Einbürgerungswelle? „Schmerzt sehr“

von Redaktion

In der neuen Folge von „Hart gecheckt – der OVB-Podcast zu den Starbulls Rosenheim“ ist Starbulls-Nachwuchstrainer Thomas Schädler zu Gast und spricht über Torflauten, eine halbjährige Sperre und die Einbürgerungswelle.

Rosenheim – In der Geschichte des Rosenheimer Eishockeys gibt es einige große Namen. Karl Friesen, „Wacki“ Kretschmer oder Mondi Hilger sind nur ein paar davon. Zu den bekannten Namen gehört auch Thomas Schädler. Der jetzt 56-Jährige ist ein Rosenheimer Urgestein und spielte in seiner aktiven Karriere insgesamt vier komplette Jahre in der ersten Mannschaft, nachdem er zuvor im Nachwuchs für Grün-Weiß gestürmt war. Schädler ist auch einer der Meisterkapitäne aus der Rosenheimer Geschichte. In der Saison 2003/04 führte er die Starbulls mit dem „C“ auf der Brust in die Oberliga und somit ins Profi-Eishockey.

Nach seiner Karriere schlug der Rosenheimer eine Trainer-Laufbahn ein. Erst im Starbulls-Nachwuchs, später beim Deutschen Eishockey-Bund als Nachwuchs- und Frauen-Trainer. Seit diesem Sommer ist der ehemalige Stürmer zurück im Nachwuchs und betreut die U9 der Starbulls. Zwischen den Einheiten mit seiner Mannschaft hat sich Schädler Zeit für die OVB-Sportredaktion genommen und bei „Hart gecheckt“ über die aktuelle Lage der Starbulls, seine aktive Karriere und die Einbürgerungswelle gesprochen.

Das sagt er zum Beispiel über…

…öffentliche Kritik des Trainers: Das liegt an jedem Trainer, wie seine Persönlichkeit ist. Ob er das über die Öffentlichkeit macht oder intern. Das ist von Trainer zu Trainer unterschiedlich. Als Spieler hört man das nicht so gerne. Es kann schon sein, dass der eine oder andere, der nicht so hartgesotten ist, daran knabbert. Ich persönlich würde es jetzt nicht so machen.

…Ville Järvelainen: Wenn man so einen Spieler so ankündigt, dann erwartet man sich Tore und Punkte oder einfach, dass er dem Spiel seinen Stempel aufdrückt. Aber man sieht, was im Sport alles passieren kann. Der erste Punkt kann ein Auslöser sein oder auch nicht. Das werden wir jetzt sehen. Ich hoffe für ihn, dass es bergauf geht. Aber es kommt nicht von alleine. Man muss einfach hart weiterarbeiten.

…das verlorene Finale 1988: Bei uns in der Mannschaft hat jeder daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen. Es ist dann anders ausgegangen, da war die Enttäuschung natürlich riesig. Da denkt man jetzt auch immer noch zurück und sagt, das hätte nicht sein dürfen.

…seine halbjährige Sperre: Das war ein schwerer Punkt in meiner Karriere, dass ich dann die Matchstrafe gekriegt habe und Monate gesperrt war. Lehrgeld bezahlt, sage ich mal. Als das Urteil gekommen ist, dass ich ab Herbst wieder spielen kann, das hat im Sommertraining wieder motiviert. Am Anfang wollten sie mich ja mehrere Jahre aus dem Verkehr ziehen. Ich weiß nicht, ob sich da noch etwas nachziehen kann, aber es ist Familie und mein Bruder. Das war mir einfach ganz wichtig, dass ich meinen Bruder unterstütze, dass wir eine Familie sind.

…seine Aufgaben im Verein: Das ist eine große Herausforderung für mich, weil ich mag den Kindern etwas beibringen. Ich hatte ein Jahr Pause, jetzt ist der Spaß natürlich wieder da. Mit Spielern, ob sie jetzt jung oder alt sind, zu arbeiten, das macht mir sehr viel Freude. Meine Mannschaft ist die U9. Was Hänschen nicht lernt, lernt der Hans nimmer mehr. Darum ist das einfach eine wichtige Zeit, da wird die Basis gelegt.

…die Einbürgerungswelle im Eishockey: Das schmerzt richtig. Ich muss jetzt politisch schon ein bisschen kritisch sein, dass man nach drei Jahren eingebürgert wird.

Für den Sport ist das auf alle Fälle gar nicht gut. Man hat es jetzt auch gesehen, unsere deutschen Spieler sind gut genug. Die können in der DEL spielen, die können bei der Weltmeisterschaft spielen. Wir, die Nachwuchstrainer, arbeiten wirklich hart daran.

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