weiterhin, Moritz Kappelsberger ist aufgrund seiner Verletzungshistorie fraglich.
Nach dem Auftakt-Derby in Bruckmühl wartet für den TSV Wasserburg ab 19.30 Uhr in Schwaig nicht nur das zweite Auswärtsspiel, sondern auch die erste Standortbestimmung. Die Sportfreunde Schwaig spielen gerne die Außenseiter-Karte, bei genauer Betrachtung sind sie aber in der allgemein verstärkten Liga eines der stärksten Teams. In der Sommerpause kam es zur Trennung von Spielertrainer Ben Held, seither leitet Christian Donbeck die Geschicke in der Einflugschneise des Münchener Flughafens. Der neue Coach kann dabei auf den in den letzten Jahren torgefährlichsten Angreifer setzen. Raffael Ascher markierte in den beiden Vorsaisons 29 und 32 Treffer. Bis dato war angesichts der Torfabrik immer die Defensive die Schwaiger Schwachstelle, doch die Sportfreunde rüsteten nicht nur mit USA-Rückkehrer Tim Schels massiv auf. Mit dem ehemaligen Regionalligaspieler Florian Pflügler, Sebastian Hofmaier und Dennis Stauf wurden nun drei Innenverteidiger der ersten Güteklasse verpflichtet. „Der Auftaktsieg in Bruckmühl hat uns mit Sicherheit Selbstvertrauen gegeben. Auch das Zu-Null-Ergebnis war wichtig“, sagt Trainer Florian Heller. Der Coach weiß aber ganz genau, dass Schwaig ein ganz anderes Kaliber ist, als der Auftaktgegner: „Wir haben definitiv das Potenzial, auch in Schwaig was zu holen. Dafür brauchen wir allerdings eine bessere Performance als zuletzt in Bruckmühl. Das wollen wir natürlich auf den Platz bringen“.
Nur vier Tage nach dem Derby steht für den SV Bruckmühl gegen den ESV Freilassing der zweite Spieltag an. Über den eng getakteten Spielplan freut sich Trainer Felix Scherer aufgrund der Auftaktniederlage besonders: „Es ist super, dass es gleich weitergeht. Somit können wir auch nicht so viel ins Nachdenken kommen“. Trotz des Umbruchs, der schwierigen Vorbereitung, geschuldet vor allem der personellen Notlage, und der Pleite zum Saisonstart, geht die Entwicklung der Mannschaft laut dem Trainerteam in die richtige Richtung: „Wir sind auf einem sehr guten Weg und versuchen diesen natürlich jetzt fortzuführen“, so Scherer. Dieser Trend soll am besten mit den ersten Punkten in dieser Spielzeit bestätigt werden. Der Gegner ist auf dem Papier einer der leichtesten, Scherer erwartet allerdings „garantiert kein einfaches, sondern ein ganz, ganz schwieriges Spiel“.
Der SB Chiemgau Traunstein strebt ab 19 Uhr gegen den TSV Kastl den ersten Saisonsieg an, nachdem das Eröffnungsspiel gegen den ESV Freilassing 1:1 endete. Der TSV Kastl hat bisher noch kein Punktspiel absolviert, der SBC-Trainer sieht darin aber keinen Vorteil, da Kastl durch ein Testspiel vorbereitet und motiviert ist. Eine besondere Motivation hat aber auch seine Elf: Denn das Remis zum Saisonbeginn „hat sich nicht so gut angefühlt. Wir hätten besonders aufgrund unserer Leistung in der ersten Halbzeit eigentlich gewinnen müssen“, betont Robert Gierzinger. Zwar fällt diesmal auch Vegard Salihu verletzt aus, „dafür ist aber Sascha Marinkovic wieder zurück“, freut sich der Traunsteiner Trainer. mal/jah/nik/who