Rosenheim – Wenige Tage vor dem Bieranstich am Rosenheimer Herbstfest steht die zweite englische Woche in der Fußball-Landesliga auf dem Plan. Der TSV 1860 Rosenheim empfängt am Mittwoch um 19 Uhr den Aufsteiger ESV Freilassing, der einen guten Start in die Saison erwischt hat und sich im Tabellen-Mittelfeld (9.) wiederfindet.
„Freilassing ist eine Mannschaft, die als Aufsteiger eine gewisse Euphorie mitbringt und grundsätzlich sehr strukturiert spielt“, weiß Sechzig-Coach Wolfgang Schellenberg. Ein besonderes Augenmerk werden die Rosenheimer auf die Freilassinger Marco Schmitzberger und Tobias Frisch legen. Schmitzberger kann nach sieben Spielen bereits vier Tore und zwei Vorlagen in der Landesliga vorweisen, Frisch erzielte bei Freilassings 1:3-Niederlage am Wochenende gegen den Tabellenführer TSV Wasserburg die zwischenzeitliche 1:0-Führung für den ESV.
„Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in ihre Konter reinlaufen“, warnt Schellenberg und fügt an: „Das ist den Wasserburgern sehr oft passiert. Die haben Glück gehabt, dass sie das Spiel überhaupt gewonnen haben.“ Freilassings Cheftrainer Albert Deiter hingegen möchte ein möglichst pannenfreies Spiel seiner Eisenbahner sehen: „Man kann viel investieren, doch wenn du dir ein, zwei Fehler leistest, kann dich das schon das gesamte Spiel kosten.“ Personell gibt es überwiegend gute Nachrichten an der Jahnstraße zu vermelden. Moritz Kappelsberger ist, genauso wie Laurin Demolli, zurück im Training. Noch nicht sicher ist sich der Rosenheimer Trainer hingegen bei Kenan Smajlovic, der zwischen den Spieltagen in der Baller-League für Calcio Berlin auf dem Rasen stand. Luis Jesse ist krank und verpasste das Abschlusstraining vor dem Mittwochsspiel. Um am ersten Wiesn-Wochenende etwas zu feiern zu haben, müssen die Rosenheimer die richtige Balance zwischen defensiver Stabilität und Chancen-Kreierung finden. „Das haben wir beides in Garching sehr gut hinbekommen“, lobt Schellenberg. Weiß aber auch, dass in puncto Chancenverwertung noch eine Schippe draufgelegt werden muss, will man diesmal mehr als einen Punkt holen.
Es ist noch nicht so lange her, dass der SV Pullach den bayerischen Amateurfußball unterhalb der Regionalliga dominierte. Nun finden sich die Raben im Tabellenkeller der Landesliga wieder, weshalb der TSV 1880 Wasserburg am Mittwoch, um 19.30 Uhr, daheim auf einen strauchelnden Riesen trifft.
Kurz vor dem Saison-Start verabschiedete sich der Pullacher Torjäger Gilbert Diep über Nacht zur Reserve der Münchener Löwen. Der 28-Jährige hatte das Kombinationsspiel zugespitzt und war mit seinen 29 Saisontoren der Garant für Punkte. Dieps Abgang tat Pullach weh und die Offensive brachte bis zum vergangenen Wochenende wenig bis gar nichts zustande. In den ersten vier Spielen blieb die Mannschaft von Trainer Vincent Loistl ohne eigenes Tor, letzten Samstag platzte aber erstmals der Knoten, als Schwabing mit 3:2 besiegt wurde. Schwabing war jene Mannschaft, die zuvor in Wasserburg mit 2:0 gewonnen hatte.
„Der Tabellenstand spiegelt nicht die Pullacher Qualität wider“, weiß Wasserburgs Trainer Florian Heller und ist vor dem Gastspiel des Tabellensiebzehnten gewarnt. „Natürlich haben sie mit Diep ihren Torjäger, ihre Lebensversicherung verloren. Aber sie sind besser als es der Tabellenstand hergibt“. Der Tabellenführer muss gegen Pullach mit sicherem Kombinationsspiel und zielstrebigen Angriffen auftreten. Die Stürmer Michael Barthuber, Thomas Voglmaier und Luca Wagner sind in Form. Joker Jaden Pezo, der in der Kreisklasse treffsicher war, steht im Kader. Aufgrund von Personalproblemen könnten auch Routinier Armin Feckl und andere aus der Zweiten aufrücken. Heller betont: „Es ist ein Heimspiel, wir wollen die Richtung vorgeben, brauchen aber auch Zugriff auf den Gegner.“
Slaven Jokic steht am Mittwoch um 19.30 Uhr beim SB Chiemgau Traunstein gegen den FC Unterföhring vor seiner Heimspielpremiere als SBCCoach. „Natürlich ist es schön, endlich auch zu Hause auftreten zu dürfen“, betont Jokic, der mit seinem Vier-Punkte-Einstand beim SBC zufrieden ist: „Wir waren in einer schwierigen Situation. Das war also schon positiv. Aber wir müssen uns weiter Stück für Stück rauskämpfen“, ergänzt er. SBC-Abteilungsleiter Uli Habl betont, dass Jokic langfristig bis 2026 geplant ist und nicht als Feuerwehrmann geholt wurde. Der SBC steht aktuell auf Tabellenplatz zwölf, weit entfernt von den Saisonambitionen. Gentian Vokrri kehrt in den Traunsteiner Kader zurück und soll für mehr Stabilität sorgen.
Der SV Bruckmühl ist am Mittwoch um 19.30 Uhr zu Gast beim VfB Hallbergmoos-Goldach. Für die Mannen von der Mangfall zeichnet sich bereits früh in der Saison der Abstiegskampf ab. Mit einem Sieg und und einem Unentschieden steht die neu formierte SVB-Mannschaft derzeit auf dem letzten Tabellenplatz und muss unbedingt punkten, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien. mal/jah/bst