„Ich war total schockiert“

von Redaktion

Starbulls-Torwart Oskar Autio über den Tod des Ex-Eishockeyprofis Janne Puhakka (†29)

Janne Puhakka wurde Opfer einer Beziehungstat durch seinen langjährigen Partner. Foto Privta

Espoo/Rosenheim – Ein tragisches Ereignis erschüttert die Heimatstadt des Starbulls-Torwarts Oskar Autio. Im finnischen Espoo wurde der ehemalige Eishockeyprofi Janne Puhakka (†29) von seinem langjährigen Partner ums Leben gebracht. Der getötete Puhakka durchlief den Nachwuchs der Espoo Blues. Jener Verein, in dem auch die Brüder Oskar und Erik Autio ihre ersten Schritte auf dem Eis machten. Der Starbulls-Torwart hat jetzt exklusiv mit der OVB-Sportredaktion gesprochen.

„Ich kannte ihn. Er war ein ziemlich guter Freund meines älteren Bruders“, erinnert sich Oskar Autio und fügt an: „Espoo ist eine kleine Stadt, und wenn man Hockey spielt, kennt jeder jeden. Ich habe nie jemanden gehört, der etwas Schlechtes über ihn gesagt hat. Er war einfach einer dieser Typen, die man in seinem Hockeyteam haben möchte.“ Die Polizei konnte den mutmaßlichen Mörder noch am Tatort festnehmen. Es handelt sich laut Polizeiinformationen um Puhakkas langjährigen Lebenspartner Rolf Nordmo (66).

„Ich habe natürlich viel mit meinem Bruder darüber gesprochen. Aber zuerst habe ich es aus den Nachrichten erfahren. Ich war total schockiert. Ich denke, viele Menschen waren es“, erzählt der Starbulls-Tormann.

Informationen der finnischen Rundfunkanstalt „Yle“ zufolge wurde Puhakka mit einer Jagdwaffe erschossen. „Nach der Vernehmung des Verdächtigen war das Motiv für die Tat das Ende der Beziehung zwischen dem Opfer und dem Verdächtigen“, erklärte die Polizei in einer Stellungnahme. Die Behörden ermittelten zunächst auf Totschlag, stuften den Fall später jedoch als Mord ein, da der Täter vorsätzlich und brutal handelte. „Es ist sehr selten, dass so etwas in Finnland passiert. Aber umso schlimmer, wenn das in deiner Heimatstadt passiert und besonders, wenn es jemand ist, den man kennt“, schildert Autio.

Janne Puhakka war der erste finnische Eishockeyspieler, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannt hat. Wie viele Sportler tat er das aber erst nach seiner aktiven Karriere. „Als Profi ist es wie in jedem anderen Job auch. Jeder will seinen Job behalten und nichts tun oder sagen, um ihn zu gefährden. Ich kann es verstehen, dass einige Dinge schwerer zu besprechen oder zu tun sind als andere“, sagt Autio und führt fort: „Vielleicht gab es mit dem Thema in der Vergangenheit einige Probleme, besonders im Hockey. Für mich war es aber schon immer so, dass es egal ist, wer du bist, woher du kommst oder woran du glaubst. Wenn du Hockey spielen willst, kannst du Hockey spielen und solltest genauso behandelt werden wie alle anderen.“

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