Mühldorf – Alles bereit, alles auf Anfang: Die Trikots sind gedruckt, die Trainingspläne gefüllt und die ersten Heimspieltage geplant. Am Samstag um 16 Uhr beginnt die Saison 2024/25 für die Teams der 2. Volleyball Bundesliga der Männer. Im Süden sind 14 Mannschaften am Start, Eltmann geht als amtierender Meister in die Saison. In dieser Spielzeit steht starke Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft in den Startlöchern. Am häufigsten von den anderen Teams genannt werden neben Eltmann auch die Mannschaften aus Rottenburg und Ludwigsburg, die mittelfristig den Sprung in die 1. Bundesliga anpeilen. Auch Grafing, Bühl und Gotha können sich Chancen ausrechnen. Ganz neu dabei ist die SSG Langen und nach einem Jahr Abstinenz kehrt der TSV Mühldorf in die Liga zurück. Das sind die Mühldorfer Kontrahenten:
TuS Kriftel: Die TuS Kriftel hat sich zum Ziel gesetzt, die erfolgreiche letzte Saison zu übertreffen – die Top-Vier sollen es also sein. „Generell wollen wir weiter wachsen als Verein und die organisatorischen Strukturen optimieren“, sagt Teammanager Danny Schleuning. „Die Integrierung der Neuzugänge in die bestehende, sehr eingespielte Mannschaft stand in der Vorbereitung im Fokus. Und an der Abstimmung der Angreifer mit dem neugekommenen Zuspieler Tobias Zehlike haben wir gearbeitet.“ Bauen kann der Verein dabei unter anderem auf Headcoach Tim Schön, der bereits sein gesamtes Leben der TuS Kriftel treu ist und als Jugendspieler bis zum Bundesligaspieler den gesamten Weg innerhalb des Vereins ging.
TV Bühl: Ein junges Team ist auch immer eine Wundertüte – so sieht es der TV Bühl selbst. Der Klassenerhalt ist zunächst das Ziel, aber ärgern will man die Top-Sechs-Teams der Liga dennoch. „Wie auch letzte Saison wollen wir es den möglichen Meisterkandidaten möglichst schwer machen und in allen anderen Partien hoffentlich davon profitieren, dass der Kern der Mannschaft schon seit der Jugend Jahr für Jahr zusammenspielt“, sagt Cheftrainer Vladimir Rakic. „Wir wollen uns diese Saison nicht so viel auf die individuelle Performance fokussieren, sondern uns mehr am Teamplay orientieren.“ Ein Großteil der Mannschaft spielt schon sehr lange zusammen. Bei Neuzugängen wie Außenangreifer Fynn Krämer und Libero Daniel Brose steht die Integration im Vordergrund.
Blue Volleys Gotha: Die Blue Volleys Gotha haben sich einen sicheren Platz im Mittelfeld für die neue Saison als Ziel gesetzt. Dafür ist die Integration der Neuzugänge ein zentrales Element. Die Thüringer haben für die kommende Saison den Kanadier Daniel Ridings verpflichtet. Der Außenangreifer wechselt vom Fanshawe College aus Ontario nach Deutschland. Zudem kommt Tim Wagner vom 1. VSV Jena, Zuspieler Finn Jansen wechselt vom Drittligisten TSV Eibelstadt. Verstärkung auf der Mittelblockerposition kommt mit Luke Crutchley – der 22-jährige Australier wechselt aus der spanischen zweiten Liga nach Gotha. Der neue Cheftrainer ist ein alter Bekannter. Robert Werner, ehemaliger Kapitän, wird das Amt von Jonas Kronseder übernehmen, der ins Ausland wechselt.
TSV Mimmenhausen: Kurz vor Saisonbeginn kribbelt es bereits gewaltig beim TSV Mimmenhausen. Nach der letzten Spielzeit gibt es einige Veränderungen im Team. „Da unser Kader durch erfahrene Abgänge recht jung geworden ist, ist unser Ziel während der Saison diese Spieler und die ganze Mannschaft auf ein Niveau zu bringen, um sicher in der Liga unterwegs zu sein“, sagt Christian Pampel, Cheftrainer in Mimmenhausen. „Daher müssen die zweitligaerprobten Spieler eine Stütze für die Mannschaft sein, um den anderen Spielern ein gutes Umfeld zu geben, damit sie sich weiterentwickeln können.“ Für Kapitän Jan Jalowietzki ist eine neue Situation entstanden. „Gerade der Abschied von Jonas Hoffmann und Federico Cipollone war ein sehr emotionales Ereignis für uns alle.“
TV Rottenburg: Mit Oliver Knobelspieß und Felix Weber haben zwei Leistungsträger den TVR verlassen. Neu dazugekommen sind Luca Wahrlich und Aurel Sprenger aus der eigenen Jugend sowie Jannik Lehmann aus der zweiten Mannschaft der Giesen Grizzlys. „Die Mannschaft hat einiges an Potenzial und die Neuzugänge haben sich sehr gut ins Team integriert“, sagt Cheftrainer Jan Scheuermann. Der Verein durfte bereits einige Aufstiege feiern. „Unser Handeln steht unter der Überschrift ,Bundesliga-Volleyball in Rottenburg‘. Das ist die Vision und die Zukunft. Welche Liga das betrifft, entscheidet hoffentlich die Mannschaft im sportlichen Wettkampf“, so Teammanager Timo Baur.
