Rosenheim – Das letzte Derby zwischen dem TSV 1860 Rosenheim und dem SV Bruckmühl in der Fußball-Landesliga Südost fand im Käfig statt. Denn das Spielfeld im Beck & Frauendienst Stadion war damals aufgrund von Umbauarbeiten von einem Bauzaun umgrenzt. Am Sonntag um 16.30 Uhr aber können beide Mannschaften hoffentlich wieder „frei“ aufspielen. Zwar ist das Rosenheimer Stadion an der Jahnstraße mittlerweile keine Baustelle mehr, die Kader beider Mannschaften aber mehr denn je.
„Wir haben teilweise nur mit zehn Mann trainiert und wieder zwei Verletzte in der Woche hinzubekommen“, erklärt SVB-Coach Marco Schmidt. Albin Krasnic zog sich möglicherweise einen Muskelfaserriss zu und Justin Mühling fehlt mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Auch Sechzig-Coach Wolfgang Schellenberg sagt: „Wir haben eine extrem schwierige Personalsituation.“ Laurin Demolli ist nach wie vor krank und mit Michael Summerer, Tizian Rudolph, Audai Elghatous und Kenan Smajlovic fehlten unter der Woche vier weitere Spieler im Mannschaftstraining. Florian Grundner ist am Wochenende privat verhindert, Luis Jesse verletzt und Edis Muhameti gesperrt. „Unter normalen Bedingungen sage ich klar, sind wir Favorit, müssen wir gewinnen, aber jetzt geht es erst einmal darum, überhaupt elf Leute auf den Platz zu kriegen, die fit sind“, sagt Schellenberg. Von der Personalsituation abgesehen stehen die Gäste mit zehn Punkten aus 16 Spielen und der schlechtesten Tordifferenz (-24) am Tabellenende der Landesliga. Die Gastgeber haben zwar in den letzten drei Spielen kein Tor geschossen, defensiv ist der TSV 1860 aber stabil gestanden und hat stets die Null gehalten. „Wir haben immer versucht, Situationen zu provozieren, wo die Gegner Fehler machen. Das ist natürlich auch dieses Mal das Ziel“, betont Schellenberg. Der SVB will sich im Derby aber auch nicht verstecken. „Unser Teamspirit gibt uns Hoffnung. Wir trauen uns was zu und sind nicht ängstlich, sondern wir haben uns wirklich getraut, auch nach vorne zu spielen. Das muss einfach der Weg sein“, so SVB-Trainer Schmidt.
Der SB Chiemgau Traunstein tritt am Samstag um 14.30 Uhr mit vollständigem Kader beim SV Pullach an, um die Hinrunde der Fußball-Landesliga Südost mit einem Sieg abzuschließen. „Wir müssen jetzt wieder eine Siegesserie starten“, fordert SBC-Coach Slaven Jokic. Den Auftakt zu einer anderen Serie markiert das Duell bereits: Das nächste Freitagabendspiel des SB Chiemgau steht erst wieder Ende November am letzten Spieltag vor der Winterpause an. Bis dahin wollen die Traunsteiner noch einige Siege feiern und „so viele Punkte wie möglich“ holen, sagt der Trainer. Pullach hat, seit Top-Torjäger Gilbert Diep zum TSV 1860 München II gewechselt ist, 17 Treffer erzielt. Jokic konzentriert sich auf die Entwicklung seiner Mannschaft, die sich in Mentalität und körperlicher Verfassung verbessern muss. Er sieht Fortschritte seit seiner Übernahme im August und plant weitere Verbesserungen in der Winterpause. Vor dieser stehen für den SBC noch anspruchsvolle Spiele an.mal/jom