Scorer-Debüt und Powerplay-Probleme

von Redaktion

Starbulls besiegen Kassel mit 3:2 – Pasanen: „Die einzige Sorge ist das Überzahl-Spiel“

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben sich entgegen der meisten Erwartungen im DEL2-Heimspiel gegen die Kassel Huskies mit 3:2 durchgesetzt und fuhren damit drei Punkte gegen den Hauptrundensieger der vergangenen Saison ein. Travis Ewanyk gelangen dabei seine ersten beiden Scorerpunkte im Starbulls-Trikot.

Der Spielfilm: Die Gäste aus Hessen hatten scheinbar keinerlei Interesse daran, das Spiel nach einer langen Busfahrt an die Mangfall spannend zu gestalten. Nur 30 Sekunden nach dem gewonnenen Auftakt-Bully traf der Huskies-Goldhelm Hunter Garlent völlig alleine im Slot zur 1:0-Führung. Zwei Überzahlsituationen und ein Torschussverhältnis von 10:6 halfen den Rosenheimern im ersten Spieldrittel allerdings nicht, zurück in die Partie zu finden. Die beiden besten Rosenheimer Chancen hatten Charlie Sarault, der im zweiten Powerplay nach einer Glanztat von Huskies-Keeper Brandon Maxwell aus nächster Nähe scheiterte, und Norman Hauner, dessen Alleingang kurz vor Ende des ersten Durchgangs in Maxwells Fanghand endete.

Zu Beginn des zweiten Drittels gerieten die Gastgeber zunehmend unter Druck. Die Huskies feuerten in den ersten fünf Minuten mehr Schüsse ab als im kompletten ersten Drittel, Rosenheims Torhüter Oskar Autio hingegen reagierte gewohnt souverän und ließ erst einmal nichts anbrennen. Der Erstschlag im zweiten Spielabschnitt gelang nämlich den Starbulls. Hauner legte alleine gegen zwei Verteidiger die Scheibe auf den nachrückenden C.J. Stretch ab, der staubtrocken und unbedrängt zum 1:1-Ausgleich einnetzte. Kurz darauf gab es in der Mangfallkurve erneut etwas zu jubeln. Wieder lag der Puck im Kasseler Tor, Maxwell hob sofort den Reklamier-Arm, nach dem Videobeweis bewahrheitete sich der Verdacht des Huskies-Keepers dann auch. Ville Järveläinen bugsierte das Spielgerät nämlich per Hand ins Gehäuse – das Tor war damit ungültig. Und die Gäste zeigten den Starbulls, wie man in Überzahl trifft. Der Rosenheimer Goldhelm Sarault musste wegen Stockschlags zwei Minuten in die Kühlbox, Yannik Valenti erhöhte daraufhin auf 2:1 für Kassel.

Nach der zweiten Pause war Debütanten-Ball im Rofa-Stadion angesagt. Travis Ewanyk nutzte eine unübersichtliche Situation vor dem Tor der Gäste und machte seinen ersten Treffer im Starbulls-Trikot. Fünf Minuten später brachte Stefan Reiter die Hausherren mit 3:2 in Führung, Ewanyk machte mit dem Assist seinen zweiten Scorerpunkt der Saison. In die Powerplay-Statistik der Rosenheimer floss Reiters Einschuss aber nicht ein. Zwar war die Strafzeit von Kassels Dominic Turgeon in der Sekunde des Treffers abgelaufen, dieser verließ die Strafbank aber erst, als die Starbulls bereits feierten. Es sollte der letzte Eintrag in der Torschützenliste bleiben.

Die Schlüsselszene: Der erneute Ausgleich der Starbulls kurz nach Beginn des letzten Drittels sorgte für die Wende des Spiels. In der Folge gelang den Rosenheimern der Siegtreffer, die Gäste blieben daraufhin torlos.

Das macht Spaß: Zu Hause sind die Starbulls eine Macht. Auch wenn die Rosenheimer Ergebnisse in letzter Zeit nicht immer zufriedenstellend waren, mit dem dritten Heimsieg in Folge, beweisen die Grün-Weißen, dass im Rofa-Stadion ein Heimvorteil existiert.

Das bereitet Sorgen: Es sind wieder einmal die Specialteams der Rosenheimer gewesen, die sowohl in Über- als auch in Unterzahl nicht zu überzeugen wussten. Sieben Mal hatten die Starbulls mindestens einen Mann mehr auf dem Eis und schlugen nur ein einziges Mal Kapital daraus. Den Huskies reichten lediglich zwei Rosenheimer Strafzeiten, um in Überzahl ein Tor zu erzielen.

Der Spieler des Spiels: Mit seinem Debüt-Treffer zum 2:2-Ausgleich und dem Assist zu Reiters Siegtreffer, trug sich Travis Ewanyk zwei Mal in die Scorerliste ein. Das gelang sonst keinem im Starbulls-Team.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wir haben Verkehr vor das gegnerische Tor gebracht und dann kamen die Tore. Im letzten Drittel haben wir richtig gut gespielt. Gut verteidigt, die Scheibe schnell bewegt, das haben die Jungs wirklich gut gemacht. Die einzige Sorge ist sicherlich das Überzahl-Spiel. Da bewegen wir die Scheibe nicht schnell genug, kreieren nicht genug Schüsse, haben viele Fehlpässe.“

Todd Woodcroft, Kassel Huskies: „Wir haben uns selbst geschlagen. Wir werden nicht viele Eishockey-Spiele gewinnen, wenn wir sieben Strafen ziehen. Rosenheim hat über 60 Minuten organisiert und gut gespielt, bei uns hat es nur für 40 gereicht.“

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Kassel Huskies 3:2 (0:1, 1:1, 2:0); Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Vollmayer; Zerressen, Tiffels – Laub, Stretch, Hauner; Kuqi, Strodel, Handschuh; Järvelainen, Sarault, Reiter; Zwickl, Ewanyk, Nirschl;

Tore: 0:1 (0:31) Garlent/Olsen,Faber, 1:1 (23:31) Stretch/Laub, Hauner, 1:2 (28:03) Valenti/Faber – PP1, Cutler, 2:2 Ewanyk/Zwickl, Järveläinen, 3:2 Reiter/Ewanyk, Sarault.

Schiedsrichter: Lajoie/Kalnik; Strafminuten: Rosenheim 4, Kassel 14. Zuschauer: 3344.

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