Rosenheim – Wenn der TSV 1860 Rosenheim am heutigen Freitag um 19 Uhr den VfB Hallbergmoos-Goldach in der Fußball-Landesliga Südost empfängt, dann wird es das erste Heimspiel der Saison ohne Stürmer Julian Höllen sein. Nachdem schon zu Beginn der Saison klar war, dass einige Leistungsträger wohl für mehrere Monate ausfallen, macht der langersehnte „echte Neuner“ nach nur neun Einsätzen den Abflug aus Rosenheim. Höllen habe auf eigenen Wunsch hin, sein Engagement bei den Sechzigern vorerst beendet.
„Es war von Anfang an mit ihm besprochen, dass man sehen wird, wie sich die Dinge entwickeln. Jetzt ist er auf uns zugekommen und hat gesagt, dass für ihn der Aufwand im Moment nicht machbar ist“, kommentiert Trainer Wolfgang Schellenberg die Auszeit seiner Sturmspitze. Laut 1860-Vorstand muss es kein dauerhafter Zustand sein. Dem Torjäger stünden die Türen an der Jahnstraße jederzeit offen.
Wenn Höllen gegen Hallbergmoos kein Schützenfest liefert, dann werden es die Gebirgsschützen. Unter der Leitung von Gebirgsschützenmeister Willy Berger schießen sie vor der Partie den Salut, ehe die diesjährige Miss Herbstfest den Anstoß machen wird. Bereits letzte Woche, beim 1:0-Sieg der Rosenheimer in Geretsried, wurde Höllen von Matteo van de Wiel vertreten, der gleichzeitig auch den Siegtreffer für die Sechziger erzielte. „Michael Summerer rückt mit Sicherheit wieder in den Kader. Aber ansonsten denke ich, dass wir keine so großen Veränderungen vornehmen werden“, lässt Schellenberg vorausblicken. Mit dem Auswärts-Dreier vergangene Woche sind die Sechziger mit einem Zähler Abstand auf die Tabellenspitze, auf den dritten Platz vorgerückt und haben bereits Mitte September die Hälfte der magischen 42-Punkte-Marke erreicht, die Trainer Schellenberg als Saisonziel ausgegeben hat. Doch das verleitet auch weiterhin niemanden an der Jahnstraße zum Träumen. „Wir sind froh über das, was wir haben. Die 42 Punkte sind weiterhin das Ziel. Mit 21 Punkten würden wir absteigen“, stellt Schellenberg klar. Am Freitag haben alle Menschen mit Beeinträchtigung plus einer Begleitperson freien Eintritt.
Der Deutsche Wetterdienst sagt für dieses Wochenende Regen voraus, das ist bekannt. Daher sollten sich alle Fußballfreunde für das Gastspiel des TuS Geretsried in Wasserburg am Freitagabend, 19.30 Uhr, einen Schirm einpacken, wenn der Tabellenführer gegen den Vierten spielt. Der „deutsche Tabellendienst“ präzisiert die meteorologische Vorhersage sogar noch, denn er spricht eine Sturmwarnung für die Altstadt aus. Der Wasserburger Vizekapitän Michael Barthuber markierte in zehn Saisonspielen ebenso viele Tore. Darunter waren traumwandlerisch sicher verwandelte Volleys, präzise Kopfbälle oder trockene Abschlüsse im Sechzehner. Der 29-Jährige traf aus allen Lagen und hat somit einen großen Anteil an der Tabellenführung. In Geretsried allerdings spielt ein Akteur, der sogar noch öfter getroffen hat: Belmin Idrizovic. Der wendige und schnelle Angreifer führt mit elf Treffern die Torjägerliste an und trifft nahezu nach Belieben. Der vor zwei Saisons aus der Regionalliga geholte Akteur wird vorne von Srdan Ivkovic unterstützt, der bereits bei sieben Einschüssen steht. Am Freitagabend werden sich also die Ballermänner der Liga an der Landwehrstraße 10 einfinden und ein entsprechender Sturm aufziehen. „Alleine die Statistik der Offensive sagt viel aus. Wir müssen hochkonzentriert verteidigen und dürfen nicht viel Platz lassen“, weiß Co-Trainer Michael Wallner, der die stochastische Wahrscheinlichkeit Geretsrieder Tore auf dem Schirm hat.
Der SB Chiemgau Traunstein will seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Landesliga gegen den SV Bruckmühl fortsetzen. Trotz der prekären Situation der Bruckmühler Gäste, die den letzten Tabellenplatz inne haben, stuft SBC-Coach Slaven Jokic den Gegner als unangenehm ein. Der Einsatz von Kapitän Hannes Kraus ist noch ungewiss, und Jokic betont die Notwendigkeit, spielerisch und läuferisch weiter zuzulegen: „Wir möchten ungeschlagen bleiben und den zweiten Sieg in Folge holen.“ mal/jah/who