Rosenheim – Malik Salkic, Moritz Kappelsberger und Maximilian Pichler – was normalerweise wie eine gute Landesliga-Abwehr klingt, sitzt beim TSV 1860 Rosenheim aktuell nur auf der Tribüne. Alle drei Innenverteidiger sind nämlich verletzt, teils sogar schwer. So wird Pichler beispielsweise mehrere Monate fehlen, er zog sich am zweiten Spieltag eine schwere Verletzung an den Adduktoren zu.
Jetzt könnte man meinen, die Rosenheimer sind dementsprechend schlecht in die Saison gestartet – doch genau das Gegenteil ist der Fall. Nach drei Spielen stehen die Sechziger mit sieben Punkten da, auch gegen die Sportfreunde Schwaig erkämpften sich Julian Höllen und Co. ein 1:1-Unentschieden.
Von Euphorie ist bei Trainer Wolfgang Schellenberg aber nichts zu spüren. Er warnt vor falschen Hoffnungen: „Wir haben uns für einen Weg entschieden und dazu muss auch die Erwartungshaltung passen. Unser Weg heißt, dass wir nicht vorne mitspielen können, weil wir das Risiko haben, das wir momentan auch erleben. Dass wir in der Innenverteidigung nicht stabil sind, war uns schon vor der Saison bekannt.“
Immerhin: Auch die „jungen Wilden“ Simon Fischer, Florian Grundner und Tizian Rudolph haben gegen Schwaig den Laden fast komplett dichtgehalten. Die tiefstehende Rosenheimer Fünferkette ließ kaum nennenswerte Chancen zu, die ganze Mannschaft verteidigte als eine Einheit. Und dann war auch mal Glück dabei, als Torjäger Raffael Ascher in der 51. Minute einen Foulelfmeter an den Außenpfosten setzte. Eine Führung der Gäste hätte die Dynamik des Spiels komplett verändert. So konnten die Gastgeber weiter auf Konter lauern – und Kenan Smajlovic knapp zehn Minuten später in einer Drangphase der Gäste einen der wenigen Angriffe der Rosenheimer mit dem Kopf im Tor versenken. Für die Schellenberg-Elf wäre die Führung eine perfekte Ausgangslage für die Schlussphase gewesen, wenn nicht fünf Minuten später Leon Roth nach einem Fernschuss am schnellsten geschaltet und einen Abpraller zum Ausgleich eingeschoben hätte.
TSV 1860 Rosenheim: Goia, Fischer, Gratt, Höllen (90.+1 Krasniqi), Smajlovic, Muhameti (46. Jesse), Van De Wiel (54. Markulin), Grundner, Summerer (65. Khong-In), Rudolph, Hetemi (81. Schäpe).
Schiedsrichterin: Katrin Filser (SC Bruckberg).
Zuschauer: 210.
Tore: 1:0 Smajlovic (59.), 1:1 Roth (64.).