Ein Elfmeter, ganz viele Meinungen

von Redaktion

KREISLIGA 1 Ostermünchen siegt in Tattenhausen: 690 Fans, sechs Tore, drei Rote Karten

Tattenhausen – Was für ein Saisonstart in der Fußball-Kreisliga 1! Bei herrlichstem Fußballwetter pilgerten 690 zahlende Zuschauer zum SV Tattenhausen, um das Nachbarschaftsderby gegen den SV Ostermünchen anzuschauen. Und sie bekamen mit sechs Toren, drei Platzverweisen und einer diskutablen Elfmeterentscheidung jede Menge geboten. Neuling Tattenhausen hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und für einen passenden Rahmen für den Liga-Auftakt gesorgt, die Punkte holte sich aber Ostermünchen mit einem 4:2-Erfolg. Die Derby-Nachlese:

Der Blitzstart: Nach „Hells Bells“ und der Bayernhymne folgte der SVO-Torschrei: Es dauerte ganze zwölf Sekunden, da lag der Ball erstmals im Tor und Tattenhausen hatte den ersten Gegentreffer im Fußball-Oberhaus des Kreises Inn/Salzach hinnehmen müssen. Anstoß, Rückpass, langer Ball nach vorne und eine Kopfball-Bogenlampe von Peter Niedermeier. „Es gibt nichts geileres als so in ein Derby zu starten“, freute sich der Torschütze. SVT-Routinier Florian Hofmann haderte: „Keiner ist hingegangen, da haben wir sauber geschlafen.“

Tattenhausens Rückkehr: Gleich zweimal schaffte der Aufsteiger die passende Antwort auf Niedermeier-Treffer. Erst sorgte Florian Hofmann schon in der neunten Minute für den Ausgleich, nach dem neuerlichen Rückstand war es Thomas Masberg, der sich die Chance, frei im Strafraum abzuschließen, nicht entgehen ließ. „Positiv ist, dass wir zweimal zurückgekommen sind. In der zweiten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft“, fand Florian Hofmann.

Das Spiel: Natürlich war die Begegnung umkämpft, die fußballerische Komponente kam aber arg zu kurz. Oftmals wurde der lange Ball als Mittel benutzt – auch erfolgreich, siehe beim frühen 0:1. „Das ist meistens bei so einem Derby“, fand Tattenhausens Coach Christian Hofmann. Er war aber auch mit dem Spiel seiner Truppe nicht ganz einverstanden: „Wenn wir pressen wollten, waren wir nicht so richtig aggressiv. Wir sind immer so halbherzig hingelaufen, aber die 50:50-Bälle hat immer der Gegner gekriegt“, monierte er. Sein Gegenüber Hannes Huber schlug in dieselbe Kerbe: „Ich würde auch wahnsinnig gerne Vollgaspressing spielen, aber wir wollen einfach Stabilität und wenig Tore kriegen. Aber natürlich erwarten wir uns schon in den nächsten Spielen auch mehr Offensivaktionen.“

Die Elfmeterentscheidung: Alles wartete auf den Eckball für Ostermünchen, als es ein Gerangel im Strafraum gab und Schiedsrichter Vinzenz Pfister pfiff. Andreas Hofmann soll seinen Kontrahenten niedergerissen haben, den Strafstoß verwertete Niedermeier zu seinem dritten Treffer. „So darfst du kein Spiel entscheiden“, monierte Masberg. SVO-Coach Huber merkte an: „Das war ja die gleiche Situation 20 Sekunden vorher, wo ich mir schon gedacht habe: ,Den könnte er geben‘. Dass der Gegenspieler dann in der nachfolgenden Ecke noch einmal zugreift, ist nicht clever.“ SVT-Coach Hofmann störte sich an einer Aussage des Referees: „Wenn er sagt, das gab es vorher schon viermal, aber er hat den Elfmeter nur gegeben, weil er den Spieler vorher ermahnt hat, dann finde ich das bitter. Da muss ich schon jede Aktion einzeln bewerten.“

Die Platzverweise: Dass Andreas Hofmann mit dem Elferfoul die Ampelkarte sah, war nach dem Pfiff zwangsläufig. Auch Gelb-Rot für Ostermünchens Andi Niedermeier war eine klare Sache. Nach der Elferentscheidung erwischte es auch SVTCoach Hofmann. „Angeblich hätte ich drei Minuten Stimmung gemacht, wobei er gesagt hat, dass er nicht gehört hat, was ich gesagt habe. Ich war ihm zu laut“, erklärte Hofmann – und befand versöhnlich: „Gescheiter ich als ein Spieler.“

Das Steno zum Spiel

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