Hochstimmung beim TSV 1860

von Redaktion

Rosenheim holt Auswärts-Dreier und zieht an Geretsried vorbei

Geretsried – Hochstimmung beim TSV 1860 Rosenheim. Der sechste Saisonerfolg bedeutet für die Elf von Wolfgang Schellenberg den Sprung auf den dritten Tabellenplatz der Fußball-Landesliga. Durch einen 1:0-Erfolg beim TuS Geretsried zogen die Sechzger am Gastgeber vom Samstag vorbei. Und das ohne Stamm-Außenverteidiger Auron Hetemi (Bänderriss) und Stürmer Julian Höllen (beruflich verhindert).

Zwei Matchwinner sind hierbei gesondert zu kennzeichnen: ein individueller und ein kollektiver. Matteo van de Wiel war als Absender des goldenen Tores natürlich der gefeierte Mann. Weit gewichtiger aber war die Art und Weise, wie die Rosenheimer die immens torgefährliche Offensive der Geretsrieder in den Griff bekam. Schellenberg sprach von „einer Top-Leistung“, was Defensive, Taktik und das Läuferische angeht. „Es war klar, dass das hier nur auf diese Art und Weise geht“, schickt der TSV-Coach hinterher. Zwei Partien hat der TuS bislang verloren, beide vor eigenem Publikum. Weil gerade da die Gegner noch kompakter stehen, keinerlei Veranlassung für eigene gestalterische Momente sehen, daher extrem wenig bespielbare Räume preisgeben. Der FC Schwaig hat es vor zwei Wochen vorgemacht, wie die Geretsrieder zu bezwingen sind. Rosenheim wählte ebenfalls eine erfolgversprechende Variante. Dass die Spielanteile klar pro Heimelf ausfallen würden, war demnach keine Überraschung. Aber im Zentrum mischten die Gäste süffigen Beton an. Kanäle für die Mittelfeldspieler, das Sturmtrio um Srdjan Ivkovic, Belmin Idrizovic und Sebastian Schrills in Aktion zu bringen, gab es nicht. Auch die Kopfballhoheit oblag den Rosenheimern. Und auf Flügelspiel oder gelegentliche Einzelaktionen umstellen, das wollte oder konnte die Heimelf an diesem Nachmittag nicht.

Eine halbe Stunde ließ der TSV seinen Opponenten die Möglichkeiten ausloten und sich die ersten Male festrennen, dann schlug er zu. Liam Markulin zog auf der linken Seite den Sprint an, und dass seine Hereingabe von einem Knie vorbei am Laufweg der Verteidiger abgefälscht wurde, gehörte zur notwendigen Portion an Spielglück. Van de Wiel stand am Elferpunkt blank vor Tormann Cedo Radic – 1:0. „Wir hatten auf den Konter gehofft, und den haben wir bekommen“, kommentierte Schellenberg den spielentscheidenden Moment. Eingedenk der rund 50 Grad Celsius auf dem schattenfreien Hauptplatz des Isaraustadions sei der Vorsprung „sicher kein Nachteil“ gewesen.

Hätte man den Rosenheimern vor der Pause vielleicht noch eine etwas destruktive Spielweise unterstellen können, war auch dieser Ansatz nach Seitenwechsel schnell obsolet. „Hinten raus hatten wir noch einige Chancen“, hält Schellenberg fest. Markulin etwa mit einem Flachschuss aus 18 Metern, der knapp am Pfosten vorbeizischte. Oder Kenan Smajlovic, der nach einem Abschlag von Alin Goia per Heber das 2:0 verpasste. Lars Maison hatte sich verschätzt und Radic vermied es, außerhalb des Sechzehners pro-aktiv gegen Smajlovic vorzugehen. Einen Torerfolg verdient hätte der Spielzug über Laurin Demolli und van de Wiel, der Edis Muhameti in Abschlussposition brachte, der aber Radic in die Arme schlenzte. „Ich kritisiere nicht, dass wir es nicht frühzeitig entschieden haben“, legte Schellenberg mehr Augenmerk auf die starke Arbeit gegen den Ball. Die einzige Tormöglichkeit der Geretsrieder hatte Idrizovic mit einem Freistoß-Knaller aus zentraler Position.

TSV 1860 Rosenheim: Goia, Fischer, Jesse, Rudolph, Gratt, Grundner, Markulin (75. Markulin), Mayerl, Smajlovic (95. Papapicco), van de Wiel (87. Lang), Khong-In (46. Muhameti).

Schiedsrichter: Sensoy (Türkspor Memmingen).

Zuschauer: 150.

Tor: 0:1 van de Wiel (32.).or

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