Das 1860-Tennis-Märchen geht weiter

von Redaktion

Nach 4:2-Sieg in Frankfurt jetzt Zweiter – Am Sonntag Saisonfinale gegen Gladbach

Frankfurt – Das Rosenheimer Tennismärchen geht weiter. Der Traum vom deutschen Meistertitel in der Tennis-Bundesliga bleibt tatsächlich bis zum letzten Spieltag der Saison am Leben. Nach dem 4:2-Erfolg beim FTC Palmengarten in Frankfurt stehen die Sechziger punktgleich mit dem TC Großhesselohe an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt es zum großen Finale der bayerischen Top-Teams. Dann muss Großhesselohe nach Frankfurt und die Rosenheimer erwarten ab 11 Uhr den Gladbacher HTC an der Pürstlingstraße.

Verletzungsgeschwächt waren die Sechziger nach Frankfurt gereist, doch wie schon die gesamte Saison über machte der Teamgeist der Rosenheimer den kleinen, aber feinen Unterschied. Da Vorjahresmeister Bredeney und Aachen beide nur unentschieden spielten, haben sich die Sechziger nun auf den zweiten Platz in der Tabelle gesetzt. Großhesselohe konnte sich gegen Versmold mit 5:1 deutlich durchsetzen und steht vorne.

Zu Beginn des Spieltages musste Petr Nouza an Position vier diesmal auch im Einzel einspringen, da Manuel Guinard mit Rückenproblemen und Lorenzo Giustino durch ein Turnier ausfielen. Nouza spielt sonst auch auf der Tour nur Doppel, gegen die ehemalige Nummer 26 der Welt, Lukas Rosol, zeigte er aber, dass er durchaus auch im Einzel ein talentierter Spieler ist. Seine bisherige weiße Weste im Doppel transportierte er durch ein solides 6:3 und 7:5 weiter. Parallel hatte es Mate Valkusz mit dem Argentinier Pedro Cachin zu tun und war eigentlich großer Außenseiter. Doch Valkusz, der sich nach anfänglichen Problemen nun Match für Match immer weiter gesteigert hat, spielte aggressives und couragiertes Tennis und schaffte es überraschenderweise in den Match-Tiebreak. Dort blieb er wie beim letzten Heimspiel nervenstark und gewann am Ende mit 6:4, 3:6 und 10:8.

An Position eins spielte Gastao Elias gegen den Ex-Rosenheimer Damir Dzumhur. Es entwickelte sich eine für den Bosnier typische Partie, deren Verlauf den Rosenheimer Verantwortlichen zur Genüge bekannt war. Im ersten Satz gewann Elias klar mit 6:0 gegen einen hadernden Dzumhur, der jedoch im zweiten Durchgang dann wieder den Schalter umlegen konnte und diesen mit 6:3 gewann. Auch im Match-Tiebreak kämpfte er sich dann zum 10:8-Sieg und holte somit den ersten Punkt für die Frankfurter. Fast zeitgleich war Nikoloz Basilashvili ebenso im Match-Tiebreak gegen den Tschechen Marek Gengel – und dieser fiel dann wieder auf die Seite der Rosenheimer. Mit 6:4, 4:6 und 10:8 sicherte Basilashvili denkbar knapp das 3:1.

Nun musste unbedingt ein Doppel her, Elias/Valkusz und Jebavy/Nouza verloren aber beide recht schnell die ersten Sätze gegen stark aufspielende Frankfurter. Doch die tschechische Paarung ist nicht umsonst diese Saison ungeschlagen. Wieder einmal spielten sie sich über den Tiebreak im zweiten Satz zurück und bescherten den Rosenheimern mit 0:6, 7:6 und 10:7 den so wichtigen Sieg.

Nun stehen also Rosenheim und Großhesselohe beide mit 11:5 Punkten allein an der Spitze. Großhesselohe hat allerdings mit drei Matchpunkten mehr die bessere Ausgangssituation, was das Szenario auch rechnerisch einfach macht. Gewinnen die Münchner am Sonntag, dann sind sie Meister, spielen sie unentschieden, kann Rosenheim mit einem Sieg Meister werden und verliert der Spitzenreiter, dann kann Rosenheim mit einem Unentschieden den Titel holen. 1860 empfängt daheim um 11 Uhr den Gladbacher HTC, bei dem viele Spieler schon nach Amerika abgereist sind, und der in der Aufstellung vom Freitag durchaus schlagbar ist. Großhesselohe reist zum Abschluss ebenfalls noch nach Frankfurt und geht dort sehr wahrscheinlich mit einer starken Aufstellung auch als Favorit ins Rennen. Doch Frankfurt muss als Vorletzter unbedingt noch punkten, um den Abstieg zu vermeiden. Die Rosenheimer müssen aber erst einmal nur auf die eigene Leistung schauen. Die Verantwortlichen hoffen auf maximale Unterstützung der Rosenheimer Zuschauer. Unabhängig davon, was am Ende passiert, war die Saison jetzt schon ein voller Erfolg.

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