Prien – 33 Tore hat Mark Arnold in der vergangenen Saison in der Fußball-Kreisklasse 1 erzielt, genau die Hälfte aller Treffer des Meisters TuS Bad Aibling. In der laufenden Spielzeit geht es für die Kurstädter und den jungen Angreifer eine Liga höher um Punkte – und es lief bislang noch nicht so: Nach dem Auftaktsieg folgten vier Niederlagen, wobei Arnold jeweils torlos blieb. Beim 4:2-Erfolg in Prien steuerte er nun einen Hattrick bei. Der Knoten ist gelöst! Im exklusiven Gespräch mit der OVB-Sportredaktion erklärt der Stürmer die Unterschiede zwischen Kreisliga und Kreisklasse und spricht über seine Erwartungen und die Ziele des Aufsteigers.
Wie gut tun die drei Tore Ihnen und der Sieg der Mannschaft?
Es tut persönlich natürlich sehr gut, weil ich jetzt die ersten Spiele gar nicht getroffen habe. Und nach dem letzten Jahr habe ich natürlich schon eine Erwartungshaltung an mich gehabt, dass ich auch wieder an die paar Buden anknüpfen kann. Aber natürlich ist es in erster Linie gut für die Mannschaft. Das ist das Wichtigste, weil wir hinten drin stecken. Wir sind eigentlich halbwegs mit dem Rücken zur Wand gestanden und es war wichtig, dass wir mal wieder ein Ausrufezeichen setzen und den anderen zeigen, dass wir schon noch da sind und dass man mit uns in der Liga rechnen muss. Das ist auch unser Anspruch nach dem Aufstieg. Es tut einfach richtig gut und wenn man dann natürlich selber noch dazu beitragen kann, dann ist das doppelt schön.
Wie ist das für einen Stürmer, wenn man ein paar Spiele nicht trifft und dann ist es wieder so weit? So wie die berühmte Ketchup-Flasche?
Ja, genau, das trifft es eigentlich ganz gut. Mehr oder weniger ein Knoten, der jetzt gefühlt geplatzt ist. Man erwartet innerlich: Wann haut es einmal hin und wann funktioniert es endlich? Es ist einfach ein geiles Gefühl, wenn es dann mal klappt und dann sogar drei in einem Spiel, schöner geht es eigentlich gar nicht.
Wie ist das mit Ihrer Erwartungshaltung? Gibt es da so eine Toranzahl, die Sie sich vorgenommen haben?
Ich habe mir da jetzt keine genaue Zahl vorgenommen. Im Endeffekt möchte ich mit mir zufrieden sein und das Wichtigste ist, dass ich mit der Mannschaft gut dastehe und dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann. Solange das erfüllt ist, machen meinetwegen alle anderen die Tore, dann ist es auch schön. Ich mach dann halt die Vorlagen.
Wann sind Sie mit sich zufrieden?
Das ist immer so eine Sache… Ich glaube, dass ich schon relativ ehrgeizig und nicht so schnell mit mir zufrieden bin und immer viel über Fehler nachdenke. Ich glaube, diesmal kann ich schon zufrieden sein. Nach so einem Spiel kann ich gut einschlafen. (lacht)
Was ist denn für Sie als Stürmer der Unterschied zwischen Kreisklasse und Kreisliga?
Jeder Spieler ist natürlich ein bisschen anders drauf, ein bisschen schneller, sowohl im Kopf als auch vom Körper her. Von der Geschwindigkeit her ist es einfach schneller. Da ist es nicht mehr ganz so leicht, dass man sich einfach den Ball vorbei legt. Es ist ein bisschen ein anderer Fußball, der gespielt wird, aber es macht Spaß. Manchmal spielt es einem in die Karten, wenn man ein bisschen mehr Räume hat. Aber man merkt schon einen Unterschied.
Zur Halbzeitpause lagen Sie mit 3:1 vorne. War der vierte Treffer gleich nach Wiederanpfiff der Deckel auf den Sieg?
Das darf man nie frühzeitig sagen, weil im Fußball alles möglich ist. Da darf man nie zu früh abschalten oder nachlassen. Wir haben ja direkt vor der Halbzeit das 3:1 gemacht und dann direkt nach der Halbzeit das 4:1, für einen psychologischen Vorteil geht es eigentlich gar nicht besser. Für die Priener war das gleich mal ein Genickschlag hinterher, wenn man so aus der Halbzeit rauskommt, das kennen wir ja aus unseren letzten Spielen. Deckel drauf würde ich jetzt nicht sagen, aber psychologisch war es schon ein Riesenvorteil.
Was ist dem TuS Bad Aibling als Mannschaft zuzutrauen? Und was traut sich die Mannschaft selbst zu?
Wir wollen auf jeden Fall die Liga halten, das ist klar das Ziel. Nach oben sind wir natürlich offen für alles, aber erst einmal die Liga halten. Einen guten, anschaulichen Fußball zu spielen, ist auch unser Anspruch. Wir haben ein cooles, junges Team, das richtig gut zusammen harmoniert. Wir sind eigentlich Spezl auf dem Platz, das hat uns auch durch die letzte Saison getragen. Wir haben auch den Mix aus älteren Spielern, aber auch von jungen. Das gibt uns einen jungen Wind, aber auch eine alte Beständigkeit. Das passt richtig gut.