Siegsdorf – Stefan Mauerkirchner ist nicht mehr Trainer bei den Bezirksliga-Fußballern des TSV Siegsdorf. Er legt sein Amt „mit sofortiger Wirkung aus rein privaten Gründen nieder“, wie der Verein mitteilte. Mit der derzeitigen prekären sportlichen Situation habe die Entscheidung nichts zu tun, heißt es vom TSV. Siegsdorf belegt in der Bezirksliga Ost nach den 15 Hinrundenspielen mit sieben Punkten den vorletzten Tabellenplatz.
Das Amt übernimmt der bisherige Co-Trainer Josef Wittmann. „Das ist keine langfristige Lösung“, stellt der 30-Jährige allerdings klar. „Ich wollte den Verein nicht im Stich lassen.“ Für ihn sei das Amt als Cheftrainer neben der Arbeit als Physiotherapeut und seiner Familie mit zwei kleinen Kindern nicht zu stemmen. Der Verein sei deshalb weiter auf der Suche nach einem neuen Trainer.
Unterstützt wird Wittmann von Felix Maaßen und Stephan Popp. Während Wittmann als Verteidiger nun vor allem die Defensive des TSV im Blick hat – die Siegsdorfer haben mit 45 Gegentreffern die meisten der gesamten Liga kassiert – soll Felix Maaßen seinen Fokus auf die Offensive und das Umschaltspiel legen. „So ist das eine gute Kombination“, meint Josef Wittmann. „Ich werde mich primär darauf konzentrieren, dass wir defensiv gut stehen.“
Ein weiteres Problem der Siegsdorfer in dieser Saison ist die hohe Zahl an verletzten und kranken Spielern – zu denen auch das Trainerduo Josef Wittmann und Felix Maaßen gehört. Der neue Trainer wird deshalb frühestens im letzten Spiel vor der Winterpause am 16. November wieder auf dem Platz stehen, davor ist Wittmann zudem im Urlaub. „Das ist natürlich ein bisschen ungünstig“, gibt der 30-Jährige zu. „Aber ich muss mich jetzt erst mal regenerieren.“ Schließlich sei er in den vergangenen Wochen auch schon immer wieder verletzt auf der Bank gesessen – „und im Notfall bin ich eingesprungen“, berichtet Wittmann. „Von den sechs Leuten, die gegen Holzkirchen auf der Bank saßen, waren vier angeschlagen“, verdeutlicht er die Personalprobleme.
Sollte der Verein bis dahin eine neue Lösung für das Traineramt gefunden haben, würde Josef Wittmann gerne als spielender Co-Trainer weitermachen. „Das Fußballspielen macht mir noch Spaß“, betont er. „Und die Spieler in Siegsdorf sind froh, wenn sie gewisse Tipps bekommen und Dinge lernen können.“ Da wolle er auch weiterhin helfen und unterstützen. „Aber eine komplette Jahresplanung zu machen oder Ziele für Spieler zu definieren, das kann ich nicht.“ Ein ganzes Training vorbereiten und Spiele analysieren könne er nur nach der Arbeit oder in der Nacht – bei der Arbeit am Patienten gehe das nicht nebenher. „Das Amt als Cheftrainer bringt mehr Verantwortung und bedeutet mehr Aufwand“, weiß Josef Wittmann. „Aber so lange das die Lösung ist, werde ich natürlich mein Bestes geben.“ jom