„Bekomme den Titel nicht geschenkt“

von Redaktion

Kiefersfeldener Enduro-Fahrer Manuel Lettenbichler steht vor seinem dritten WM-Sieg

Kiefersfelden – Wird es sein dritter Streich in Folge? Manuel Lettenbichler steht nur wenige Punkte vor seinem dritten Titel bei der Hard Enduro Weltmeisterschaft. Der Kiefersfeldener führt die Gesamtwertung mit 17 Punkten Vorsprung an, beim letzten Rennen in Spanien, dem Hixpania, an diesem Wochenende benötigt der 26-Jährige somit nur vier Zähler, um seinen Titel zum zweiten Mal zu verteidigen.

„Ich bin bereit für das letzte Rennen und freue mich, wenn die Saison dann vorbei ist“, sagt der Titelverteidiger vor dem Saisonfinale und fügt an: „Aber ich glaube, man ist immer nervös, weil so viele Sachen passieren können, und es ist nicht so, dass man seinen WM-Titel geschenkt bekommt.“ 23 Punkte kann ein Fahrer am letzten Wochenende maximal holen – drei im Prolog, 20 im Hauptrennen. Lettenbichler liegt 17 Zähler vor Wade Young, der Südafrikaner müsste also fast die volle Punktzahl erreichen und gleichzeitig hoffen, dass der Deutsche kaum punktet. Ein sicheres Polster also für Lettenbichler, aber noch keine Garantie auf den Titel: „Auf dem Puffer ruhe ich mich nicht aus, aber es ist trotzdem schön, zu wissen, dass man ihn hat“, so Lettenbichler.

Schön zu wissen – und auch nicht selbstverständlich. Denn im Gegensatz zur Vorsaison, als der Kiefersfeldener alle Rennen gewann und ohne große Probleme zum Titel fuhr, musste er in dieser Saison auch mit Verletzungen kämpfen. Ein Meniskusriss hatte Lettenbichler außer Gefecht gesetzt. „Da war ich selber überrascht, wie schnell das gegangen ist und wie gut die Reha verlaufen ist. Da habe ich wirklich sehr zeitintensiv einfach mit Red Bull und meiner Physiotherapeutin zusammengearbeitet“, verrät Lettenbichler. So verpasste er nur den Lauf der Hard-Enduro-WM in Serbien – dabei riss allerdings seine Rekord-Serie von zehn Rennsiegen in Folge. „Ich war selber überrascht, dass ich jetzt eigentlich wieder um den Titel kämpfe. Ich habe ein Rennen verpasst und wir haben nur sieben Rennen. Jetzt aber trotzdem in der Position zu sein, das ist natürlich mega cool“, freut sich der 26-Jährige.

Sein Erfolgsrezept ist leicht: Gelassenheit. „Ich glaube, ich nehme es leicht. Ich bin schon professionell, aber für mich ist es auch wichtig, einfach den Spaß dabei zu haben. Ich glaube, das vergessen viele Leute und sind dann so verbissen, dass sie sich vielleicht zu viel reinsteigern. Es gibt noch andere Sachen im Leben, wo man sich ablenken und dann ganz gelassen in das Rennen starten kann.“

Für den Kiefersfeldener geht es dabei auch nicht nur um die Erfolge – er hat noch ganz andere Ziele in seinem Leben: „Schlussendlich ist mein Ziel, ein deutscher Athlet zu sein. Wenn man mal an Felix Neureuther denkt. Viele Leute wissen, dass das ein Skifahrer war. Viele Leute sagen aber ‚Ja, das ist unser deutscher Sportler’ – und das ist mega cool. An dem Ziel versuche ich zu arbeiten, das nimmt natürlich auch Zeit in Anspruch, aber man macht das dann auch gerne.“

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