„Für so etwas gibt er Rot?“

von Redaktion

1860 Rosenheim spielt im Nachholspiel in Überzahl nur remis

Rosenheim – Wer oben mitspielen will, sollte solche Chancen nutzen! Eine ganze Halbzeit lang hat der TSV 1860 Rosenheim im Nachholspiel der Fußball-Landesliga Südost gegen den FC Unterföhring mit einem Mann mehr agiert, wusste die Überzahl aber nicht zu nutzen und trennte sich letztlich torlos.

Die entscheidende Szene spielte sich kurz vor der Pause ab. Gäste-Kapitän Burhan Bahadir kam auf Höhe der Mittellinie in einem Zweikampf zu spät und räumte seinen Gegenspieler mit der offenen Sohle ab. Schiedsrichter Florian Garr zögerte kurz, wertete die Grätsche dann aber als übermäßig hart und entschied auf Rot – ganz zum Unmut der Gäste. „Für so etwas gibt er Rot?“ war nur eine von vielen Meinungsbekundungen in Richtung des Schiedsrichters.

Für Unterföhring war diese Rote Karte dann aber wohl ein „Jetzt erst recht“-Moment. 46 Minuten musste der FCU in Unterzahl agieren, ließ in dieser Zeit aber keinen einzigen gefährlichen Torschuss der Hausherren zu. Die beste Möglichkeit hatte der eingewechselte Laurin Demolli, sein Freistoß landete aber oben auf dem Tornetz. 1860 Rosenheim tat sich in Überzahl schwer. Die Gäste standen tief und kompakt, Rosenheim fand lange kein Durchkommen. Bezeichnend für die Offensivversuche der Sechziger war ein Versuch von Kenan Smajlovic kurz vor dem Schlusspfiff. Nach einer abgewehrten Flanke kam der Kapitän aus dem Rückraum zum Abschluss, verzog allerdings deutlich.

Smajlovic war es auch, der in der ersten Halbzeit die besten Möglichkeiten für sein Team hatte. Zweimal probierte es der Torjäger per Freistoß, einmal traf er das Außennetz, einmal wurde der Schuss zu zentral. Ebenfalls zu unplatziert war ein Versuch von Tizian Rudolph, der es aus der Distanz probierte, aber nur in die Arme des Torwarts schoss. Auf der anderen Seite hatte die Mannschaft von Wolfgang Schellenberg in einer Phase Glück. Dreimal schenkten Rudolph und Co. im Spielaufbau die Kugel her und konnten sich dann bedanken, dass Alin Goia im Rosenheimer Tor beim besten Unterföhringer Abschluss auf dem Posten war. Es war die einzige Parade des Schlussmanns, weil Unterföhring in Unterzahl die Umschaltmomente nicht konsequent genug ausspielte – es wollte wohl keine Mannschaft unbedingt ein Tor schießen.

TSV 1860 Rosenheim: Goia, Fischer, Gratt, Smajlovic, Muhameti (68. Khong-in), Van De Wiel (58. Demolli), Markulin (85. Elghatous), Grundner (90.+1 Lang), Summerer, Rudolph, Mayerl.

Schiedsrichter: Garr (SV Wendelskirchen).

Zuschauer: 108.

Tore: Fehlanzeige.

Besonderheiten: Rot gegen Unterföhrings Bahadir wegen groben Foulspiels (44.).

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