Bremen – Jana Pfann ist Vizeweltmeisterin! Die 20-jährige Sportlerin der Soli Bruckmühl hatte sich im Einer- Kunstradsport der Frauen mit 155,85 Punkten und dem dritten Platz für das Finale qualifiziert. Dort konnte sie auf 173,61 Punkte zu legen und gewann WM-Silber. Dritte wurde Lorena Schneider mit 167,06 Zählern, Weltmeisterin Lara Füller aus Ludwigsburg mit 180,13 Punkten.
Die Bodenbedingungen waren eine Herausforderung für alle Sportler. Spitzenleistungen wird es auf diesem Boden nicht geben. „Einigermaßen durchkommen ist die Devise“, so die Einschätzung von Jana Pfann noch vor der Vorrunde. So kam es dann auch. Bei den besten vier Fahrerinnen legte die Österreicherin Lorena Schneider mit einem robusten Programm und 168,25 Punkten vor. Ihr folgte die Schweizerin Alessa Hotz, die mit einem starken Auftritt mit 170,27 von knapp 191 Punkten von der Fläche ging. Lara Füller trat mit 196 Punkten an und fand nicht in ihr Programm. Stürze und ein fehlender Programmfluss kosteten viele Punkte und am Ende musste sie mit dem mageren Ergebnis von 145,06 Punkten um den Finaleinzug zittern. Als Letzte startete Jana Pfann mit einem Programm mit über 197 Punkten. Auch sie kämpfte und ließ ordentlich Punkte, auch wegen ein paar Abgängen. Pfann schloss die Vorrunde ebenfalls mit für ihre Verhältnisse niedrigen 155,85 ab. Aber alle vier Top-Sportlerinnen qualifizierten sich für das Finale. Lara Füller und Jana Pfann haben deutlich abgestockt und Risiken aus dem Programm genommen. So wurde der Handstand 8 zum Handstand S oder zur Runde und die Rückwärtsserie nicht mehr freihändig gefahren, sondern angefasst.
Lorena Schneider präsentierte sich wieder souverän und konnte ihr Vorrundenniveau mit 167 Punkten halten. Alessa Hotz hatte zu kämpfen und ließ wie ihre deutschen Kolleginnen in der Vorrunde ordentlich Punkte, auch wegen einiger Stürze. 158,08 Punkte reichten ihr nicht für eine Medaille.
Wie ausgewechselt präsentierte sich Lara Füller. Voll fokussiert und mit kraftvoller Eleganz zeigte sie Übung für Übung und alle Höchstschwierigkeiten gelangen. Mit 180 Punkten ging sie freudestrahlend und rundum zufrieden mit sich selbst von der Fläche.
Für Jana Pfann hing für die örtlichen Verhältnisse die Latte hoch. Pfann startete mit dem Handstand gut, hatte aber schon beim Sattelstand in der Anfahrt zum Mautesprung zu kämpfen. Es gelangen ein paar Höchstschwierigkeiten nicht vollends, sie machte aber aus den Umständen ein solides Programm mit einer deutlichen Steigerung im Ergebnis von fast 20 Punkten gegenüber der Vorrunde. Der Abschluss der Wertung durch die international sechsköpfige Jury dauerte etwas. Dass es für Pfann die Vizeweltmeisterschaft werden würde, zeichnete sich schon ab, als Lara Füller Pfann am Fahrflächenrand empfing und beide den Wertungsabschluss angespannt abwarteten. Letztlich durfte sich Füller über Gold, Pfann über Silber und Schneider über Bronze freuen.
Bei den Einer Männern gewann überraschend der Spanier Emilio Arellano.