Chieming – Sie ist 20 Jahre alt, in Chieming zu Hause und gilt als bayerische Hoffnung in der Luftgewehr-Szene: Sissi Habenicht. In ihrem sportlichen Tatendrang hat sie die Corona-Krise aus der Bahn geworfen. Jetzt ist sie zurück – und wie! Beim Bayern-Match auf der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück gewann sie das Zehn-Meter-Finalschießen.
„Ich bin sehr glücklich, so ein Erfolg ermutigt mich, jetzt freue ich mich auf die deutschen Meisterschaften“, sagt die 20-Jährige. Davor war sie in diesem Jahr schon Sechste der oberbayerischen Meisterschaft und 15. der bayerischen Meisterschaft.
Mit 17 Jahren in
der 2. Bundesliga
Mit 16 gewann sie für die Schützengesellschaft Almarausch Chieming die GuSchu Open. Mit 17 wiederholte sie den Erfolg, schnupperte in die 2. Bundesliga hinein und war für die deutschen Meisterschaften qualifiziert. Dann wurde sie sportlich durch die Pandemie und eine vereinsverschuldete Wettkampf-Sperre ausgebremst. „Ich durfte sportlich in keine Halle mehr, konnte nicht trainieren, es war schlimm. Zwei Jahre ging das so“, klagt die Chiemingerin.
Die jüngste vor der
ältesten Schützin
Kurios: Beim Bayern-Match lagen die jüngste und die älteste Luftgewehrschützin an der Spitze. Sissi Habenicht mit erst 20 und die zweitplatzierte Cäcilia Stadtherr mit bereits 56 Jahren.
Väter des Erfolgs gibt es mehrere. Habenicht, die seit elf Jahren aktive Schützin ist, verdankt viel ihrem Ex-Trainer Volker Weber. „Er hat mir die richtige Technik beigebracht, auch an der Atmung mit mir gearbeitet, damit die richtigen Schüsse rauskommen“, erzählt Sissi, die aber auch Felix Prechtl nennt. Bei dem Trainer habe sie mental viel dazugelernt. Aktuell trainiert sie beim SG Nußdorf, wo sie insbesondere sehr von Jugendtrainer Robert Wölfe unterstützt wird sowie zusätzlich noch in Tirol.
Hier spricht sie von einer Heimat des Herzens und startet wahrscheinlich auch in der österreichischen Liga für die Sportschützen Scheffau. So lobt die Chiemingerin auch Monika Einwallner in höchsten Tönen, die sich um den Nachwuchs in Scheffau kümmert. Ihr ganz großer sportlicher Traum? „Natürlich die Olympischen Spiele.“ kk