Die erfolgreichste WM aller Zeiten

von Redaktion

Wasserskifahrer vom WSC Kiefersfelden Rosenheim holen drei Goldmedaillen

Sosnowiec – Für die Sensation des Wasserskisommers hat Alina Bühl vom WSC Kiefersfelden Rosenheim gesorgt. Die Österreicherin holte im Trickski sensationell Gold bei der Weltmeisterschaft. Jana Meier wurde nur von der fünffachen Titelträgerin Bianca Schall geschlagen und wurde Vizeweltmeisterin. Das Team des Deutschen Wasserski- und Wakeboard Verbandes zeigte eine homogene Leistung und holte Gold. Jana Meier und Kay Strohmeyer wurden damit Weltmeister im Team.

Bereits in der Vorbereitung auf die Titelwettkämpfe in Sosnowiec, in der Nähe von Krakau, zeigten die Läufer des WSC Kiefersfelden extrem starke Leistungen. Beim Auerbräucup, dem ersten Wettkampf der Saison, zeigten Jana Meier, Kay Strohmeyer und Alina Bühl, dass mit ihnen zu rechnen ist. Jakob Huber qualifizierte sich, ebenso wie Lara Finck, erst spät über die Weltrangliste für diese Titelwettkämpfe, jeweils in ihrer Spezialdisziplin Trick.

Juri Rikter, der erfahrene weißrussische Trainer, stellte die Fahrer bereits früh auf die besonderen Verhältnisse der Anlage ein. „Die Anlage ist extrem hoch, das ist gut für die Flips beim Trickski und hilft beim Springen weiter zu springen, da man in der Luft konstanten Zug nach oben hat. Beim Slalom wird die Einfahrt alles entscheiden“, so mutmaßte der Coach des WSCKR.

Der Wettkampf begann mit dem Slalomvorlauf. Jana Meier fuhr hinter der österreichischen Seriensiegerin Bianca Schall auf den zweiten Platz. Genau wie Rikter es vorhergesagt hatte, hatte die 26-jährige Oberaudorferin Probleme mit der so wichtigen ersten Boje. Puck Elsendoorn, die für die Niederlande ins Rennen ging, qualifizierte sich ebenfalls für das Finale und wurde am Ende Neunte.

Kay Strohmeyer qualifizierte sich für alle drei Finalläufe. Er überzeugte mental, körperlich und technisch in allen Disziplinen. „Kay hat sich bei seiner ersten WM hervorragend geschlagen. Er verpasste insgesamt dreimal den vierten Platz und damit wirklich jeweils nur hauchdünn eine Medaille im Einzel. Ihm gehört die Zukunft. Er ist nun für die Jugendeuropameisterschaft der U19 in allen Disziplinen haushoher Favorit“, so ein begeisterter Ressortleiter Daniel Maltzahn. Jakob Huber, der schon das ganze Jahr über seine Trickskistärke bewiesen hatte, schaffte es ebenfalls bis ins Finale und durfte sich über den zehnten Platz freuen.

Das Slalomfinale der Damen wurde dann bei etwas besseren Wetterbedingungen durchgeführt. Als die Leine auf zwölf Meter verkürzt wurde, waren noch fünf Damen aus vier Nationen im Rennen. Während die Israelin Elizaveta Dobjevitch und die Slowakin Karin Borikova diese Leine nicht mehr meisterten, legte Phoenix Baumgardt die Messlatte sehr hoch und legte einen perfekten Lauf hin. Jana Meier dagegen musste eine verpatzte erste Boje wieder gut machen und musste bis zur letzten Boje hart kämpfen, um nicht auszuscheiden und ohne Medaille nach Hause gehen zu müssen. Bianca Schall folgte ihr mit einem perfekten Lauf, sodass bei Beginn der Elf-Meter-Leine das Podium feststand. Baumgardt legte mit einer Boje ein gutes, aber schlagbares Ergebnis vor. Jana Meier erwischte grundsätzlich eine gute erste Boje, wollte dann aber zu viel, hatte extreme Schräglage und konnte den enormen Druck der Leine nicht perfekt halten. Sie umfuhr die zweite Boje noch außen und wurde mit 1,5 Bojen gewertet. Nun lag es an der österreichischen Titelverteidigerin, welche Farbe die Medaille für Meier haben würde. Mit viel Routine, Kraft und purem Willen umfuhr die Oberösterreicherin die zweite Boje und holte sich somit ihren fünften WM-Titel. Jana Meier wurde für ihr Auftreten mit Silber belohnt. Ihr bisher größter Erfolg. „Ich bin sehr froh über diese Medaille. Zusammen mit der Goldmedaille im Team ist das der größte Erfolg meiner Karriere. Mit Kay zusammen auf dem Siegerpodest der WM zu stehen war einfach unglaublich.“

Das Trickfinale der Damen brachte dann die Überraschung dieser Titelwettkämpfe. Bereits im Vorlauf setzte Alina Bühl die Taktik ihres Trainers perfekt um. Bühl setzte dabei voll auf Ihre Stärke bei den Flips. Als einzige Dame zeigte sie vier Flips. Alle waren hoch und sauber gelandet. Die Konkurrenz staunte das erste Mal. Österreich hatte zuvor noch nie eine Medaille bei einer Weltmeisterschaft im Trick an der Seilbahn geholt. Österreich ist bekannt für gute Slalomfahrer und Springer – diese Regel hat Bühl komplett über den Haufen geworfen. Für das Finale haben sich der mehrfache Ex-Europameister Rikter und Bühl dann noch eine Steigerung ausgedacht. Ihr Tricklauf wurde noch mal umgestellt, sie wollte volles Risiko gehen und insgesamt fünf verschieden Flips in die Wertung bringen. Eine Leistung, die vor ihr noch keiner Frau gelungen war. Sichtlich beeindruckt vom selbstbewussten Auftreten der Kiefersfeldenerin konnten die Ukrainerin Maria Tsiutsiura sowie die anderen Nationen nicht mithalten. Lara Finck zeigte einen guten Lauf und verpasste Bronze nur um zehn Punkte. Laura Hillenbrand vom deutschen Team und Ewa Bartoszewska aus Polen zeigten gute Läufe und legten jeweils eine hohe Wertung vor. All dies beeindruckte aber Alina Bühl nicht. Selbstsicher zauberte sie einen Flip nach dem anderen auf das Wasser. Ihr kompletter Lauf gelang perfekt, die Jury hatte an keinem Trick etwas auszusetzen. Die Überraschung war perfekt: Alina Bühl vom WSC Kiefersfelden Rosenheim wurde als erste österreichische Sportlerin überhaupt Weltmeisterin im Trick. „Das Training mit Juri, die Umstellung meiner Ernährung und das mentale Training haben mir dabei geholfen, meine Leistung zu bringen“, so eine überglückliche Weltmeisterin.

Der WSC Kiefersfelden kann somit auf die erfolgreichste WM aller Zeiten schauen. Der Sieg der deutschen Mannschaft war ein Meilenstein in der Geschichte. Nie zuvor hatte ein deutsches Team diesen Titel erringen können. Mit Jana Meier und Kay Strohmeier hat der WSCKR nun zwei Team-Weltmeister und zudem noch eine Weltmeisterin im Trick und eine Vizeweltmeisterin im Slalom.tb

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