Bad Tölz – Die Lust auf Eishockey ist in Rosenheim wie immer ungebremst. In der Hacker-Pschorr-Arena von Bad Tölz war rund ein Drittel der 1400 Zuschauern beim Vorbereitungsspiel dem Lager des Zweitligisten zuzurechnen. Sportlich war indes noch sichtlich Luft nach oben. Nach der Penalty-Niederlage gegen die Zeller Eisbären unterlag die Mannschaft von Jari Pasanen zwei Tage später den Tölzer Löwen aus der Oberliga mit 1:2.
Das einem DEL2-Team unterstellte Oberwasser schwappte zunächst einzig im ersten Drittel durch die Arena. Lukas Laub hatte die erste Möglichkeit auf der Kelle, wenig später fälschte C.J. Stretch einen Blueliner unmittelbar vor ECT-Goalie Christopher Kolarz gefährlich ab. Den früheren Starbulls-Goalie zu überwinden, gelang den Gästen vorerst aber nicht. Spielerischen Übergewicht hin, Tölzer Defensivzwang her.
Umso kurioser fiel das Führungstor im zweiten Abschnitt. Denn die „Buam“ hatten sich gerade drauf verständigt, ungleich mutiger und entschlossener den Weg in die Offensive anzutreten. DEL-Einkauf Sandro Schönberger lenkte mit dem Rücken zum Tor eine Scheibe so ab, dass sie beinahe unter Oskar Autio hindurch geflutscht wäre. Dann aber der Starbulls-Treffer: Ville Järveläinen kam leicht rechts vor Kolarz zum Abschluss. Kolarz kam noch an die Scheibe, die aber bereits hinter der Torlinie war, ehe noch ein Starbulls-Akteur abstaubte. Eindrücke, die den Tölzern überhaupt nicht passten. Und tatsächlich folgte eine Reaktion nach dem Geschmack der Heimfans. Jack Olmstead, Tryout-Ausländer der Isarwinkler, tauchte urplötzlich frei vor Autio auf, manövrierte den Goalie aus und schob zum Ausgleich ein. Es kam noch besser aus Sicht der Hausherren: Olmstead nutzte das bis dato einzige Überzahlspiel per Flachschuss an den Innenpfosten zum 2:1. Tobias Beck musste vom Eis, weil er ohne Helm einem Tölzer in der Schussbewegung störte.
Auch im Schlussdrittel dachten die Löwen gar nicht daran, klein beizugeben. Und immer war Olmstead beteiligt. Erst krachte sein Schuss an den Außenpfosten, dann war er Urheber der ersten Tölzer Strafzeit. Im Zuge derer verzog Norman Hauner knapp, mehr aber sprang für die Starbulls nicht heraus.