TSV Grafing: Ein Spitzenverein in der 2. Bundesliga werden, die Jugendförderung beibehalten und Heimspiele zu Heimspielevents machen – das sind die Visionen des TSV Grafing, bei dem seit 1969 Volleyball gespielt wird. Personell hat sich in dieser Sommerpause einiges getan. Sechs Abgängen stehen neun Zugänge gegenüber. „Juro Petrusic und Ian Schein bringen enorme Angriffspower mit. Michael Zierhut und Thomas Stretz haben Erfahrung und Ruhe. Die Beiden fördern und fordern Trainingsqualität“, berichtet Janik Sambale, der als Außenangreifer agiert. „Wir haben jetzt drei extrem starke Diagonalspieler mit unterschiedlicher Spielweise. Das wird uns helfen.“ In der Saisonvorbereitung standen vor allem die Abwehrarbeit, die allgemeine Abstimmung und der Teamzusammenhalt im Fokus.
SV Schwaig: Mit vier Neuzugängen gegenüber zwei Abgängen hat der SV Schwaig seinen Kader verbreitert. „Das soll uns in die Lage bringen mit unterschiedlichen Aufstellungen zu agieren“, sagt Hans-Peter Ehrbar, Teammanager des SVS, der seit fast 50 Jahren im Verein aktiv ist. „Wir setzen auf eine Ausgeglichenheit im Team.“ Der kroatische Außenangreifer Perica Stanic kehrt nach drei Jahren Eltmann nach Schwaig zurück. Zuspieler Jonas Daschke und die beiden Mittelblocker Johannes Ullmann und Mariusz Wacek, der mit zwei Metern Länge der größte Spieler im Kader ist, sind ebenfalls neu an Bord. Ehrbar ist bereits voller Vorfreude auf die neue Spielzeit, „weil jede neue Saison wieder etwas Besonderes ist und wir uns die Teilnahme an der 2. Bundesliga immer wieder neu hart erarbeiten müssen.“
SSG Langen: Zum allerersten Mal in der Vereinsgeschichte schnuppert die SSG Langen Bundesligaluft. Die Mannschaft besteht aus einem Mix aus Eigengewächsen, die bis jetzt noch nie in der 2. Liga an den Start gegangen sind, und erfahrenen Spielern aus dem Umfeld. Absolut größter Name im Team ist der 318-fache Nationalspieler Jochen Schöps, der bereits in seine dritte Saison geht und gerade den jüngeren Spielern immer mit Rat zur Seite steht. Ebenfalls zu den Routiniers gehören Thomas Schäfer und Artur Zarenko, die als Teenager in der Jugend der SSG angefangen haben und die die Mannschaft in den letzten 16 Jahren aus der Kreisliga bis in die 2. Bundesliga geführt haben. Genauso lange dabei ist Trainer Markus Pfahlert. „Unser Ziel ist natürlich der Klassenerhalt. Alles andere wäre als Aufsteiger vermessen“, sagt Pfahlert. „Das Budget reicht, um Lizenz und Auswärtsfahrten zu stemmen.“
Ceratonia Volleys Eltmann: Mit einem breiten Kader mit 14 Stammplätzen und zwei Perspektivkaderspielern wollen die Ceratonia Volleys Eltmann in die anstehende lange Saison mit 14 Mannschaften und vier Doppelspieltagen gehen. Leistungsträger sind sowohl die „jungen Wilden“ als auch die Erfahrenen. Eine wichtige Stütze ist Johannes Engel als Kapitän und ehemaliger Jugendspieler im Verein. Neu mit an Bord sind die Außenangreifer Ben Bierwisch und Mattis Hau, Mittelblocker Ben Urban sowie die Diagonalen Joshua Krizkalla und Moritz Lang. Marco Donat, zuletzt noch Co-Trainer rückt auf den Chefsessel vor und übernimmt den Posten von Interimscoach Christian Kranz. Junge Spieler zu integrieren war die Hauptaufgabe in der Vorbereitung.
