Den Starbulls liegen die „Großkopferten“

von Redaktion

Gute Bilanzen vor allem gegen die Spitzenteams – Landshut-Bilanz als Dämpfer

Rosenheim – Betrachtet man das Abschneiden der Starbulls Rosenheim in ihrem ersten Zweitliga-Jahr nach dem Aufstieg aus der Oberliga, stellt man fest: Es hätte besser laufen können, aber auch wesentlich schlechter. Denn die Bilanz der beiden Starbulls-Vorgänger liest sich doch wie Himmel und Hölle. Während Selb, 2021 aufgestiegen, in drei Spielzeiten noch nie die (Pre)-Play-offs erreicht haben und speziell im ersten Jahr nur ein Punktelieferant waren, schrieb der Aufsteiger Regensburg unter ihrem Kult-Trainer Max Kaltenhauser eine fast einzigartige Erfolgs-Geschichte: direkter Klassenerhalt ohne Playdown im ersten Jahr, gefolgt von der sensationellen DEL2-Meisterschaft im Jahr darauf.

Die Starbulls lagen letztes Jahr mit ihrem Zweitliga-Start nach sechs Jahren Oberliga irgendwo dazwischen. Zwar wurden die Pre-Play-offs hauchdünn verfehlt, aber in Abstiegsgefahr gerieten sie im Play-down, auch begünstigt durch den neuen Modus, auch nicht so richtig. Und von einem Dasein als Punktelieferant konnte zu keinem Zeitpunkt die Rede sein.

Was vor allem dazu beitrug, dass die Euphorie aus dem Aufstieg trotz geringerer Erfolge anhielt, war die Tatsache, dass man besonders in eigener Halle fast durchwegs begeistern konnte. Während nur Absteiger Bietigheim eine schwächere Auswärts-Bilanz aufwies, waren die Starbulls das sechstbeste von 14 Heim-Teams. Und am erfolgreichsten waren sie dabei, als es am meisten darauf ankam. Die letzten sieben Heimspiele, inclusive der beiden Playdown-Partien, wurden allesamt gewonnen! Kein Wunder, dass insgesamt achtmal „Ausverkauft“ gemeldet werden konnte, fünfmal mit 5022 Zuschauern, später dreimal mit reduzierter Einlasszahl von 4927.

Und hätte man es irgendwann geschafft, in puncto „Special Teams“ mit den Gegnern auf Augenhöhe zu kommen, wäre vielleicht sogar mit nur sieben Punkten mehr das Erreichen der Play-off-Runde durchaus drin gewesen. Doch sowohl in Überzahl als auch in Unterzahl erwies sich kein Team erfolgloser als das Rosenheimer. Da half es auch nicht, dass die Starbulls sowohl in Overtime (fünf Siege, fünf Niederlagen) als auch im Penalty-Shootout (drei Siege, eine Niederlage) wesentlich effizienter agierten als in früheren Jahren. Unvergessen natürlich der Shootout gegen Weißwasser, als C.J. Stretch vier von fünf Penaltys verwandelte!

Ähnlich spektakulär waren auch die Rekordsiege gegen Freiburg (9:4 in eigener Halle) und Bietigheim (9:3 auswärts). Noch nie in den sieben Zweitliga-Jahren von 2010 bis 2017 hatten die Starbulls in einer Partie neun Treffer erzielt. Wesentlich torärmer, aber nicht weniger spektakulär war Oskar Autios Einstand im Starbulls-Tor beim 1:0 gegen den späteren Meister.

Interessanterweise wuchsen die Starbulls letztes Jahr an ihren Aufgaben, denn gegen keinen der drei Spitzenklubs, Regensburg, Kassel und Crimmitschau, hatten sie eine negative Bilanz. Anders sah es da gegen Ravensburg, Dresden (kein Sieg in vier Spielen) und vor allem Landshut aus: Gegen den Erzrivalen reichte es zu keinem einzigen Zähler und zu äußerst mageren sechs Treffern. Zumindest da ist die eine oder andere Rechnung offen!me

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