Brannenburg – Bis vor wenigen Wochen zierten der TSV Brannenburg und der SV Tattenhausen gemeinsam das Tabellenende der Fußball-Kreisliga 1 und wurden vorzeitig als Abstiegskandidaten gehandelt. Inzwischen haben beide Mannschaften einige Punkte ergattert und die rote Laterne an den TuS Prien abgegeben. Im Kellerkinder-Duell standen sie sich am zehnten Spieltag in Brannenburg direkt gegenüber.
Mit 2:1 (1:1) behielten die Gastgeber die Oberhand und drei weitere Punkte im Inntal, wobei Stefan Marlog, neu auf der Kommandobrücke des TSV Brannenburg, einen gelungenen Heimeinstand feierte. Marlog hat das Traineramt vor wenigen Wochen von Stephan Geflitter übernommen. Im ersten Spiel unter seiner Regie war vor Wochenfrist ein überraschender Auswärtssieg beim Lokalrivalen ASV Großholzhausen gelungen. Mit dem Heimsieg pirschen sich die Inntaler immer näher an die gesicherten Tabellenplätze heran, der Klassenneuling aus Tattenhausen steht zwei Punkte dahinter.
Man merkte beiden Teams die Bedeutung und die Spannung ob des prekären Tabellenplatzes deutlich an, Kampf und Nervosität prägten die Anfangsphase. Zuerst konnten die Gastgeber einige Akzente setzen – und der Führungstreffer von Marcel Nowak in der zehnten Spielminute gab dann doch etwas mehr Sicherheit. Nach einem abgewehrten Freistoß nahm sich Nowak aus der Distanz ein Herz und versenkte die Kugel in den Maschen. Keinesfalls geschockt zeigte sich aber das Team von Christian Hofmann und erspielte sich seinerseits die ein oder andere Möglichkeit. Die Routiners Florian Hofmann und Thomas Masberg hatten das Visier noch nicht richtig eingestellt. Ändern sollte es sich in der 40. Minute, als Schiedsrichter Timon Knorr ein Vergehen an Florian Hofman mit einem Strafstoß ahndete. Masberg ließ sich diese Chance nicht entgehen und traf zum 1:1-Pausenstand.
Die spielerische Leistung seiner Mannschaft fand SVT-Trainer Hofman besonders in der ersten Halbzeit schlecht, „wir sind kaum ins Spiel gekommen, haben keine Zweikämpfe gewonnen und haben uns den Schneid abkaufen lassen“, monierte er rückblickend. Den besseren Start in die zweite Spielhälfte erwischten die Gastgeber und gingen abermals in Führung. Marcel Nowak revanchierte sich bei Nando Wolf für die Vorlage zu seinem Treffer, spielte einen präzisen Gassenpass auf Wolf, der seinen Gegenspieler abschüttelte und in der 52. Spielminute ins lange Eck vollstreckte. „Wir sind in die erste Halbzeit gut reingekommen und haben verdient 1:0 geführt. Die Gäste hatten nur Standards, da weiß man aber, dass sie gefährlich sind. Wir haben dann zu viel zugelassen und den Ausgleich kassiert. Nach der Pause haben wir uns wieder gefangen und das 2:1 gemacht“, bilanzierte Marlog diese Phase des Spiels. Der kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt ausgefallene Thomas Masberg sah dann von außen, wie seine Mannschaft ab etwa der Mitte der zweiten Hälfte Druck aufbaute, aber nicht zwingend zum Abschluss kam. Vor allem die bereits angesprochenen Standards sorgten für Verwirrung in der Brannenburger Abwehr. Die Inntaler konnten sich kaum mehr befreien, geschweige denn einen gezielten Spielaufbau gestalten und zitterten sich regelrecht zum Sieg. Die größten Möglichkeiten hatte Tattenhausen durch Josef Krichbaumer, der bei einem Kopfball zu wenig Druck hinter den Ball brachte, und Florian Hofmann, der das Leder knapp neben den Pfosten setzte. „Der Floko (Florian Hofman, Anm. d. Red.) macht von zehn solcher Möglichkeiten acht, heute war es ihm leider nicht vergönnt“, trauerte sein Trainer diesen Chancen nach, die in der Schlussphase eindeutig in der Mehrzahl bei den Gästen lagen. „Wenn du von Anfang an nicht zu 100 Prozent im Spiel bist, dann verlierst du halt mal“, bewertet er die seiner Meinung nach bittere Niederlage.
TuS-Trainer Stefan Marlog sieht seine Mannschaft in der Liga angekommen. Seine Jungs hatten viele Ausfälle zu kompensieren „und einige Spieler haben vorher vier Klassen tiefer gespielt, die müssen sich erst noch an das Kreisliga-Niveau heranarbeiten. Die Mannschaft hatte es sich heute verdient“, war er wie alle Brannenburger erleichtert.