Dentalservice Gust VC Dresden: Das Team des Dentalservice Gust VC Dresden will in der anstehenden Saison frühzeitig den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Süd erreichen, um den Blick wieder ins Mittelfeld der Tabelle richten zu können. Um das sportliche Niveau auch zukünftig halten zu können, ist die Integration junger Spieler in den Stammkader wie jedes Jahr in Dresden ein wichtiger Faktor. Der VCD geht mit nur geringen personellen Veränderungen in die anstehende Saison, wenngleich der Verlust von Zuspieler Simon Gilbrich schwer wiegt. Neuzugang Jann Dutschke wird zukünftig als Zuspieler die zentrale Rolle im Feld übernehmen. „Unser Kapitän Paul Schneider zeigte in der letzten Saison, wie erfahren junge Spieler sein können, und wie gut er in der Lage ist, neue Herausforderungen anzunehmen“, weiß Trainer Peter Hesse. Schneider durchlief alle Jugendmannschaften und war bereits mit 18 Jahren schon Teil des Zweitligateams.
Barock Volleys MTV Ludwigsburg: Bei den Barock Volleys aus Ludwigsburg hat sich in der Sommerpause einiges bewegt. Der Wildcard-Inhaber hat den Aufstieg als klares Ziel ausgegeben. Mit Blick auf die sportliche Weiterentwicklung wurde die Mannschaft deutlich verstärkt. Dabei sollen die drei erfahrenen Profis Ben-Simon Bonin, der vom VfB Friedrichshafen kommt, Philipp Herrmann und Richard Peemüller die notwendige Stabilität in den Kader bringen. „Unsere Besonderheit liegt ganz klar in der Teamzusammensetzung. Eine Mischung aus ambitionierten Amateurspielern und erfahrenen Erstliga-Profis kombiniert mit Top-Talenten aus dem eigenen Nachwuchs wird diese Saison auf dem Feld stehen“, so Trainer Michael Dornheim. Neu dabei ist auch Mykyta Shapovalov. Der 19-jährige Ukrainer spielte zuletzt bei den Volley YoungStars Friedrichshafen. Andreas Krusenbaum, Abteilungsleiter der Barock Volleys: „Mittelfristig sehen wir vor allem die Etablierung unserer Herrenmannschaft in der 1. Bundesliga, die 1. Damenmannschaft in einer Topliga, sowie den Ausbau der Vereinsstrukturen mit zunehmender Professionalität in allen Bereichen als Zielsetzung.“
L.E. Volleys: Es ist eine Jubiläumssaison: 15 Jahre L.E. Volleys und noch lange kein Ende in Sicht. Dafür hat der Verein in der Saisonvorbereitung einiges getan. „Wir haben an der weiteren Integration von jungen Spielern gearbeitet. Der Übergang vom Sportschüler in den Erwachsenenbereich stand dabei besonders im Fokus, da es auch für die Sportler selbst einen besonderen Lebensabschnitt darstellt. Die Trainingsmöglichkeiten auf dem Volleyball-Campus in Leipzig werden wir weiter ausbauen“, sagt Teammanager Axel Roscher, der zunächst einmal den frühestmöglichen Klassenerhalt als Ziel ausgibt. Gelingen sollen dies mit „einer gesunden und guten Mischung aus jungen und älteren Spielern.“ Ein Vorbild für andere ist Martin Burgatz, der seit vielen Jahren in vielen Mannschaften als Zuspieler konstant seine Leistung bringt. Neu im Team sind Libero Paul Bornemann, Zuspieler Franz Godeck sowie die Angreifer Cedrik Moede und Aaron Zumdick.
Volley YoungStars Friedrichshafen: Beim Bundesstützpunkt-Team aus Friedrichshafen werden junge Spieler – zwischen 15 und 19 Jahren – an den Leistungssport herangeführt. Deshalb sind die Volley YoungStars immer das jüngste Team in der Liga. „In unserem jungen Team geht es darum, jedes Spiel ans Maximum zu gehen und dazu zu lernen. Wenn wir am Ende der Saison auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, ist das ein großer Erfolg“, sagt Stützpunkttrainer Adrian Pfleghar. „Wir arbeiten vor allem im athletischen Bereich, aber auch viel an den Grundtechniken und der Individualtaktik.“ Pfleghar steht wie kaum ein anderer für die Werte des Vereins. „Er arbeitet seit 17 Jahren unermüdlich daran, unsere Spieler sportlich, aber auch menschlich nach vorne zu bringen“, weiß Stützpunktleiter Ralf Hoppe. So durchliefen zum Beispiel die ehemaligen Nationalspieler Max Günthör, Sebastian Schwarz und der aktuelle Nationalmannschaftslibero Julian Zenger die Talentschmiede.re