Der „Fahrstuhlspieler“ fährt in die Kreisklasse

von Redaktion

Wasserburger Stephan über die Aufstiege

Wasserburg – Für Fans und Spieler des Fußball-Landesligisten TSV 1880 Wasserburg war der Saisonstart in diesem Jahr irgendwie anders. Einer fehlte, der gefühlt immer da war: Jean-Philippe Stephan, der seit Januar 2012 in der Ersten der Löwen spielte, tritt fortan etwas kürzer und wird nur noch in der Reserve in der Kreisklasse auflaufen. Der 32-Jährige hat mit den Innstädtern in mehr als einem Jahrzehnt nahezu alle Tiefen, aber noch mehr Höhen erlebt. In dieser Zeit wurde Stephan zum sogenannten „Fahrstuhlspieler“, denn er spielte mit Wasserburg in sieben Jahren in sieben verschiedenen Ligen.

Wie ist es nun als Fan, die Löwen spielen zu sehen?

Es ist tatsächlich schön, nun die Spiele als Fan zu verfolgen. Man hat keinen Druck und kann es ganz entspannt anschauen. Es ist natürlich auch umso schöner, wenn die Mannschaft auch noch guten und erfolgreichen Fußball spielt. Mich persönlich freut es sehr, zu sehen, dass sie so grandios in die Saison gestartet sind.

In Ihrer Karriere haben Sie die letzten Züge des Wasserburger Abstiegs erlebt, vor allem aber auch den Aufstieg bis in die Bayernliga mitgeprägt. Wie haben Sie diese Jahre in Erinnerung?

Diese Jahre werde ich definitiv mein Leben lang nicht vergessen. Bevor es wieder bergauf ging, war der Verein ja komplett am Abgrund. Es gab regelmäßig Trainingseinheiten, wo weniger als zehn Spieler anwesend waren und das Vereinsheim fiel schon in sich zusammen. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Aus diesen Jahren werde ich aber natürlich insbesondere die fünf Aufstiegsjahre in positiver Erinnerung behalten. Das ist etwas ganz Besonderes, was wir da geschafft haben und darauf bin ich auch stolz. Gleichzeitig bin ich auch dankbar, dass man mir in diesen Jahren immer wieder das Vertrauen schenkte und es mir dadurch auch möglich war, meinen Beitrag in der Art und Weise zu leisten.

Die fünf Aufstiege am Stück sind in der Region immer noch unerreicht. Wie war dieser Weg möglich?

Natürlich hatten wir Spieler von richtig guter individueller Qualität, aber ohne die mannschaftliche Geschlossenheit wäre es in dieser Art gar nicht möglich gewesen. Dass wir ein eingeschworener Haufen waren, wo sich jeder für den anderen eingesetzt hat, war unsere wahre Stärke. Wir haben auch von Spiel zu Spiel gedacht und wollten immer wieder aufs Neue gewinnen. Auch die Trainingsintensität war immer hoch. Davon können alte Mannschaftskameraden ein Liedchen singen. Das alles zusammen mit tollen Trainern hat, finde ich, dafür gesorgt, dass wir das geschafft haben.jah

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