Traunstein – „Das wird eine Saison, die uns richtig fordern wird“, ist Hartmut Hille, Chef der Traunsteiner Ringer, überzeugt. Dabei weiß er nicht so recht, ob die Zuversicht oder die Sorgen die Oberhand behalten. Konnte man noch vor zwei Monaten auf einen Fundus an Ringern zurückgreifen, der sogar die Anmeldung einer zweiten Mannschaft rechtfertigte, folgte in den letzten Wochen eine Hiobsbotschaft nach der anderen. „Wir müssen beruflich bedingt, aber vor allem aufgrund einiger langwieriger Verletzungen, auf einige Aktive verzichten. Das war so nicht geplant.“
Mit wenig Begeisterung hat sich Hille in Abstimmung mit Männer-Coach Christian Pribil deshalb entschieden, die Reservemannschaft vor Saisonbeginn abzumelden, die insbesondere für die langsame Heranführung einiger junger Ringer an den rauen Männerwettbewerb eine wichtige Funktion gehabt hätte. „Aber natürlich müssen wir sicherstellen, dass wir für alle 14 Mannschaftskämpfe eine optimale Aufstellung für die Landesliga Süd sicherstellen können, in der auch heuer wieder pro Kampfabend 14 Einzelduelle anstehen“, betont Pribil. So wird es in der Gruppenliga nicht zu dem Nachbarschaftsduell zwischen der Traunsteiner Reserve und dem wieder in den Ligabetrieb einsteigenden TSV Trostberg kommen.
Vorsorglich hat man sich nach dem doch etwas ausgedünnten Kader noch schnell mit einem zusätzlichen Punktegaranten aus Ungarn verstärkt. Über die Kontakte des Traunsteiner Coach gelang es, den ungarischen Schwergewichtler Laszlo Egervari zu holen, der bei entsprechender Form in der Liga zu den stärksten Ringern in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm gehören dürfte. Noch vor fünf Jahren wurde der Ungar in Diensten des steiermärkischen Ringerverein KSV Söding als bester Punkteringer in der 1. Österreichischen Bundesliga gekürt, wo er mehrere Jahre aktiv war. Und auch international war er im letzten Jahrzehnt für Ungarn im Einsatz, wenngleich die ganz großen Erfolge ausblieben. „Wir gehen davon aus, dass er eine echte Verstärkung für uns ist“, freut sich Abteilungsleiter Hille über den Neuzugang, der nach den Statuten gleich zum Saisonauftakt am Samstag, 14. September, startberechtigt wäre und nach dem Fliegengewichtler Milan Nyiri der zweite ungarische Athlet ist, der für den TVT auf die Matte geht.
Fortschritte machen auch die Nachwuchsringer des TVT, die unter der Leitung der beiden Übungsleiter Petar Stefanov und Stefan Pribil in der Grenzlandliga auf die Matte gehen. „Unser Nachwuchs macht Fortschritte und hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert“, betont Stefan Pribil, der sich im einen oder anderen Mannschaftskampf durchaus gute Chancen ausrechnet. Die Nachwuchsringer beginnen zeitgleich mit den Männern am 14. September, wenn man gleich gegen den Titelfavoriten aus Anger auf die Matte muss.wz