„Die Dummheit hatte keine Grenzen“

von Redaktion

Starbulls-Trainer Pasanen kritisiert seine Mannschaft nach Niederlage in Kaufbeuren

Kaufbeuren – Die bayerischen Mannschaften in der DEL2 liegen den Starbulls Rosenheim einfach nicht. Nach den Niederlagen gegen Regensburg und Landshut haben die Eishockeyspieler von der Mangfall auch das Auswärtsspiel in Kaufbeuren verloren. Am Ende stand ein 5:4-Sieg für die „Joker“ – auch, weil die Starbulls mal wieder zwei Tore in Unterzahl kassierten.

Der Spielfilm: Die Starbulls starteten mit viel Schwung in die Partie und setzten erste Duftmarken im ersten Drittel. Dann allerdings luden sie die Gastgeber zum Toreschießen ein. Zweimal schenkten die Gäste die Scheibe im Spielaufbau leichtfertig her, Joseph Lewis und Samir Kharboutli sagten Danke und brachten ihr Team in Führung. Rosenheim aber schlug schnell zurück, Shane Hanna vollendete einen Konter zum 1:2.

Während das erste Drittel auch von den Spielanteilen an die Gastgeber ging, gehörte der zweite Abschnitt klar den Gästen. Manuel Strodel nutzte letztlich eine der vielen Chancen und glich aus. Nach zwei überstandenen Unterzahlspielen durften die Starbulls dann das erste Mal selbst in Überzahl ran – und drehten das Spiel: Travis Ewanyk zog ab und hatte das Glück, dass Torwart Daniel Fiessinger sich die Scheibe mit dem Schlittschuh selbst ins Tor beförderte. Die Führung hielt aber nicht lange, denn keine zwei Minuten später erzielte Kharboutli, ebenfalls im Powerplay, den Ausgleich.

Im letzten Drittel ging es darum, weniger Fehler zu machen als der Gegner. Und das machten die Joker aus Kaufbeuren besser. Die Starbulls hingegen schenkten die Tore quasi her. Erst behinderte Maximilian Vollmayer seinen eigenen Torwart, sodass Simon Schütz im Powerplay auf 4:3 stellen konnte. Nur eine Minute später spielte Hanna den Puck erst überhastet zum Gegner und war dann wenige Sekunden später zu weit von Premysl Svoboda entfernt, der einen Abpraller nur noch einschieben musste. Der Anschlusstreffer von Hanna eine Minute vor Ende reichte nicht mehr zum Punktgewinn.

Die Schlüsselszene: Sami Blomqvist zog in der 52. Minute in Richtung Starbulls-Tor, Dominik Kolb konnte ihn nur noch regelwidrig stoppen. In der folgenden Überzahl erzielte Schütz das am Ende vorentscheidende 4:3. Manuel Strodel sagt: „Wir waren zu oft auf der Strafbank. Die Liga ist so gut, so gewinnst du keine Spiele.“

Das macht Spaß: Das zweite Drittel. Wie schon in Dresden und Weiden kommen die Starbulls mit viel Schwung aus der Kabine und drehen folgerichtig auch das Spiel.

Das bereitet Sorgen: Die Fehler im Spielaufbau. Wie schon im Vorjahr schenken die Starbulls die Scheibe im Aufbau leichtfertig her. Kaufbeuren nutzt das auch dreimal eiskalt aus.

Der Spieler des Spiels: Samir Kharboutli. Der Goldhelm der Gastgeber erzielt zwei Treffer und legt den Gamewinner von Svoboda auf.

Das sagen die Trainer: Daniel Jun, ESV Kaufbeuren: „Es geht jetzt Spiel um Spiel. Kleinigkeiten und die Intelligenz verlieren oder gewinnen dir Spiele. Wir haben gut angefangen. Nach dem 2:0 dachten wir, wir können offensiver spielen. Das wurde gleich bestraft. Dann gab es Turnover über Turnover. Am Ende geht es darum, wer die Fehler bestraft. Da haben wir einfach weniger Fehler gemacht.“

Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Es war ein hart umkämpftes Spiel. Die clevere Mannschaft hat gewonnen, die dümmere verloren. Es waren zu viele Dummheiten, zu viele unnötige Strafzeiten und wir haben den Gegner zu oft zum Toreschießen eingeladen. Damit, wie wir gespielt haben, bin ich einverstanden. Die Dummheit hatte aber keine Grenzen, das tut echt weh. So sitzen wir wieder ohne Punkte im Bus.“

Spielstatistik: ESV Kaufbeuren – Starbulls Rosenheim 5:4 (2:1,1:2,2:1). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Gynp, Vollmayer; Zerressen, Kolb – Laub, Stretch, Hauner; Järvelainen, Sarault, Reiter; Nirschl, Ewanyk, Strodel; Zwickl, Kuqi, Handschuh.

Tore: 1:0 (8.) Lewis/Blomqvist, Yaremko; 2:0 (12.) Kharboutli; 2:1 (13.) Hanna/Laub; 2:2 (25.) Strodel/Handschuh, Ewanyk; 2:3 (35.) Ewanyk/Dybowski – PP1; 3:3 (37.) Kharboutli/Watson, Svoboda – PP1; 4:3 (54.) Schütz/Blomqvist, Lewis – PP1; 5:3 (55.) Svoboda/Kharboutli, Yaremko; 5:4 (60.) Hanna/Sarault.

Schiedsrichter: Singer/Zsombor; Strafminuten: Kaufbeuren 6, Rosenheim 10; Zuschauer: 2434.

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