Aiblings Arnold bestraft Priens Patzer

von Redaktion

FUSSBALL-KREISLIGA 1 Kurstädter beenden Negativlauf mit 4:2 beim Vorjahresdritten

Prien – Die einen Vorjahresdritter und plötzlich im hinteren Tabellendrittel, die anderen als Aufsteiger mit vier Niederlagen in Serie nach dem Auftakterfolg – das war die Ausgangslage vor dem Duell zwischen dem TuS Prien und dem TuS Bad Aibling in der Fußball-Kreisliga 1. Logisch, dass da auch der Faktor Verunsicherung mitgespielt hat. Die Mannen aus dem Kurort haben diese möglicherweise abgelegt: Mit dem 4:2-Erfolg ist der Negativlauf beendet und der Sprung ins Mittelfeld der Tabelle geglückt. Prien ist nun Drittletzter.

Dass beide Teams darauf bedacht waren, keine Fehler zu machen, war der Anfangsphase anzumerken. „Schieben“ war das Hauptkommando auf dem Platz – und es wurde geschoben. Der Ball von links nach rechts und zurück, die Spieler im Gleichklang. Torchancen in dieser Phase? Null. Merke: Wer zu viel schiebt, der verliert die Konzentration aufs Spielen!

Es brauchte also einen Knotenlöser – und den gab es mit einem individuellen Fehler. Der Priener Spielaufbau ließ sich den Ball von Mark Arnold abluchsen, Aiblings Solospitze legte den Vorwärtsgang ein und traf zur Führung. „Wir machen einfach zu viele Fehler, laden den Gegner geradezu ein“, haderte Priens Coach Sepp Weiß mit den Mängeln, „wenn wir im Aufbau den Ball verlieren, dann machen wir es dem Gegner natürlich einfach.“

Dabei hätte es seine Mannschaft durchaus drauf gehabt, das Momentum für sich zurückzuholen. Nur eine Minute nach dem Gegentreffer fiel der Ausgleich durch den jungen Felix Wiesner, der in die Lücke der Aiblinger Defensive sprintete und souverän abschloss. „Prien hat unseren Fehler super ausgenutzt – und wenn es blöd läuft, dann kippt das Spiel. Und dann haben wir ein Problem. In der Kreisliga wird halt jeder Fehler bestraft, und nicht erst jeder dritte wie in der Kreisklasse“, bekannte Bad Aiblings Trainer Julian Haas. Die Hausherren hatten noch zwei Gelegenheiten zur Führung, Bad Aibling aber das Glück, ungeschoren davonzukommen.

Als die Mannen vom Chiemsee langsam etwas Oberwasser hatten, vollendeten die Gäste einen schönen Angriff über die rechte Seite sehenswert durch Philipp Kochs Direktschuss zur neuerlichen Führung – und wieder hatte Bad Aibling den mentalen Vorteil. „Wir wissen, was wir können, trainieren seit Wochen hervorragend. Es war nur eine Frage der Zeit, dass es auch auf dem Platz funktioniert“, sagte Haas. Diesmal hätten die Umstellungen gefruchtet und jeder Spieler seine Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt. Zudem fielen die nächsten Tore zu Zeitpunkten, die einem verunsicherten Gegner noch mehr schmerzen. Arnold markierte mit dem Pausenpfiff das 3:1 für Bad Aibling – übrigens wieder nach einem Priener Ballverlust – und legte zwei Minuten nach Wiederbeginn den vierten Treffer nach. Am Ende waren sogar noch Chancen für weitere Tore da, „aber diese zwei Tore Unterschied gehen in Ordnung“, so Haas. Sein Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt, auch wenn er sagt: „Wir haben eine sehr gute Mannschaft – aber auch eine sehr junge.“

Stark verjüngt zeigt sich auch der Vorjahresdritte aus Prien. „Wir hatten extrem viele junge Leute auf dem Platz. Das ist unser Weg, und der braucht Zeit und ist manchmal auch schwierig“, erklärt Weiß, der von einem „Altersschnitt von 21 Jahren“ spricht. Der Umbruch ist eingeleitet, braucht allerdings auch erfahrene Spieler, an denen sich die jungen Akteure anlehnen und etwas abschauen können. Gut für Weiß, dass Nicolai Estermann nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert hat. „Man hat deutlich gemerkt, dass er nicht dabei war“, bekennt Weiß. Nach seiner Einwechslung bestach der TuS-Kapitän durch Klarheit bei den Pässen, gute Übersicht und Souveränität am Ball. „Er löst viele Situationen mit Ruhe und weiß, was er zum richtigen Zeitpunkt machen muss. Es ist gut, dass er wieder dabei ist“, erklärt der Priener Coach. Ein Hoffnungsträger in schwierigen Zeiten.

Das Steno zum Spiel

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