„Wir gehören unter die ersten fünf“

von Redaktion

INTERVIEW Ostermünchens Derby-Held Peter Niedermeier hat erst einmal andere Ziele

Tattenhausen – Als sich die ersten Mannschaften vom SV Tattenhausen und SV Ostermünchen vor rund 25 Jahren zuletzt gegenüberstanden, da war Peter Niedermeier wohl als Jugendlicher am Seitenrand gestanden. Nun, beim Auftaktspiel in der Fußball-Kreisliga 1, war er nicht nur dabei, sondern als dreifacher Torschütze beim 4:2-Erfolg Ostermünchens mittendrin. Im exklusiven Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht der 35-jährige Angreifer über seinen Derby-Hattrick und die neue Ausrichtung beim SVO.

Ihre Einschätzung zum Derby?

In erster Linie ist es geil, dass wir das Derby gewonnen haben. Aber es ist einfach schön, dass da jetzt etwas zusammenwächst, nachdem wir viele Spieler verloren haben. Man merkt schon in den letzten Wochen, dass da einer für den anderen kämpft. Und das war auch diesmal entscheidend, dass wir uns nach den Rückschlägen wieder zurückgekämpft und dann das Ding meiner Meinung nach verdient geholt haben.

Ostermünchen war zweimal vorne, Tattenhausen hat jeweils ausgeglichen. Das sind die angesprochenen Rückschläge, oder?

Genau. Es ist schon schwierig, weil wir vor allem letztes Jahr viele Gegentore gekriegt haben. Und jetzt haben wir auch noch einen jungen Kerl im Tor. Das dann so mit einem neuen System – da glaube ich, haben wir jetzt schon etwas gefunden, was für uns ganz gut passt.

Derby-Matchwinner mit drei Toren – uns ist gerade zugerufen worden, dass wir Sie wieder auf den Boden holen sollen! Wie schafft man das?

Das braucht ihr gar nicht. Es ist vorher recht groß geredet worden, aber es ist für mich ein Spiel wie jedes andere. Klar ist es ein Derby und ein schöner Sieg, sodass man dann auch schön über die Wiesn gehen kann. Aber herunterholen braucht mich jetzt keiner.

Man kann es eigentlich nicht glauben, dass das für Sie ein Spiel wie jedes andere ist!

Doch, für mich schon. Ich habe immer wieder gesagt, dass es auch bloß drei Punkte gibt. Klar, man kennt sich. Ich habe jetzt nicht mehr die Leute in Tattenhausen, mit denen ich früher in der Jugend zusammengespielt habe. Natürlich ist es geil, wenn man gewinnt. Und ja, es ist schon ein einzigartiges Spiel, weil es seit 25 Jahren wieder so war. Aber im Endeffekt sind die nächsten Spiele jetzt genauso wichtig.

Sprechen wir über Ihr Tor zum 1:0 nach zwölf Sekunden!

Das war brutal.

Wie kommen Sie dazu, den Kopfball so zu setzen?

Das ist eine gute Frage. Wir haben klar gesagt, dass wir den ersten Ball lang schlagen und dann nachrutschen. Ich bin auch nur im Rückwärtslaufen, und dass ich den Ball dann so treffe, war natürlich top! Es gibt nichts Geileres, als so in ein Derby zu starten.

Die spielentscheidende Szene war aber der Elfmeter, den Sie zum 3:2 verwandelt haben!

In der Vorbereitung habe ich nicht viel getroffen, aber dennoch Selbstvertrauen getankt. Mittlerweile bin ich schon wieder sehr fit. Letzte Woche im Pokal habe ich gegen Türkspor zweimal im Elfmeterschießen getroffen, auch wenn wir verloren haben. Aber das lasse ich mir nicht nehmen.

Wie beurteilen Sie die Situation, wie es zum Elfer gekommen ist?

Ich weiß jetzt gar nicht genau, was er gepfiffen hat, ob es das Ziehen an Maxi Haas oder bei mir war. Ich sage es jetzt neutral, da kann ich nichts Verkehrtes sagen: Wenn der Schiri pfeift, dann ist es ein Elfmeter.

Derby-Sieg, drei Punkte zum Auftakt. Wie geht es jetzt weiter?

Unser Ziel ist, in der Liga zu bleiben. Wir haben das Potenzial, das haben wir jetzt auch gezeigt. Aber wir hatten viele Abgänge, und da muss man jetzt auch mal zurückstecken. Ich sage schon, dass wir unter die ersten fünf gehören, aber in erster Linie zählt jetzt, dass wir nicht absteigen.

Wie gehen Sie das auf dem Platz von der Spielweise her an?

Wir wollen es eigentlich defensiver angehen, erst einmal hinten gut stehen. Und nach vorne haben wir immer Chancen, weil wir unsere Qualitäten haben. Da müssen wir in der Chancenauswertung besser werden, auch wenn das diesmal schon gepasst hat. Aber das Miteinander, dass einer für den anderen kämpft, das entwickelt sich gerade richtig gut.

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