Comeback des Torjägers

von Redaktion

Robert Wagner stürmt wieder für den ASV Großholzhausen

Großholzhausen – Acht Jahre lang mussten die Anhänger des ASV Großholzhausen darauf warten, nun ist es wirklich passiert: Robert Wagner ist zurück. Der ehemalige Torjäger und Torschützenkönig hat seine Fußballschuhe noch einmal aus dem Keller gekramt und stürmt seit dieser Saison wieder für den Kreisligisten.

Es ist eine Rückkehr, mit der wohl nur die wenigsten gerechnet haben. Im Frühjahr 2016 hatte Wagner sein letztes Spiel in der Kreisliga absolviert, mehrere Verletzungen und die Corona-Pandemie hatten ein Comeback danach verhindert. „Früher war ich auch noch schwerer verletzt, da hatte ich mir mein Sprunggelenk gebrochen. Dann habe ich noch mal gespielt, mir dann aber das Kreuzband gerissen. Und seitdem habe ich eigentlich Pause gemacht“, erklärt der inzwischen 34-Jährige. Eigentlich wollte er dann vor Corona wieder anfangen, doch: „Da war ich auch relativ fit. Dann war Corona und noch mal Pause. Danach habe ich ein Training gemacht und mir gleich wieder den Meniskus eingerissen.“

Doch Wagner gab nicht auf und feierte doch noch sein Comeback: „In der letzten Rückrunde war ich ein paar Mal im Training, weil ich zu viel Gewicht hatte. Dann habe ich gesagt, dass ich doch noch ein bisschen mithauen kann.“ Am ersten Spieltag der aktuellen Saison gegen den SB DJK Rosenheim wurde der Torjäger dann bereits nach 24 Minuten eingewechselt, am dritten Spieltag gegen den SV Söchtenau-Krottenmühl durfte er ab der 41. Minute ran. „Für 20 Minuten ist die Luft da. Dann merke ich schon, dass von der Kraft und der Spritzigkeit noch viel abgeht“, gibt er zu.

Einen Treffer konnte Wagner in seinen Einsätzen noch nicht beisteuern. Dabei war das Toreschießen einst seine große Spezialität. Als der ASV Großholzhausen in der Saison 2013/ 2014 den Aufstieg schaffte, trug Wagner mit 17 Toren dazu bei. In der Saison 2014/15 schnappte sich Wagner dann mit 26 Treffern die Torjägerkanone in der Kreisliga, in seiner bislang letzten Saison ein Jahr später netzte er 17-mal ein. Ganz so viele Treffer können die ASV-Anhänger nach der Pause wohl nicht erwarten. Dass Wagner aber, sollte er fit bleiben, auch den ein oder anderen Treffer beisteuern wird, davon kann man ausgehen. „Die Spielpraxis fehlt. Von den ersten Metern ist es ganz schlimm. Der Kopf ist so viel schneller, aber man kommt einfach nicht vom Fleck. Und der Jüngste bin ich auch nicht mehr. Ich sehe die Vorrunde als Aufbau, dass ich mal ein bisschen reinkomme und verletzungsfrei bleibe. Und dann schauen wir mal“, erklärt Wagner.

Das Ziel des ASV Großholzhausen nach dem super Start mit sieben Punkten aus drei Spielen ist klar: um den Aufstieg zu spielen. „Defensiv sind wir überragend. Wenn wir vorne noch ein bisschen konstanter werden, dann können wir, wie die letzten Jahre schon, im vorderen Drittel mitspielen. Das ist unser Ziel. Wir können befreit aufspielen, wir haben keinen Druck“, sagt auch Wagner.

In den letzten zwei Jahren war Großholzhausen jeweils nur knapp am Aufstieg gescheitert – vielleicht kann Wagner dieses Mal das entscheidende Puzzlestück sein. Viele Möglichkeiten zum Aufstieg wird es für Wagner nicht mehr geben, denn: „Viele Jahre werde ich nicht mehr spielen. Nach dieser Saison vielleicht noch eine, dann schauen wir mal weiter.“

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