Kolbermoor – Der Tischtennis-Bundesligist SV DJK Kolbermoor geht mit zwei neuen Spielerinnen in die neue Saison. Trainer und Abteilungsleiter Michael Fuchs gibt gegenüber der OVB-Sportredaktion darüber Auskunft, was er von ihnen und von der gesamten Mannschaft erwartet. Auch wirft er einen Blick auf den Saisonstart mit dem Oberbayern-Derby gegen den TSV Dachau 65.
Ihre Spielerinnen haben sich auf ihre Weise für die kommende Saison vorbereitet. Wie sah denn Ihre persönliche Vorbereitung aus?
Es war vor allem viel organisatorische Vorbereitung. Planung des Fototermins und der einzelnen Spieltage mit Zusammenstellung der jeweiligen Mannschaft, Planung der Anreisen/Abreisen, Hotelbuchungen, Hallenverfügbarkeiten so wie vieles andere.
Hatten die Spielerinnen im Vorfeld dieser Saison die Möglichkeit, gemeinsame Trainingseinheiten durchzuführen?
Wir haben nach unserem gemeinsamen Fototermin zusammen trainiert und werden auch vor den Bundesligaspielen Einheiten zusammen machen. Ansonsten trainieren manche unserer Damen auch manchmal in Kolbermoor, Düsseldorf oder Böblingen zusammen, wenn es Lehrgänge dort gibt.
Nach welchen Kriterien sind Sie vorgegangen, was die Verpflichtungen von Annett Kaufmann und Qianhong Gotsch betrifft?
Bei der Verpflichtung von Annett Kaufmann und Qianhong Gotsch haben wir gezielt auf eine Kombination aus Erfahrung und Zukunftsperspektive gesetzt. „Hongi“ (Anm.: Qianhong Gotsch) bringt internationale Erfahrung und Stabilität in die Mannschaft, was besonders in entscheidenden Spielen von Vorteil sein kann. Ihre Vorbildfunktion hilft zudem, jüngere Spielerinnen zu fördern. Annett haben wir aufgrund ihres enormen Potenzials und ihrer dynamischen Spielweise verpflichtet. Sie ist das größte Nachwuchstalent in Deutschland und verkörpert die Zukunft. Durch ihre Entwicklung und Perspektive planen wir langfristig. Annett bringt frischen Wind ins Team, und wir sind überzeugt, dass sie sich zu einer tragenden Säule für unseren Verein entwickeln wird.
Was erwarten Sie von den beiden Spielerinnen?
Von Annett und Hongi erwarten wir, dass sie unser Team sportlich bereichern, aber auch menschlich ihren Beitrag leisten. Wir sind ein ambitionierter Verein, der um Titel mitspielen möchte, aber uns ist wichtig, dabei den Druck herauszunehmen. Die persönliche Entwicklung und das Wohl der Spielerinnen haben immer eine zentrale Rolle. Wir setzen auf die spielerische Klasse von Hongi, um Stabilität in entscheidenden Momenten zu geben, und hoffen, dass Annett ihr Potenzial voll ausschöpft. Beide sollen das Team voranbringen, aber ohne dass sie das Gefühl haben, übermäßigen Erwartungen gerecht werden zu müssen. Uns geht es um den gemeinsamen Weg – der Erfolg kommt dann von selbst.
Was erwarten Sie von der Mannschaft in der kommenden Spielzeit?
Ich wünsche mir, dass die Teamatmosphäre so positiv bleibt, wie wir sie bereits bei unserem Fototermin erlebt haben und, dass alle Spielerinnen ihre Leistung abrufen können, wenn es darauf ankommt. Unser klares Ziel ist es, die Play-offs zu erreichen und dann im Rennen um den Titel ein Wörtchen mitzureden. Auch im Pokalwettbewerb sehe ich gute Chancen, wobei wir uns bewusst sind, dass viele andere Teams ebenfalls um den Titel kämpfen. Besonders im Pokal wird die richtige Aufstellung sowie die Tagesform entscheidend sein. Langfristig bleibt es jedoch unser Ziel, wieder einen Titel nach Kolbermoor zu holen!
Bis zum heutigen Zeitpunkt steht noch kein Terminplan für die Rückrunde. Ist das eine Belastung?
Die Planungen für die Rückrundentermine sind im Gange. Es ist natürlich nicht ideal, dass wir noch keinen Terminplan haben, aber ich mache mir da aktuell auch keinen unnötigen Stress, weil ich die Situation sowieso nicht ändern kann. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir das alles jetzt schon planen könnten. Für die Spielerinnen ist es teilweise doppelt schwierig, da sie ja ebenso ihre internationalen Turniere noch nicht planen können.
Die Konkurrenz sieht Ihr Team aufgrund der Neuverpflichtungen als Topfavorit. Wie sehen Sie das?
Es gibt auch noch eine Wechselfrist zur Rückrunde. Mal sehen, wie es danach aussieht. Ich sehe uns als Mannschaft, die Potenzial hat, um die Titel mitzuspielen, aber ich sehe uns jetzt nicht als den einen „Topfavoriten“.
Es geht los mit dem Oberbayern-Derby gegen den TSV Dachau 65. Ist da bei Ihnen Vorfreude oder ein wenig Aufregung zu spüren?
Bei uns herrscht Vorfreude, und wir sind nicht nervös. Ich hoffe, dass alle meine Spielerinnen fit sein werden, damit wir ein gutes Spiel zeigen können. Ich hoffe, dass viele Zuschauer zu diesem Derby kommen werden und würde mich über eine tolle Stimmung in der B2X-Arena sehr freuen.
Sie sind schon einige Jahre Trainer der Bundesliga-Damen. Gehen Sie entspannter an die Spiele heran?
Ja, es ist auf jeden Fall anders geworden. Mit der Erfahrung aus den vergangenen Jahren gehe ich entspannter an die Spiele heran. Dennoch bleibt es immer interessant, besonders, wenn neue Spielerinnen im Team sind. Ein gewisses Maß an Anspannung ist vor jedem Spiel da, und das ist auch gut so. Wenn man keine Aufregung verspürt, würde das bedeuten, dass einem das Spiel nicht wichtig ist. Diese Mischung aus Entspanntheit und Anspannung ist für mich Teil des Wettkampfs und motiviert mich und das Team, unser Bestes zu geben.
Was würden Sie sich für die anstehende Spielzeit wünschen?
Für die anstehende Spielzeit wünsche ich mir vor allem Verletzungsfreiheit für alle Spielerinnen und eine gute Teamatmosphäre. Wenn alle fit sind und wir zusammenhalten, können wir gemeinsam sicher starke Leistungen abrufen und unseren Zuschauern und Fans tolle Spiele bieten. Wenn am Ende dann auch noch ein Titel nach Kolbermoor kommt, wäre das die perfekte Krönung einer hoffentlich erfolgreichen Saison.