Rosenheim – Same procedure as last year! Zum Auftakt der zweiten Eishockey-Saison nach dem Aufstieg hatte der Terminplaner für die Starbulls Rosenheim Altbekanntes vorgesehen. Gleicher Ort (Dresden), gleicher Gegner (Eislöwen), gleicher Spielstand nach 40 und nach 60 Minuten (jeweils 2:2), der entscheidende Treffer in Overtime – mit einem kleinen Unterschied. Während letzte Saison die Sachsen das bessere Ende für sich hatten, konnten sich diesmal die Starbulls den Auftaktsieg sichern und damit den ersten Sieg gegen die Eislöwen seit dem Wiederaufstieg feiern.
Ähnliches Bild gab es auch im ersten Heimspiel: Dem Sieger reichten zwei Tore, um mit einem 2:1 drei Punkte zu ergattern – und diesmal mit dem erwähnten kleinen Unterschied. Konnten die Starbulls 2023 zum Heimauftakt den Favoriten Kassel besiegen, so schafften heuer die Lausitzer ihrerseits nach zwei Niederlagen letzte Saison ihren ersten Sieg an der Mangfall. Die Parallele in beiden Spielen des Wochenendes: Der erste Treffer des Spiels reichte in beiden Fällen nicht zum Sieg. Haargenau gleich wie im Vorjahr ist das Torverhältnis von 4:4, nur stehen diesmal zwei Punkte weniger auf der Habenseite als zum Auftakt 2023, womit man in der Tabelle vier Ränge weiter hinten liegt – damals Fünfter, dieses Mal Neunter. Auch kehrte sich der Heim-Auswärts-Trend aus dem Abschluss der letzten Saison um 180 Grad um. Die letzte Saison beendeten die Starbulls mit vier Niederlagen in der Fremde, nun siegten sie zum Auftakt auswärts. Allerdings riss die Serie von sieben Heimsiegen nun schon im ersten Match.
Letzte Saison dauerte es fast 30 Minuten, bis das erste Saisontor durch Sebastian Streu (für Rosenheim) fiel. In diesem Jahr schoss der Dresdener Tomas Sykora sein Team bereits in der fünften Spielminute in Führung. Nach knapp 28 Minuten war es durch Stefan Reiter dann auch für die Starbulls so weit. Und das durch die Vorbereitung des jüngsten Akteurs auf dem Eis, Sebastian Zwickl, der zwei Eislöwen überlief und nach Scheitern am Torhüter durch einen Rückpass Reiter einen Schuss in das leere Tor ermöglichte. Eine weitere Parallele übrigens zum Vorjahr, als mit Kevin Handschuh ebenfalls ein Youngster in seinem ersten Punktspiel seinen ersten Scorerpunkt für die Starbulls erzielte.
Allerdings war Handschuh zu diesem Zeitpunkt gleich drei Jahre älter als Zwickl, bei dem es noch einige Monate bis zum 18. Geburtstag dauert. Kann es deshalb sein, dass Zwickl mit 17 Jahren und 170 Tagen der jüngste Spieler ist, der in einem Punktspiel für die Starbulls zum ersten Mal scorte? Könnte man meinen, aber da gibt es einen gewissen Enrico Henriquez-Morales, der aktuell nach einer verletzungsbedingten Seuchensaison bei den Ingolstädter Panthern weiter an seiner DEL-Karriere arbeitet. Besagter Henriquez-Morales war nämlich erst 16 Jahre und 166 Tage alt, als er am 28. Dezember 2017 gegen Waldkraiburg ein Tor von Simon Heidenreich vorbereitete.
Dies geschah allerdings „nur“ in der Oberliga, also eine Klasse tiefer. Ist also Zwickl der Jüngste, der für die Starbulls in der zweithöchsten Spielklasse scorte? Antwort: Ja, er ist es. Denn nur zwei weitere Starbulls, ebenfalls echte Rosenheimer, schafften schon vor ihrem 18. Geburtstag einen Scorerpunkt in einem Punktspiel der Zweiten Liga. Dies waren erst Verteidiger Max Meirandres (17 Jahre und 316 Tage am 17. Dezember 2010) sowie später Thomas Reichel (17 Jahre und 246 Tage am 23. Dezember 2016).
Von den „Senkrechtstartern“ zurück zum Team. Es scheint auch heuer wieder sehr eng und spannend zu werden, denn in den ersten beiden Partien gab es noch keine Differenz von zwei Treffern. Knapp 67 Minuten stand es unentschieden, 14:20 Minuten lagen die Starbulls mit einem Tor Differenz in Führung, rund 42 Minuten ebenso knapp in Rückstand. Und auch das leidige Thema „Powerplay“ ist schon wieder aktuell. Zwar fiel in Dresden gleich im zweiten Powerplay der erste Treffer, gegen Weißwasser war es aber in insgesamt zehn erfolglosen Überzahlminuten mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei. Nicht ganz, aber fast so schlimm wie beim letztjährigen Heimauftakt gegen Kassel, als vor dem einzigen Powerplaytor gleich elf Überzahlphasen ungenutzt blieben. In Unterzahl ließ man genau wie im Vorjahr in den ersten beiden Matches je einen Treffer zu, diesmal in zehneinhalb Minuten, damals in 17,5 Minuten, in denen allerdings Bastian Eckl mit einem Shorthander erfolgreich konterte.